Giuseppe Gibilisco im Leverkusener Exil
Seine Vergangenheit ist dunkel, doch für den Aufschwung zu wieder helleren Tagen hat der italienische Stabhochspringer Giuseppe Gibilisco jetzt in Leverkusen Quartier aufgeschlagen. Der Ex-Weltmeister will zurück an die Spitze.
Dabei hatte der jetzt 31-Jährige zwischenzeitlich seine Karriere sogar schon beendet, als er 2007 vom italienischen Verband für zwei Jahre gesperrt worden war, nachdem man ihn mit dem mutmaßlichen Dopingarzt Carlo Santuccione in Verbindung gebracht hatte. Zunächst national bestätigt, wurde die Sperre im Jahr darauf allerdings vom Internationalen Sportgerichtshof (CAS) aufgehoben.So startete Giuseppe Gibilisco wieder international, war bei den Olympischen Spielen in Peking (China) im Finale dabei und wurde bei der WM in Berlin Siebter. Bei der Hallen-WM in Doha (Katar; 12. bis 14. März) will er nun mehr: „Wenn ich gut drauf bin, möchte ich eine Medaille holen. Ich will wieder zurück an die Spitze. Ich spüre, wie meine Form zurückkommt.“
Ständig Schmerzen
Der Südeuropäer nimmt sich augenscheinlich viel vor. Seine Karriere würde er gerne mindestens bis zu den Olympischen Spielen 2012 in London (Großbritannien) fortsetzen. Knieprobleme, die ihn in den vergangenen Jahren immer wieder behinderten, möchte er dabei hinter sich lassen.
„Jetzt fühle ich mich einfach gut. Ich weiß, dass ich mithalten kann“, kündigt Giuseppe Gibilisco an, „ich hatte Schmerzen im linken Knie und kein Arzt konnte mir helfen und sagen, was da los ist. Ich hatte ständig Schmerzen. Ich war überall in Europa und habe Hilfe gesucht.“
Erst bei Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt in München habe er Hilfe gefunden. „Dann ging es langsam wieder besser. Alles in allem habe ich insgesamt fast vier Jahre dadurch verloren, aber jetzt bin ich praktisch schmerzfrei und komme wieder zurück.“
Mehrere Starts in Deutschland
Als Quartier zur Vorbereitung auf die Hallensaison hat er sich Leverkusen ausgesucht. „Die Anlage ist toll. Ich war auch schon in Zweibrücken, aber hier kann man wirklich sehr gut trainieren.“
Wettkämpfe will er in den kommenden Wochen nicht zuletzt auch in Deutschland in Angriff nehmen. „Ich steige beim Meeting in Cottbus (Anm. 27. Januar) ein. Dann hoffe ich, in Karlsruhe springen zu können, und vielleicht in Düsseldorf und Stuttgart.“
Was seine Leistungsfähigkeit betrifft, so ist ihm nicht bange: „Ich denke, locker 5,70 Meter springen zu können. In Formia waren meine Sprünge zuletzt sehr vielversprechend.“