Gold! Matthias de Zordo stürzt den Favoriten
Einen Tag nach der Sensation durch den Chemnitzer Kugelstoßer David Storl gelang bei der Weltmeisterschaft in Daegu (Südkorea) dem nächsten DLV-Ass eine große Überraschung. Speerwerfer Matthias de Zordo stellte am Samstag seine Wettkampfqualitäten eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Ein Jahr nach dem überraschenden EM-Silber holte sich der Saarbrücker mit 86,27 Metern den WM-Titel und besiegte den großen Favoriten Andreas Thorkildsen (Norwegen; 84,78 m).

„Ich kannte das schon aus meinen Träumen. Das ist fantastisch. Im Moment kann ich das noch nicht realisieren“, sagte Matthias de Zordo zu den Emotionen nach seinem Triumph.
Die Weichen stellte der 23-Jährige bereits im ersten Anlauf. Mit 86,27 Metern antwortete er mit einem Ausrufezeichen auf die 84,30 Meter, die der Kubaner Guillermo Martinez vorgelegte hatte. „Er hatte sich locker eingeworfen und die Kraft aufgehoben“, erklärte Bundestrainer Boris Henry zu dem gelungenen Auftakt seines Schützlings.
Mark Frank wieder Achter
Dieser Kraftakt sollte reichen. Während Matthias de Zordo wegen Fußproblemen zwei Durchgänge ausließ, mühte sich die Konkurrenz vergeblich. Andreas Thorkildsen eingeschlossen. Der Norweger zitterte sich zunächst mit 80,75 Metern in die Runde der besten Acht. Erst mit seinem vierten Versuch holte er sich noch vor dem Kubaner Guillermo Martinez (84,30 m) Silber.
Der Rostocker Mark Frank kam mit 81,81 Metern wie schon vor zwei Jahren in Berlin und 2005 in Helsinki (Finnland) auf Platz acht. Damit konnte der 34-Jährige wiederum einen Zähler für die Nationenwertung beisteuern.
Interview:
Matthias de Zordo - „Einfach draufdreschen“
STIMME ZUM WETTKAMPF Mark Frank (1. LAV Rostock):
Ich bin ein bisschen enttäuscht. Bis Platz vier war eigentlich alles möglich. Selbst die Medaillenränge waren nicht weit weg. Aber dafür muss man technisch sauber werfen. Das habe ich heute nicht gemacht. Ich hätte gerne eine Rolle im Kampf um die Medaillen gespielt, das war insgeheim mein Plan. Im dritten war es ein Kampf-Versuch. Dann habe ich gedacht: in den letzten drei Versuchen einfach locker rangehen. In der Qualifikation hat es mir viel besser gefallen. Das hat aber nicht geklappt. Ich wollte einfach zu viel Gas geben. Es ist zwar ein geschlossenes Stadion, aber man kann nicht sagen, dass man hier nicht weit werfen kann. Matthias hat 86 geworfen. Das wirft man auch nicht mal einfach so. Wir hatten warmes Wetter, der Wind war nicht störend.
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