Gold aus dem Eisenberg nach Olympia in Athen
Großereignisse werfen ihre Schatten voraus. Aus einer Idee von ursprünglich acht Kindern und Erwachsenen wurde ein Traum. Über 200 Mitglieder zählt inzwischen der Verein "Gold für Olympia e.V.", der es sich zur Aufgabe gemacht hat, als Delegation von Freizeitsportlern aus Deutschland während der Feierlichkeiten der Olympischen Spiele 2004 eine Gruß- und Friedensbotschaft an das Organisationskomitee der Spiele zu überreichen.
Auch Katja will mit nach Athen
Diese Idee begeisterte auch Dr. Thomas Bach, Vize-Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). "Ihre Idee finde ich faszinierend", schrieb er an Peter Wendt, den Sportlichen Leiter der Initiative, "das Beispiel zeigt einmal mehr, dass die olympische Bewegung in der Tat Menschen und nicht nur Spitzensportler im wahrsten Sinne des Wortes in Bewegung setzt."Der Plan steht. Vier Wochen vor Beginn der Sommerspiele wird ein Stück Gold aus dem Eisenberg bei Korbach in Hessen, wo sich die ausgedehnteste Goldlagerstätte Deutschlands befindet, in ein Stafettenholz eingeschlossen.
"Es gehört viel Arbeit dazu"
Vom 17. Juli des Olympiajahres 2004 an tragen Sportlerinnen und Sportler aller Altersgruppen von Kindern angefangen bis zu Läufern, die schon im beruflichen Ruhestand sind, das Staffelholz 24 Tage lang quer durch Deutschland und Südosteuropa bis nach Athen. Dabei muss eine Strecke von cirka 3.500 Kilometern zurückgelegt werden. Die Tschechische Republik, Österreich, Slowenien, Kroatien, Ungarn, Jugoslawien, Rumänien, Bulgarien und Griechenland werden dabei durchlaufen.
"Es gehört viel Arbeit dazu, aber die Aktion wird auf alle Fälle stattfinden", versichert Peter Wendt. Der Verein ist gerade dabei, nach und nach wichtige Kontakte zu knüpfen, um die Aktion mit weiterem Leben zu füllen. Von Leuten wie Wolfgang Schad, dem Präsidenten des Hessischen Leichtathletik-Verbandes, Werner Rabe vom Bayerischen Rundfunk oder auch Tennisstar Rainer Schüttler gibt es positive Signale aus verschiedenen Segmenten der Sport- und Medienwelt.
"Wir haben aber noch keine großen Sponsoren", bedauert der Bad Wildunger Mitinitiator. Der Gesamtetat wird auf stolze 200.000 Euro beziffert, 1.500 Euro muss jeder der rund fünfzig erwarteten Läufer und Helfer voraussichtlich selbst aufbringen. "Es sind reine Breitensportler. Leute, die Spaß am Laufen haben." Es erwartet sie eine herausfordernde Aufgabe mit der Genugtuung der Völkerverbindung.
150 Kilometer pro Tag
Pro Tag gilt es 150 Kilometer, die sich rund 20 Aktive teilen, zurückzulegen. Die einzelnen Streckenabschnitte werden zwischen ein bis zwei Kilometer sowie auch bis zehn Kilometer betragen. Die jeweilige Streckenlänge ist abhängig von der Kraft und Ausdauer der jeweiligen Sportler. Nach einem Tag "Laufen" soll dann ein Tag zur Erholung genutzt werden. Deshalb teilt man die Gruppe auch in zwei Teile, um sich entsprechend abwechseln zu können.
Neben einigen Radfahrern werden immer Busse, Pkw's und Hilfsfahrzeuge den Tross begleiten. Die Athleten, die nicht im Einsatz sind, sollen die Möglichkeit erhalten, Land und Leute kennenzulernen, sowie das kulturelle und gesellige Abendprogramm vorbereiten. Das Streckenerkundungsteam hat in einigen Ländern schon Verabredungen getroffen, dass Sportler des jeweiligen Landes die deutsche Gruppe ein Stück auf dem Weg begleiten.
Ein gemeinsamer Lauf zur Europameisterschaft nach München bildete im vergangenen August sozusagen die Generalprobe für den Lauf im Sommer nächsten Jahres. "Das war eine schöne Aktion", erinnert sich Peter Wendt, "wir standen einfach da und sind nach München gelaufen." Was sich ein wenig nach Laufromantik und endloser Gruppendynamik anhört, setzt harte Arbeit im sportlichen und organisatorischen Bereich voraus.
Grenzen überwinden und Freundschaften schließen
Einige Grenzen zu überwinden, sollte nicht sehr schwierig sein, denn kurz vor den Olympischen Spielen werden einige Länder als neue Mitglieder in die EU aufgenommen werden. Etwas, das "Gold für Olympia" mit dem Lauf aus dem Hessischen ins Griechische symbolisieren kann, denn irgendwie passt es zum Motto der Aktion. "Laufend Grenzen überwinden und Freundschaften schließen", heißt das nämlich.
Internet: www.gold-fuer-olympia.de