Göttingen: Wer sind die besten U23-Athleten?
Wer sind die besten Junioren? Am Wochenende (15./16. Juni) werden in Göttingen die Deutschen Meister in der Klasse U23 gesucht. Neben Gold, Silber und Bronze geht es um die Tickets für die U23-Europameisterschaft in Tampere (Finnland; 11. bis 14. Juli). Und manche der Nachwuchsathleten greifen gar nach noch Höherem: der Qualifikation für die Weltmeisterschaften.

Spitze ist auch Andreas Lange (LG Reinbek/Ohe). Der Titelverteidiger hat sich über 800 Meter in diesem Jahr schon auf 1:45,69 Minuten verbessert. Aber er weiß: „Gold zu holen, wird hart.“ Die Konkurrenz ist stark. Mit Dennis Krüger (LAC Berlin), Patrick Zwicker (LG Rülzheim) und Tesfaye Homiyu (LG Eintracht Frankfurt) haben drei weitere Athleten bereits die Norm für Tampere. Der Frankfurter steht auch in der Meldeliste für 1.500-Meter, hier ist er in diesem Jahr schon 3:36,90 Minuten gelaufen und der Titelverteidiger.
Sprint-Duell zwischen Erewa und Domogala
Über die Sprintdistanzen kommt es zum Kräftemessen zwischen dem Leverkusener Robin Erewa und dem Mannheimer Patrick Domogala. Robin Erewa ist in diesem Jahr schon 10,50 Sekunden über 100 Meter gelaufen, Domogala brachte es schon auf 10,55 Sekunden. Die Norm für die U23-EM liegt bei 10,42 Sekunden.
Über 200 Meter geht Erewa gar als Titelträger des Vorjahres ins Rennen. Das Ziel: Die Titelverteidigung. „Wenn er das schafft, sollte die Norm automatisch fallen, bei der starken Konkurrenz“, prognostiziert sein Trainer Axel Bernd. Um vier Hundertstelsekunden auf 20,95 Sekunden muss Robin Erewa sich steigern, um in Tampere dabei zu sein.
Nicht nur weil er sich in der Vorbereitung auf die Saison Tipps von Weltmeisters Aries Merritt (USA) geholt hat, startet Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen) als Favorit über die Hürden. Der Zweite der Deutschen Hallen-Meisterschaften bei den Aktiven ist in diesem Jahr mit 13,60 Sekunden (U23-EM-Norm 13,85 sec) und damit so schnell in die Saison gestartet wie nie. Danach verletzte er sich allerdings am Rücken und trat seitdem nicht mehr in Erscheinung.
Johannes Hock in vier Disziplinen gemeldet
Im Stabhochsprung haben bereits drei Athleten die U23-EM-Norm von 5,40 Meter übersprungen. Titelverteidiger Florian Gaul (VfL Sindelfingen), Daniel Clemens (LAZ Zweibrücken) und Carlo Paech (SV electronic Hohen Neuendorf), der leicht favorisiert, da mit der besten Vorleistung von 5,52 Metern in den Wettkampf um U23-EM-Gold geht.
Der Leverkusener Hochspringer Mateusz Przybylko tritt als Titelverteidiger und abermals Favorit auf den Titel an. Auf 2,23 Meter hat sich der 21-Jährige in dieser Saison schon gesteigert und damit die Norm für Tampere bereits erfüllt.
In gleich vier Disziplinen ist Johannes Hock gemeldet. Der Leverkusener, der sich während seines Studiums in den USA zu einem Weltklasse-Zehnkämpfer entwickelt hat, steht über 100, 110 Meter Hürden, dem Diskus und über 4x100-Meter in der Meldeliste.
Tatjana Pinto Sprint-Favoritin
Tatjana Pinto ist der Maßstab über 100 Meter. Die Münsteranerin hat bereits im ersten Saisonrennen die WM-Norm von 11,25 Sekunden mit 11,22 Sekunden geknackt. Als persönlichen Saisonhöhepunkt sieht sie aber die U23-EM in Tampere. Bevor es soweit ist, führt ihr Weg aber über die Meisterschaften in Göttingen.
