Get-Together der Leichtathleten in Dortmund
Wer sich am gestrigen Mittwoch Abend in die Dortmunder Innenstadt aufgemacht hatte, konnte sie sehen, die Stars des Indoor-Meetings, das heute ab 18:30 Uhr in der Helmut-Körnig-Halle über die Bühne gehen wird. Da standen sie mit Filzschreiber und Autogrammkarten bewaffnet, gut gelaunt und locker plaudernd über alles was ihre Fans wissen oder auch nicht wissen wollten. Geduldig und ausnahmsweise mal nicht außer Atem, lasen sie jeden Wunsch von ihren Lippen ab – auch den von Ken, ein Knirps mit neugierigen Augen in Pulthöhe, der Assoziationen weckte.
Sabine Braun trainiert jetzt den Wattenscheider Nachwuchs(Foto:Gantenberg)
Yvonne Teichmann war aus dem fernen Magdeburg angereist. Zusammen mit Lauflegende Willi Wülbeck und Siebenkämpferin Sabine Braun schrieb sie sich in der ersten Stunde die Finger wund. In der Halle wird man die 800-Meter-Läuferin allerdings nicht bewundern können. Eine Entzündung im Fuß verhindert alle Starts. Willi Wülbeck griff derweil tief in die Anekdotenkiste. Ältere Semester hatten ihn erkannt und der immer noch schnellste deutsche 800-Meter-Läufer (hält den deutschen Rekord seit 1983) ließ sich nicht lumpen. Die Ehre Harald Schmid zu schlagen
Duelle mit dem Neuseeländer John Walker hatten es ihm damals angetan, besonders, wenn sich beide ins Ziel warfen. Eine große Ehre sei es ihm gewesen, Harald Schmid zu schlagen, als diese in seinem Revier, den 800 Meter, wilderte. Und schließlich Alberto Juantorena, der kubanische Olympiasieger über 400 Meter und 800 Meter von Montreal, habe ihm das Genick gebrochen. Mit seinen raumgreifenden, über vier Meter langen Schritte, ließ er auch den späteren Weltmeister Wiiiiilly Wülbeck ganz klein aussehen. Kaum zu glauben sind aber die 2:35 Stunden, die er bei seinem ersten Marathon, 1987 in Duisburg, erzielt haben will. Statistiker werden das sicherlich schnell klären können. Jedenfalls war es für Willi Wülbeck ein ungewöhnlicher Marathon. „Ich wollte den Niedergang eines Läufers von Kilometer 1 bis 42 schildern und habe ein Mikrofon in die Hand bekommen.“ Aber die Leiden des jungen Willy W. fanden nur bis Kilometer 25 den Weg über den Äther. Ein Schwamm mit Wasser zur Erfrischung, zerstörte das Mikro und der interessante Teil der schweißtreibenden Arbeit blieb so für die Nachwelt ein Geheimnis.
San Diego als Saisonvorbereitung
Gegen 18:30 Uhr wurde die Runde dann um vier Attraktionen bereichert. Schade das sich so langsam das Kaufhaus leerte, den auch Birgit und Gabi Rockmeier, Sina Schielke und Esther Möller hatten Interessantes zu erzählen. So wird man die „Rockies“ bald im Internet finden („Die Startseite steht schon!“) und Sina Schielke wird im April zu einem Trainingslager nach San Diego/USA aufbrechen und verzichtet aus zeitlichen und gesundheitlichen Gründen auf eine mögliche Teilnahme in Birmingham. Einen Start bei der Hallen-WM dagegen vorstellen könnte sich Esther Möller. Knapp ein Zehntel fehlen ihr zur Qualifikation über 60 Meter. „Das ist eine Menge auf der kurzen Sprintstrecke“, meint die flinke Wattenscheiderin, „aber bei einem optimalen Lauf zu schaffen.“
Irgendwann war dann das Kaufhaus leer und alle packten ihre Sachen und bogen um die Ecke
zum Get-Together mit Sektempfang und Live-Musik von Nice ´n´ Easy. Von Sabine Hartelt moderiert, standen Tim Lobinger, Lars Börgeling und Nils Schumann Rede und Antwort zum bevorstehenden Meeting. Ebenfalls Thema war die Premiere des Karstadt-Ruhr-Marathon (www.karstadt-ruhrmarathon.de) am 11.Mai. Für die Strecke von Bochum nach Dortmund haben sich schon jetzt fast 10.000 Läufer angemeldet. Natürlich durfte auch nicht die Olympia-Bewerbung Düsseldorf/Rhein-Ruhr fehlen. Die Künstlerin Barbara Ingenhaag bemalte ihr Body-Model „so bunt wie die Welt“ und Größen aus Sport und Politik schlugen noch einmal kräftig die Werbetrommel für die Spiele 2012.