Gesundheitsserie - Die Freiheit im Kopf
Warum ist das Laufen so gesund? In verschiedenen Beiträgen beleuchten wir, warum laufende Menschen in der Regel gesündere Menschen sind. Teil 2: Wie Sie durch Laufen den Kopf frei bekommen.
Psyche und Körper sind unmittelbar miteinander verflochten. Im Alltag wird uns das nicht bewusst, bei verschiedenen psychischen Krankheitsbildern wird es jedoch deutlich. So können Auslöser für Depressionen zum einen schwierige Lebensereignisse sein, die sich dann in körperlichen Symptomen äußern. Zum anderen können körperliche Symptome zu Depressionen führen.Schilddrüsenunter- oder -überfunktionen rufen zum Beispiel teilweise depressive Schwankungen hervor. Auch bei Stress kann es zu körperlichen Beschwerden kommen. Stress ist in unserem Leben wichtig und unvermeidlich, aber wir brauchen dazwischen auch Ruhe- und Entspannungsphasen. Ist der Stressauslöser zu schwerwiegend oder zu lang andauernd, kann es zu Konzentrationsstörungen, Bluthochdruck, Magenbeschwerden oder Gereiztheit führen.
Ausdauertraining als Antidepressivum
Aber genau wie sich durch Zusammenspiel von Körper und Psyche Krankheiten vom Einen zum Anderen auswirken können, so kann man die Psyche über den Körper positiv beeinflussen. Eine Studie der Duke University in North Carolina ergab, dass regelmäßiges Ausdauertraining eine fast ebenso positive Wirkung auf die Stimmung eines Depressionspatienten hat wie die Einnahme eines gängigen Antidepressivums.
Eine medizinische Erklärung dafür ist die erhöhte Produktion des Neurotransmitters Katecholamin. Ein Mangel an Katecholamin wird als Ursache für Depressionen mitverantwortlich gemacht. Weiterhin werden durch Ausdauertraining Stimmungsaufheller ausgeschüttet und Stresshormone abgebaut.
Auszeit für die Probleme des Alltags
Die positive Wirkung des Laufens auf die Psyche ist zudem auf andere Weise erklärbar. Der Läufer kann während des Laufens eine Auszeit von belastenden Problemen erleben.
Ständiges Grübeln wird durch körperliche Bewegung und Reize von Außen unterbrochen. Der erhöhte und tiefere Atemrhythmus führt zu mehr Entspannung und zu einer verbesserten Durchblutung der Gehirnregionen.
Das Wir-Gefühl im Lauftreff stärken
Positiv und hilfreich kann auch das Laufen in einer Gruppe sein. Gerade depressive Menschen neigen dazu, sich zurückzuziehen. Die Teilnahme an einem regelmäßig stattfindenden Lauftreff führt zu sozialem Austausch und zum Erleben eines Wir-Gefühls. Eine entscheidende Rolle spielt schließlich das positive Erlebnis, etwas geschafft zu haben.
Kleine Erfolgserlebnisse führen zu mehr Selbstbewusstsein und können entscheidende Impulse setzen. Allerdings sollte das Lauftraining nicht aus einem Leistungsehrgeiz erfolgen, sondern aus einem gesunden und vernünftigen Bewegungsbedürfnis.
Mehr zur Gesundheitsserie:
Warum Laufen so gesund ist
Teil 1: Starker Atem
Teil 3: Bloß nicht ansetzen