Götzis - Weltrekordfieber und Wettersorgen
Am Samstagmorgen geht es wieder los: Die besten Mehrkämpfer sind zum Mehrkampf-Meeting in Götzis (Österreich) gekommen. „Götzis hat seine Weltmeisterschaft“, sagte Meeting-Direktor Konrad Lerch am Freitagabend. Die „Weltmeisterschaft“ soll dieses Jahr den vierten Weltrekord der Veranstaltung bringen - wenn das Wetter nicht einen Strich durch die Rechnung macht.
Die Hauptdarsteller: Roman Sebrle - der tschechische fünfmalige Götzis-Sieger, der seinen Rekord von 9.026 Punkten behalten will. Bryan Clay - der US-amerikanische Olympiasieger, der den Angriff auf den Weltrekord angekündigt hat, Bestleistung 8.832 Punkte. Trey Hardee - der US-Amerikaner, der nicht vom Weltrekord reden will, aber trotzdem als größter Gegegner von Bryan Clay gehandelt wird, Bestleistung 8.790 Punkte. Und: Das Wetter, das sich als Spielverderber erweisen könnte.Die beiden US-Amerikaner sind bereit. „Ready to rumble“, bestätigte Trey Hardee am Freitagabend bei der Vorstellung der Top-Athleten in Götzis. „Alles gut“, sagt er auf Deutsch und die Leichtathletik-Fans sind begeistert. Auch Bryan Clay ist bereit, er hat sich in den vergangenen Monaten voll auf den Weltrekord fokussiert. „Ich hoffe wir werden den Zuschauern morgen eine gute Show bieten“, sagte er.
„Perfect Me“
Aber er wollte die Erwartungen auch nicht zu hoch wachsen lassen: „Für einen Weltrekord braucht man einen perfekten Tag, ein ‚perfect me‘, so wie es Roman vor neun Jahren hier in Götzis hatte.“ 9.026 Punkte sammelte dieser damals auf dem Weg zum Weltrekord, bis heute ist er der einzige Mehrkämpfer, der je mehr als 9.000 Punkte erzielt hat. Und nach fünf Siegen in Folge zwischen 2001 und 2005 in Vorarlberg ist er zudem der Publikumsliebling.
Alles ist vorbereitet für den Show-Down - nur ob das Wetter auch mitspielt, ist noch nicht sicher. Aber Konrad Lerch weiß: „Die Prognosen sind immer schlechter als die Wirklichkeit. Anfang der Woche haben uns die Wettervorhersagen noch schockiert.“ Seitdem wurden sie von Tag zu Tag besser, und außerdem „sollten wir die Wichtigkeit des Wetters nicht überstrapazieren“, sagte Konrad Lerch.
Auch der Brite Daley Thompson habe 1982 seinen Weltrekord bei kalten Temperaturen und Regen erzielt, Bryan Clay sei 2005 in Helsinki (Finnland) bei ähnlichen Temperaturen Weltmeister geworden. „Die Athleten sind so gut vorbereitet, dass sie auch bei weniger gutem Wetter Top-Leistungen bringen werden“, ist er sich sicher. Ob es auch zum Weltrekord reicht?