| Mehrkampf Götzis

6.806 Punkte für Nafi Thiam, Bestleistung und Norm für Mareike Arndt

Carolin Schäfer hatte sich mit Salto nullo im Kugelstoßen schon am Samstag verabschiedet. Anna Maiwald verzichtete auf die 800 Meter. Mareike Arndt aber hielt am Sonntag mit neuer Bestleistung die deutschen Farben im Siebenkampf von Götzis hoch. An der Spitze dominierte die Olympiasiegerin, dahinter überboten zwei Athletinnen erstmals die 6.700-Punkte-Marke.
Silke Bernhart

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800 Meter

Bestleistung für Mareike Arndt, drittbester Siebenkampf von Nafi Thiam

Drei deutsche Athletinnen waren in Götzis angetreten. Nur eine stand bei den abschließenden 800 Metern am Start: Nachdem Carolin Schäfer sich am Vortag nach drei ungültigen Versuchen im Kugelstoßen verabschiedet hatte, trat auch Anna Maiwald am Sonntag nicht mehr zur letzten Disziplin an. So wurde Mareike Arndt zur Einzelkämpferin – und bescherte sich selbst ein Happy End. In 2:15,86 Minuten blieb die Leverkusenerin mehr als eine Sekunde unter ihrer bisherigen Bestmarke und stellte damit auch eine neue Siebenkampf-Bestleistung auf: Mit 6.122 Punkten, 122 über EM-Norm, eroberte sie vorläufig Rang eins der deutschen Bestenliste.

Auf Platz eins der Welt steht seit Sonntag die Belgierin Nafissatou Thiam. Sie ging über 800 Meter nach den verlorenen Punkten im Speerwurf sicher nicht mehr ans Äußerste, in 2:18,62 Minuten brachte sie dennoch das dritte 6.800-Punkte-Resultat ihrer Karriere nach Hause. Mit 6.806 Zählern behauptete sie souverän die Spitze, auch wenn die Konkurrenz dahinter deutlich schnellere Zeiten anbieten konnte. Yorgelis Rodriguez machte in 2:12,73 Minuten sogar einen neuen Siebenkampf-Landesrekord für Kuba perfekt. Mit 6.742 Punkten rettete sie 17 Zähler Vorsprung auf Erica Bougard (6.725 Pkt) ins Ziel. Die US-Amerikanerin war für ihre neue Bestleistung 2:08,42 Minuten gerannt.

STIMME ZUM WETTBEWERB:

Mareike Arndt (TSV Bayer 04 Leverkusen):
Der Tag heute war schwerer – die Sonne gestern hat schon ziemlich geschlaucht. Mit dem Weitsprung und dem Speerwurf bin ich nicht so zufrieden, die 800 Meter am Ende haben es dann rausgerissen. Dass ich jetzterstmal beste Deutsche bin, ist natürlich super. Aber klar, wenn Caro durchzieht, macht sie ein mega Ding. Ich werde in Ratingen auf jeden Fall noch mal starten. Bis dahin muss im Weitsprung noch was passieren, mir fehlt insgesamt überall noch ein bisschen die Konstanz. Ich war auch sehr nervös hier, wenn alle mitklatschen, geht der Puls schon in die Höhe. Aber es hat mega Spaß gemacht!

Speerwurf

Thiam lässt zwölf Meter liegen, DLV-Duo auf Norm-Kurs

Nach dem Speerwurf ist der Siebenkampf-Europarekord in weite Ferne gerückt. Eine Marke von 59,32 Metern wie im Vorjahr wirft selbst die Olympiasiegerin nicht alle Tage – am Sonntag aber musste sie unerwartet große Abstriche mache und mit 47,20 Metern Vorlieb nehmen, gleichbedeutend mit minus 235 Punkten im Vergleich zu ihrem besten Siebenkampf. Es wird wohl kein Rekord mehr, aber dennoch das nächste herausragende Ergebnis der jungen Belgierin, die mit 5.964 Punkten noch immer deutlich führt vor Yorgelis Rodriguez (48,65 m; 5.817 Pkt) und Erica Bougard (41,97 m; 5.737 Pkt). Anouk Vetter pirschte sich mit 51,27 Metern (5.648 Pkt) weiter an das Führungs-Trio heran.

Mareike Arndt (42,84 m) und Anna Maiwald (42,86 m) zeigten ordentliche bis gute Speerwurf-Leistungen, die sie weiter auf Kurs der EM-Norm halten. Mareike Arndt (5.241 Pkt) hat als Zehnte 26 Zähler Rückstand auf ihre Zwischenmarke bei ihrem bis dato besten Siebenkampf: In Ratingen 2017 hatte sie 6.106 Punkte gesammelt. Anna Maiwald (5.144 Pkt) braucht eine Zeit von 2:17,50 Minuten für eine Punktlandung auf den Richtwert für Berlin, der bei 6.000 Punkten liegt.

Weitsprung

Bestleistung für Nafissatou Thiam, DLV-Duo unter Wert

Es liegt was in der Luft! Konkret: Der elf Jahre alte Europarekord von 7.032 Punkten der Schwedin Carolina Klüft. Denn Nafissatou Thiam (Belgien) ist weiter auf hervorragendem Kurs. In den zweiten Tag des Siebenkampfs startete sie mit einer Weitsprung-Bestleistung von 6,62 Metern, es waren sechs Zentimeter mehr als in Götzis im Vorjahr. Somit liegt sie nun mit 5.158 Punkten 75 Zähler über ihrer Zwischenmarke von damals, die sie schließlich zu 7.013 Punkten geführt hatte. Mit Erica Bougard (USA; 6,62 m; 5.032 Pkt) und Yorgelis Rodriguez (Kuba; 6,58 m; 4.983 Pkt) gelang dahinter auch den weiteren Podiumsanwärterinnen ein starker Auftakt in Tag zwei.

Dasselbe können die beiden deutschen Teilnehmerinnen leider nicht von sich behaupten. Bei wechselnden Winden zwischen -1,0 und +2,2 Metern pro Sekunde trafen sie keinen Versuch richtig. Mareike Arndt (TSV Bayer 04 Leverkusen) flog bei ihrem einzigen gültigen Sprung auf 5,81 Meter. Keine Katastrophe, aber auch nicht die 6,01 Meter, die ihr im Vorjahr in Ratingen zu einer Siebenkampf-Bestleistung von 6.106 Punkten verholfen hatten. Aber noch ist die Bestmarke drin, mit einem Punkt Vorsprung im Vergleich zur damaligen Zwischenmarke. Für ihre Vereinskollegin Anna Maiwald wurden 5,68 Meter gemessen. Damit liegen die beiden Leverkusenerinnen nach fünf Disziplinen auf den Rängen elf (Arndt; 4.519 Pkt) und 15 (Maiwald; 4.422 Pkt).

 

Mehr:

<link news:63221>Götzis 2018: Der Siebenkampf von Disziplin zu Disziplin (Tag 1)
<link news:63215>Götzis 2018: Der Zehnkampf von Disziplin zu Disziplin (Tag 1)
<link news:63218>Götzis 2018: Der Zehnkampf von Disziplin zu Disziplin (Tag 2)
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