German Meetings wollen zu Reformen beitragen
Mehr Übersichtlichkeit in der Meetingstruktur ist das Ziel der Organisation der deutschen Sportfeste (German Meetings e.V.). Auf ihrer Jahrestagung in Kassel (Freitag und Samstag) diskutierte das Präsidium die Idee, die Meetings in mehrere Kategorien einzuteilen.

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Hier sollen neue Strukturen für mehr Verständlichkeit sorgen
– vor allem auch bei denen, die Leichtathletik nicht so intensiv verfolgen. Wie
Leichtathletik einfacher und verständlicher präsentiert werden kann, ist ein
Thema, mit dem sich auch der Europäische Leichtathletik-Verband (EAA)
beschäftigt. German Meetings möchte dabei unterstützend wirken.
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Athletenpass als neue
Idee
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„Wir haben eine Arbeitsgruppe gebildet, die Vorschläge
erarbeiten und der EAA vorschlagen wird“, erklärt Ulrich Hobeck. Eine Idee sei
es beispielsweise, die verschiedenen Meetings hierarchisch – je nach ihrer
Wertigkeit – in A-, B-, C-Meetings und so weiter zu klassieren. Nicht jeder
Athlet dürfe an jedem Meeting teilnehmen. Je besser die gezeigte Leistung,
desto höher in der Meeting-Hierarchie dürfe er starten.
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Um die Einteilung einfacher vornehmen zu können, solle jeder
Sportler einen Athletenpass bekommen, anhand dessen er den einzelnen
Veranstaltungskategorien zugeordnet werden könne.
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Zudem wollen die German Meetings prüfen, ob in Zukunft
Produktionskosten für mögliche Fernsehübertragungen von eigenen Meetings selbst
übernommen oder zumindest Sponsoren dafür gefunden werden. Im Rahmen der Tagung
hatte Fernseh-Moderator Wolf-Dieter Poschmann die Möglichkeiten und Grenzen der
TV-Übertragung aufgezeigt. „Wir haben derzeit keine Aushängeschilder, wie noch
in den vergangenen Jahren eine Heike Henkel oder Heike Drechsler, mit denen die
Zuschauer mitfiebern“, erläutert Ulrich Hobeck eines der Probleme, weshalb
Leichtathletik immer weniger in den Fernsehübertragungen vorkomme. Hohe
Produktionskosten stehen zu niedrigen Einschaltquoten gegenüber.
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Für die Aufnahme neuer Meetings in die Vereinigung wurden
darüber hinaus neue Maßstäbe entwickelt, um eine Gleichgewicht zwischen
Voll-Meeting (mindestens 14 Disziplinen) und Spezial-Meetings (1 bis 2
technische Disziplinen) zu erreichen.
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Biberach aufgenommen
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„Meetings, die aufgenommen werden wollen, müssen nach der
ungarischen Tabelle eine bestimmte Punktzahl aufweisen und werden dann ein Jahr
getestet bevor darüber entschieden wird, ob wir sie aufnehmen“, erklärt Ulrich
Hobeck. Mithilfe der so genannten „ungarischen Tabelle“ kann aus den Leistungen
der drei Erstplatzierten aus insgesamt zehn Disziplinen eine Punktzahl
errechnet werden, die Meetings in den dort erbrachten Leistungen vergleichbar
macht.
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Als 22. Mitglied der German Meetings wurde die Veranstaltung
in Biberach aufgenommen. „Sie haben sich sowohl mit den erzielten Punkten als
auch durch die Organisation bewiesen“, sagt Ulrich Hobeck. Außerdem wurden die
Springer-Meetings in Cottbus und Dessau aufgenommen. In beiden Städten werden
im Sommer Voll-Meetings ausgetragen, die bereits Mitglieder der German Meetings
sind. „Wir haben damit 24 Meetings von 22 Veranstaltern.“ Keine personellen
Veränderungen gab es hingegen im Präsidium. „Wir werden erst im kommenden Jahr
unser Präsidium erweitern.“
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Auch das Thema Doping stand auf der Agenda. „Wir raten den Veranstaltern, solche Personen, die bewusst gedopt haben, um ihren Marktwert zu steigern und damit anderen eine Chance genommen haben, nicht einzuladen“ stellt Ulrich Hobeck klar. Im Kampf gegen Doping wurden zudem bereits in der vergangenen Saison mehr Dopingkontrollen als zuvor durchgeführt.