Giuseppe Gibilisco will ausgeschlafen auftrumpfen
Am späten Dienstagabend trudelte mit dem Italiener Giuseppe Gibilisco ein Headliner des heutigen 10. Sparkassen Indoor-Meetings als einer der letzten Top-Athleten in Dortmund ein. Sichtlich müde von den Reisestrapazen, die ihn mit dem Flieger von Rom über Nürnberg nach Westfalen führten. Deshalb lautet seine Auskunft zu seiner unmittelbaren Wettkampfvorbereitung treffend: "Jetzt schlafe ich erst einmal richtig aus."
Giuseppe Gibilisco ist einer der großen Namen in Dortmund (Foto: Philipp)
Denn ausgeruht und nicht mehr müde will er schon sein, wenn er auf seine deutschen Stabhochsprung-Kollegen um Tim Lobinger trifft. Eine Prognose möchte der Weltmeister aber trotz einem intensiven Studium der Starterliste bei seiner Ankunft nicht abgeben.Giuseppe Gibilisco lässt aber keinen Zweifel daran, dass sein Anspruch in dieser Hallensaison bei einer Höhe von 5,80 Metern liegt. Beim Sparkassen-Cup in Stuttgart scheiterte er noch daran. Dabei haderte er im Gegensatz zu dem ein oder anderen DLV-Höhenjäger nicht damit, dass die männlichen Stabhochspringer in der Schwabenmetropole ins Vorprogramm verbannt worden waren. "Sowas ist mir egal", sagt der Südländer.
Abgehakt, vorausgedacht! An die Hallen-WM im März denkt er durchaus. "Es kann schon sein, dass ich dort starte", erklärt er, ganz sicher ist er sich allerdings noch nicht. Die Form muss eben stimmen, wenn er sich auf den Weg nach Budapest machen sollte.
Trainingslager in Polen
Um sich auf die Hallensaison, die für ihn keine Vielspringerei und nur ausgewählte Wettkämpfe mitbringen wird, vorzubereiten, wich er zuletzt nach Polen aus. Dort weilte er zwanzig Tage im Trainingslager. Mit etwas Heimweh, aber der Erfolg verlangt das.
"In Italien haben wir nur eine Halle und bei Temperaturen um fünf Grad kann man jetzt draußen nicht trainieren", umschreibt er seine momentan eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten zuhause, "eine Hallensaison findet dort fast nicht statt. Im Sommer ist es besser. Da haben wir ja auch vier, fünf große Meetings."
Deshalb freut er sich durchaus über solche Abstecher nach Deutschland. Und Dortmund kennt er bereits. "Vor einigen Jahren bin ich als junger Spund schon einmal in der Halle gesprungen."
Damals war er noch kein Star, in Italien ist er das trotz WM-Sieg auch heute nicht. "Bei uns zählen nur Fußball und Formel 1", berichtet er, "in Deutschland ist das etwas anders." Und das gefällt ihm. Na also, da hat sich der weite Weg doch schon einmal gelohnt.
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