Hier bekommt sie es mit Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge, Saisonbestleistung 11,59 sec), Anna-Lena Freese (FTSV Jahn Brinkum, 11,59 sec) und Leena Günther (LT DSHS Köln, 11,62 sec) zu tun, die allesamt noch die U23-EM-Norm von 11,58 Sekunden angreifen wollen.
Über 800 Meter kommt es zur Neuauflage des Finales der Hallen-DM in Dortmund. Hier treffen die Deutsche Hallenmeisterin Sonja Mosler (TV Herkenrath) und die Vizemeisterin Christine Gess (TSG Balingen) aufeinander. Gemeldet haben über diese Strecke auch Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg) und Gesa-Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt).
Corinna Harrer verzichtet
Die Zweite der Hallen-EM Harrer hat aber bereits angekündigt, nicht in Göttingen an den Start zu gehen. Nach einer überstandenen Lebensmittelvergiftung stehen für die Deutsche Meisterin in der Aktivenklasse nun harte Trainingseinheiten im Vordergrund.
Gesa-Felicitas Krause steht indes auch auf der Meldeliste über 3.000 Meter Hindernis. Die EM-Vierte hat über diese Strecke schon die WM-Norm von 9:40,00 Minuten in der Tasche und läuft im Vergleich zu ihrer U23-Konkurrenz in einer anderen Liga. Als zweite DLV-Athletin hat Annika John (LAC Quelle Fürth) die U23-EM-Norm (10:06 min) bereits unterboten.
Annika Roloff (MTV 49 Holzminden) kann im Stabhochsprung das Triple perfekt machen. Die Dritte der U23-EM 2011 konnte bereits in den letzten zwei Jahren DM-Gold bei den Junioren holen. Gemeinsam mit Anna Felzmann (LAZ Zweibrücken, Saisonbestleistung 4,30 m) und Joanna Kraft (TUS Metzingen, 4,35 m) hat Annika Roloff (4,30 m) schon die U23-EM-Norm von 4,25 Metern übersprungen. Im Wettkampf ist auch die U18-Weltmeisterin Desiree Singh (LG Lippe Süd), die nach Baby-Pause wieder zurück ist.
Anna Rüh im Diskuswurf
Ein schmerzender Fuß verhinderte den Start von Lena Malkus (SC Preußen Münster) bei der „Sparkassen-Gala“ am Samstag in Regensburg. „Nur eine Vorsichtsmaßnahme“, sagte die Jugend-Olympiasiegerin. Der Wettkampf in Göttingen hat Priorität, schließlich geht es um die Quali für die U23-EM.
Die EM-Norm von 6,45 Metern hat Lena Malkus schon zweimal übertroffen. Die Titelverteidigerin des Vorjahres bekommt es in Göttingen allerdings mit Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) zu tun; die 19-Jährige ist in diesem Jahr schon 6,61 Meter gesprungen.
Shanice Craft zurück im Ring
Ein Muskelfaserriss im Adduktor hat Shanice Craft (MTG Mannheim) zum Start der Sommersaison ausgebremst. Am Samstag meldete sich die U20-Weltmeisterin mit 16,49 Metern im Kugelstoßen bei den Regionalmeisterschaften in Böblingen zurück. Am Wochenende will die 20-Jährige auch wieder im Diskuswerfen antreten – hier tritt sie als Titelverteidigerin an.
Im Kugelstoßen trifft sie auf die U20-Europameisterin von 2011 Lena Urbaniak (LG Filstal); im Diskuswerfen ist auch Anna Rüh (SC Neubrandenburg) gemeldet. Sie hat in diesem Jahr mit 64,33 Metern schon die WM-Norm von 62,00 Metern übertroffen.
Im Speerwurf will Sarah Mayer (SC Potsdam) ihren Titel verteidigen. Die amtierende U23-Europameisterin muss sich in Göttingen dem Angriff von Christin Hyssong (LAZ Zweibrücken, Saisonbestleistung 55,83 m) und Desirée Schwarz (S Schlau.com Saar 05 Saarbrücken, 55,52 m) erwehren, die ebenfalls schon die U23-EM-Norm von 54 Metern übertroffen haben.