Gesa Felicitas Krause schreibt nächstes Kapitel
Mutig, unbekümmert und fokussiert: Gesa Felicitas Krause führte bei den Olympischen Spielen in London (Großbritannien) ihren Weg schnurstracks fort. Nach einem neuen U23-Europarekord von 9:23,52 Minuten und Platz acht ist die Frankfurterin, die am vergangenen Freitag 20 Jahre alt wurde, jetzt mittendrin in der Hindernis-Weltelite.
„Olympia war auf jeden Fall ein neues Kapitel. Es war ein unheimlich tolles Kapitel, das ich wiedererleben möchte“, sagte sie nach dem Finale am Montagabend. Die nächsten Spiele 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien) rufen.Die Zukunft hat die „Jugend-Leichtathletin des Jahres 2011“ ohnehin noch vor sich. Sie kann für den kommenden Olympiazyklus schon getrost zu den ganz großen Hoffnungen im deutschen Laufbereich gezählt werden.
Ihr Stern war im letzten Jahr mit Gold bei der U20-Europameisterschaft in Tallinn (Estland) und vor allem mit den unbekümmert erlaufenen Platz neun bei der WM in Daegu (Südkorea) zum Strahlen gekommen. „Damals war ich noch eine Newcomerin. Ich hätte nie gedacht, dass ich es dort in das Finale schaffe. Jetzt habe ich auf dieses Ziel lang und hart hingearbeitet.“
„Mein Ding“
Die vergangenen Monate wiesen ihr dann den Weg, der Plan ihres Trainers Wolfgang Heinig traf voll ins Schwarze. „Ich habe mitbekommen, was internationale Wettkämpfe bedeuten und dass es dort anders zur Sache geht als in Deutschland“, erklärte Gesa Felicitas Krause. Sie hat die internationale Konkurrenz nie gescheut, war bei den Diamond League-Meetings in Eugene (USA) und Oslo (Norwegen) als Siebte bzw. Sechste bestens dabei und wurde obendrein Vierte bei der EM in Helsinki (Finnland).
Sie fühlt sich jetzt auch selbst endgültig in der Weltspitze angekommen. Damit verbunden ist auch die Selbstbestätigung, dass sie auf der Hindernisstrecke goldrichtig unterwegs ist: „Das war mein Ding, ist immer noch mein Ding und wird immer mein Ding bleiben. Ich freue mich auf die nächsten Jahre. Das gibt mir eine Menge Kraft und Motivation. So soll es weitergehen.“
Deutscher Rekord im nächsten Jahr?
Kurzfristig bedeutet das voraussichtlich noch drei Rennen mit internationaler Konkurrenz. Die Meetings in Linz (Österreich; 20. August), Zürich (Schweiz; 30. August) und Berlin (2. September) stehen im Terminkalender der nur 1,67 Meter großen Läuferin. Dort kann sie auf ihre stimmige Form bauen: „Ich freue mich auch auf die Meetings, wo ein bisschen mehr taktiert wird, wo es aber auch schnelle Rennen gibt.“
Mit der Steigerung in London, wo sie schon im Vorlauf ihre Bestzeit von 9:32,74 auf 9:24,91 Minuten hatte verbessern können, rückt auch der deutsche Rekord von 9:18,54 Minuten immer näher. „Natürlich denkt man dran, aber vielleicht ist das auch was fürs nächste Jahr“, setzt sich Gesa Felicitas Krause nicht unter Druck.
Nationaler Zweikampf
Sie weiß ohnehin ihre Karten gut einzuschätzen und vergisst auch nicht darauf zu verweisen, dass sie die aktuelle Rekordhalterin Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus) in diesem Jahr noch nicht geschlagen hat.
Gerade dieses Duell könnte jetzt zu einem hochspannenden Dauerbrenner der deutschen Leichtathletik werden, nachdem auch die Cottbuserin in London mit Platz sieben in 9:21,78 Minuten vollauf überzeugte und nach überstandener Krankheit wieder zu der Form aufläuft, die sie bereits vor drei Jahren hatte. Die nächsten Kapitel können geschrieben werden.
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