Gold, Silber und Bronze in Debrecen
Zweimal Gold und je einmal Silber und Bronze, das ist die erfreuliche Bilanz der deutschen Athleten vom dritten Tag der U23-Europameisterschaften in Debrecen (Ungarn). Dabei glänzten am Samstag besonders die beiden Werfer Martin Wierig (SC Magdeburg) und Alexander Vieweg (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken) mit ihren Siegen mit dem Diskus bzw. Speer.

Anna Schultze strahlt über Silber (Foto: Chai)
Mit persönlicher Bestleistung von 61,10 Metern aus dem fünften Versuch siegte Diskuswerfer Martin Wierig und war im Anschluss überrascht und überglücklich (siehe gesonderte Meldung). "Martin Wierig war hier nicht der Topfavorit, aber er hat einen prima Wettkampf hingelegt", meinte der leitende Bundestrainer im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), Jürgen Mallow.Speerwerfer Alexander Vieweg (siehe gesonderte Meldung) setzte sich gleich mit dem ersten Versuch (77,45 m) an die Spitze des Feldes, legte im fünften mit 78,20 Metern noch einmal nach. Als die Goldmedaille schon fest in seiner Hand lag, konnte er mit einem abschließenden Wurf auf 79,56 Meter (persönliche Bestleistung) seine Leistung krönen.
Die Plätze zwei, drei und vier waren im Stabhochsprungfinale der Frauen fest in DLV-Hand. Anna Schultze (LG Filstal), die im bisherigen Saisonverlauf 4,20 Meter gesprungen war, holte Silber mit 4,35 Metern hinter der überzeugenden Russin Aleksandra Kiryashova (4,50 m) und blieb nur einen Zentimeter unter ihrer Bestleistung. Anna Battke (USC Mainz) benötigte für diese Höhe einen Versuch mehr und darf sich über Bronze freuen. Die Leverkusenerin Silke Spiegelburg, die vor sechs Jahren an gleicher Stelle U18-Weltmeisterin geworden war, rundete als Vierte (4,25 m) das hervorragende Mannschaftsergebnis ab. Von einen "guten Erfolg für den deutschen Stabhochsprung" sprach Jürgen Mallow.
Jens Werrmann vierter
Bei großer Wärme mussten die 10.000-Meter-Läufer auf die Bahn. Zelalem Martel (LG Neckar/Enz) zeigte unter diesen Bedingungen ein gutes Rennen, unterwegs wurde er von Christian Glatting (TV Wattenscheid 01), der ausgestiegen war, gar mit Wasser versorgt. Nach 29:45,84 Minuten und Platz fünf war für den 21-Jährigen die "Hitze-Schlacht" beendet. Sieger wurde der Russe Anatoliy Rybakov (29:09,89 min).
Nicht überrascht schien der Grieche Konstadínos Douvalídis über seinen Sieg über 110 Meter Hürden (13,49 sec), den er mit einem neuen Landesrekord krönte: "Ich bin glücklich, ich habe diese Platzierung erwartet, aber zum Schluss hin war es schwer." Enttäuscht war Jens Werrmann (LAZ Zweibrücken) über seinen undankbaren vierten Platz (13,79 sec). Jürgen Mallow sah dies ein wenig anders: "Jens Werrmann war bis vor kurzem verletzt. Er hat den vierten Platz gewonnen und bewiesen, dass er gut in Schuss ist. Nächste Woche bei den Deutschen Meisterschaften kann er zeigen, was er drauf hat."
Pech für Daniel Schnelting
"Ein wenig Pech" attestierte der leitende Bundestrainer Daniel Schnelting (LAZ Rhede), der als hochgewachsener Sprinter im Finale über 200 Meter auf Bahn drei schwierige Vorraussetzungen hatte. Platz vier in 21,04 Sekunden, nur zwei Hundertstel Sekunden hinter Bronze, landete er im Ziel. Der Sieger Visa Hongisto (20,84 sec) kam aus Finnland und freute sich über die erste Sprint-Goldmedaille für das Land im Norden Europas. "Ich kann es noch gar nicht fassen! Ich gewinne und bin der erste finnische Europameister im Sprint. Eigentlich hatte ich nur an Bronze gedacht, aber das ist mein Glückstag."
Im Finale über 100 Meter Hürden setzte sich die große Favoritin Nevin Yanit aus der Türkei durch. Nach 12,98 Sekunden im Halbfinale verbesserte sie sich im Endlauf trotz leichten Gegendwindes auf 12,90 Sekunden. Dagegen hatte die europäische Konkurrenz nichts auszurichten. Carolin Nytra (Bremer LT) wurde Sechste (13,29 sec).
Siebenkämpferinnen gut drauf
Im Siebenkampf zeigten die beiden Neubrandenburgerinnen Julia Mächtig und Maren Schwerdtner am Samstagnachmittag gute Leistungen. Julia Mächtig war Schnellste über 200 Meter (24,32 sec) und stieß die Kugel zu einer neuen persönlichen Bestleistung (14,77 m). Nach Tag eins liegt sie mit 3.609 Punkten auf Platz drei, ihre Vereinskameradin folgt als Vierte (3.607 Punkte) knapp dahinter. "Sie sind auf gutem Kurs", meint Jürgen Mallow erfreut. Viktorija Zemaityte (Litauen) liegt mit 3.702 Punkten in Front.
Für das Finale am Sonntag qualifizierte sich die deutsche 4x400-Meter-Staffel in 3:07,69 Minuten. Der Gladbecker Matthias Bos wurde dabei geschont.
Selbstbewusstsein für Mariya Shapayeva
"Diese Goldmedaille gibt mir Selbstbewusstsein. In Osaka (Japan) bei der WM will ich auch eine Medaille", äußerte sich Mariya Shapayeva (Russland) nach ihrem Sieg über 800 Meter (2:00,86 min) voller Selbstvertrauen. Als "leicht" empfand der Pole Marcin Lewandowski seinen Sieg in einem langsamen 800-Meter-Rennen (1:49,94 min).
Der Brite David Greene und die Rumänin Angela Morosanu sind die Sieger über 400 Meter Hürden. Angela Morosanu hatte in 54,50 Sekunden ihre Konkurrenz klar im Griff. Spannender war es da bei David Greene, der zeitgleich (49,58 sec) mit dem Franzosen Fadil Bellaabouss ins Ziel kam.
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