Gesa Felicitas Krause - „Rekord soll fallen“
Die Frankfurterin Gesa Felicitas Krause zeigte am Samstag bei der U20-EM in Tallinn (Estland) ein souveränes Rennen über 3.000 Meter Hindernis, das sie in 9:51,08 Minuten überlegen gewann. Im Interview spricht die 18-Jährige unter anderem über das Rennen und über eine Verbesserung des deutschen Rekords.

Gesa Felicitas Krause:
Ich war ganz schön nervös. Gestern hatte ich mal eine Phase, da war es echt schlimm. Ich glaube aber auch, dass die Nervosität und der Respekt vor dem Rennen gut sind, damit ich die Spannung halten kann. Heute lief der Wettkampf dann optimal, und ich bin überglücklich, dass es so geklappt hat, wie ich es mir vorgestellt habe.
Nachdem Sie im Vorlauf noch alleine an der Spitze gelaufen sind, hatten Sie im Finale mit der Russin Gulshat Fazlitdinova noch bis in die letzte Runde eine Verfolgerin. Hatten Sie sie auf der Rechnung?
Gesa Felicitas Krause:
Im Vorlauf hat man gesehen, dass sie eine Frontläuferin ist. Und russische Athleten zeigen meist auch das, was sie können. Daher habe ich damit gerechnet, dass sie mit mir mitlaufen würde. Ich wusste aber, dass ich gut trainiert habe und mindestens das gleiche Vermögen habe.
Sie hatten gegenüber der Russin vor allem an den Hindernissen und am Wassergraben einen deutlichen Vorteil …
Gesa Felicitas Krause:
Ja, da habe ich immer einen kleinen Vorsprung rausgeholt, und sie ist immer wieder rangelaufen. Dabei hat sie natürlich Kraft verloren. Jedes Hindernis hat mir mehr Mut gemacht. Es fiel ihr immer schwerer, wieder zu mir aufzulaufen, das habe ich gemerkt. Am Ende konnte sie nicht mehr vor mich gehen, sondern immer nur noch neben mich.
Im Vorlauf sind Sie weit vor den anderen Läuferinnen gelaufen. Wieso haben Sie es nicht langsamer angehen lassen?
Gesa Felicitas Krause:
So konnte ich ein bisschen austesten, was die anderen auch drauf haben. Ich habe gemerkt, dass bei mir niemand mitging, und bei der Russin war es genauso. Daher habe ich da schon darauf spekuliert, dass es ein Eins-gegen-Eins-Rennen gibt. Es war für mich trotzdem relativ locker, auch wenn ich die Beine schon ein wenig gespürt habe.
Hatten Sie eine Verbesserung Ihres deutschen Jugendrekords von 9:47,78 Minuten im Hinterkopf?
Gesa Felicitas Krause:
Vor der EM habe ich natürlich schon damit geliebäugelt. Hier war aber dann doch mein primäres Ziel, Gold zu gewinnen. Das war mir wichtiger. Ein bisschen hatte ich sogar auf die WM-Norm (9:43,00 min – Anm. d. Red.) gehofft. Aber ich bin noch so jung. Ich hoffe, dass ich dieses Jahr noch einmal ein richtig schnelles Rennen über die Hindernisse laufen kann, um zu zeigen, was ich wirklich drauf habe. Ich hoffe, dass der deutsche Jugend-Rekord dieses Jahr noch fällt.
Im vergangenen Jahr waren Sie noch unentschieden, ob Sie lieber 1.500 Meter oder 3.000 Meter Hindernis laufen wollen. Hat sich das mit Ihren Erfolgen jetzt entschieden?
Gesa Felicitas Krause:
Langfristig gesehen werden es sicherlich die Hindernisse sein. Dieses Jahr habe ich aber auch sehr viel auf den Unterdistanzen gearbeitet. Man hat gesehen, dass ich auch gute 800 und 1.500 Meter laufen kann. Langfristig habe ich über die Hindernisse national und international sicherlich mehr Chancen. Aber die 1.500 Meter sind sicherlich eine gute Ergänzung. Letztes Jahr habe ich gesagt ich mache die Hindernisse nebenbei, jetzt sind es wohl eher die 1.500 Meter, die nebenbei laufen.
Mehr zur U20-EM:
Twitter | Mannschaftsbroschüre | Ergebnisrubrik