Gesa Felicitas Krause dominiert im Vorlauf
Sie ist gerade einmal 20 Jahre alt und abgeklärt wie kaum eine Zweite: Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt) hat am Samstagmittag mit einer rundum überzeugenden Vorstellung das Finale über 3.000 Meter Hindernis erreicht. Sie gewann bei den Olympischen Spielen in London (Großbritannien) den ersten von drei Vorläufen mit neuer Bestzeit von 9:24,91 Minuten. Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus) zog als Vierte des dritten Vorlaufs (9:28,57 min) nach.
Gesa Felicitas Krause bescherte sich einen Tag nach ihrem 20. Geburtstag selbst das schönste Geburtstagsgeschenk: Einen weiteren Start im Londoner Olympiastadion. Am Montag um 22:05 Uhr deutscher Zeit steht sie im olympischen Finale und wird dort nach ihrem eindrucksvollen ersten Auftritt nicht nur hinten mitlaufen wollen.Die Frankfurterin hielt sich in ihrem Vorlauf stets an vorderer Position und konnte auch die zwischenzeitliche Tempoverschärfung der russischen Weltrekordlerin Gulnara Galkina mühelos mitgehen.
Als die Russin 600 Meter vor Schluss schwächelte und die Äthiopierin Etenesh Diro das Heft in die Hand nahm, zog Gesa Felicitas Krause mit und schließlich 100 Meter vor Schluss sogar vorbei. Ihre Bestzeit aus dem Vorjahr, gelaufen bei der WM in Daegu (Südkorea), unterbot sie um acht Sekunden.
Antje Möldner-Schmidt drückt aufs Tempo
Nur wenig langsamer als ihre acht Jahre jüngere Teamkollegin war die EM-Dritte Antje Möldner-Schmidt. Sie setzte sich im dritten und letzten Vorlauf gleich zu Beginn an die Spitze des Feldes und sorgte lange Zeit selbst für ein hohes Tempo. In neuer Saison-Bestzeit von 9:28,57 Minuten überquerte sie als Vierte ihres Vorlaufs die Ziellinie.
Im Finale treffen die beiden DLV-Vertreterinnen unter anderen auf die drei Äthiopierinnen Hiwot Ayalef (9:24,01 min), Etenesh Diro (9:25,31 min) und Sofia Assefa (9:25,42 min). Auch die Russin Yuliya Zaripova (9:25,68 min), in diesem Jahr Vierte der Welt, ließ nichts anbrennen. Ihre Landsfrau Gulnara Galkina (9:28,76 min) schaffte es als Vorlauf-Fünfte über die Zeit, ausgeschieden ist dagegen überraschend die Europameisterin Gülcan Mingir (Türkei; 9:47,35 min).
Keine Athletin hinterließ in der Vorrunde einen überragenden Eindruck.
STIMMEN ZUM WETTBEWERB:
Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt):
Es war ein unheimlich cooles Rennen. Das Stadion ist bemerkenswert. Es ist unheimlich toll hier zu laufen. Die Atmosphäre ist einzigartig. Ich konnte zeigen, was ich drauf habe. Das macht mich unheimlich glücklich. Jetzt kann ich mich aufs Finale freuen. Ich bin hierher gefahren und habe gesagt, der Vorlauf wird mein Finale. Da muss ich alles geben, da will ich Bestzeit laufen. Das ist alles gelungen. Jetzt heißt es erst einmal runterkommen und die Motivation mit ins Finale nehmen. Mit meinem letzten Kilometer habe ich gezeigt, dass ich schnell laufen kann. Dann will ich die Konkurrenz ein bisschen ärgern. Ich denke, ich brauche mich nicht zu verstecken und hoffe, dass ich noch einmal in den Bereich laufen kann. Ob es dann noch einmal besser wird, werden wir sehen. Gestern haben mir viele gesagt: "Gesa, alles Gute zum Geburtstag, viel Erfolg für morgen und eigentlich kannst du dir das schönste Geschenk selbst machen." Ich denke, das habe ich gemacht. Ich glaube, diesen Geburtstag und dieses Geschenk werde ich niemals vergessen.
Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus): Der Traum in einem Olympischen Finale zu stehen ist in Erfüllung gegangen. 2008 bin ich im Vorlauf 9:29,86 Minuten gelaufen, jetzt sieht man, dass ich schon wieder auf einem sehr, sehr guten Niveau bin. Ich schätze, das ich vom Leistungsstand her jetzt wie zwischen 2008 und 2009 stehe. Ich konnte das Rennen heute kontrollieren. Hinten raus habe ich dann die Oberschenkel ein wenig gemerkt. Ich habe mich aber durchgebissen. Auf den letzten Metern rollte es dann auch wieder. Der Rennverlauf war gut so. Langsamer wäre nicht so toll gewesen. Für das Tempo wollte ich eigentlich gar nicht sorgen. Als ich hinterher gelaufen bin, habe ich mir gedacht: Die bremsen wieder so ab wie in Helsinki, darauf hast du keine Lust. Dann bin ich wieder vor wie in Helsinki beim Vorlauf. Das Finale ist noch einmal eine Sache für sich. In die Nationenpunkte zu kommen, wäre schon schön. Aber ich lasse den Lauf auf mich zukommen.
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