Gesa Felicitas Krause - „Habe noch Reserven“
U20-Europameisterin Gesa Felicitas Krause unterbot am Samstag beim Diamond League-Meeting in London in 9:35,97 Minuten deutlich die A-Norm (9:43,00 min) für die WM in Daegu (Südkorea; 27. August bis 4. September) und stellte einen deutschen Jugendrekord auf. Im Interview spricht die Frankfurterin unter anderem über das Rekordrennen und ihre Ziele für die WM.

Gesa Felicitas Krause:
Ich wusste, dass es schnell losgehen würde und ich mich am Anfang zurückhalten muss. Meine Stärke liegt auf den letzten 1.000 Metern und nach drei Runden habe ich dann auch gut ins Rennen gefunden.
War Ihnen im Vorfeld klar, dass Sie die Normzeit von 9:43,00 Minuten für die WM so deutlich unterbieten können?
Gesa Felicitas Krause:
Schon bei der U20-EM habe ich gesagt, dass ich noch einmal schnell laufen möchte und zeigen will, was ich wirklich kann. Die 1.000 Meter von Wehrheim [31. Juli: 2:41,59 min] haben mir danach die Zuversicht gegeben, dass ich gut laufen kann. Im Ziel war es dann ein überragendes Gefühl, die Zeit zu sehen. Dass es so schnell würde, damit habe ich nicht gerechnet, nur davon geträumt. Umso schöner, dass das geklappt hat.
Jetzt geht der Blick nach Daegu zur WM, die am 27. August losgeht. Was haben Sie sich dafür vorgenommen?
Gesa Felicitas Krause:
Die WM bringt für mich auf dem Weg zu den Olympischen Spielen im nächsten Jahr eine Menge an Erfahrung. Ich möchte zeigen, was ich kann, und dass ich es verdient habe, mitgenommen zu werden. Ein paar Reserven habe ich noch und die würde ich gerne abrufen.
Als Rekordjägerin kommen Sie den Zeiten von Antje Möldner entgegen, die in 9:18,54 Minuten den deutschen Rekord hält. Wie haben Sie ihre Rückkehr erlebt?
Gesa Felicitas Krause:
Es ist sehr schwer, nach so einer Krankheit das hohe Niveau wieder zu erreichen. Ich finde es toll, dass sie zurückkommt und sie hat großes Potential. Sie ist für uns Hindernisläuferinnen ein Vorbild, und ich drücke ihr die Daumen. Es ist immer toll, gegen gute Gegner zu laufen.
Was bedeuten Ihnen ihre deutschen Jugendrekorde über 2.000 und 3.000 Meter Hindernis?
Gesa Felicitas Krause:
Die Rekorde sind etwas ganz besonderes für mich. Da werde ich mich auch Jahre später noch drüber freuen und verfolgen, wenn andere sich daran orientieren.
Wo sehen Sie ihre Stärken?
Gesa Felicitas Krause:
Ich habe ein gutes Gefühl für die Situation im Rennen und kann dementsprechend Entscheidungen treffen. Außerdem kann ich mit meiner Hindernistechnik meinen läuferischen Nachteil, den ich als junge Athletin noch habe, ein wenig ausgleichen.
Wie sieht Ihre kurze Vorbereitung auf die WM aus?
Gesa Felicitas Krause:
Ich weiß noch nicht, wie die nächsten Tage weitergehen. Ich setze mich erst einmal am Anfang der Woche mit meinem Trainer zusammen. Er hat immer einen guten Plan. Vor allem möchte ich etwas Ruhe finden und mich voll auf die WM konzentrieren. Dann kann ich mit viel Mut und Freude an die Sache gehen.
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