| 10.000 Meter-DM Vorschau

Goldjagd über 25 Stadionrunden in Essen

Alina Reh und Richard Ringer, sie sind die Gejagten am Samstag (8. Juni) bei den Deutschen Meisterschaften über 10.000 Meter in Essen. Es geht um Gold, Silber und Bronze. Es geht aber auch um die Tickets für den Europacup am 6. Juli in London.
Alexandra Dersch

29:15 Minuten für die Männer. 33:15 Minuten für die Frauen. Diese Zeiten sind gefordert, um sich Chancen auf einen Platz beim Europacup über 10.000 Meter in London (Großbritannien) ausrechnen zu dürfen. Schnelle Zeiten also, die die Top-Starter der Deutschen Meisterschaften in Essen am kommenden Samstag (8. Juni) im Blick haben, denn wer unter diesen Zeiten bleibt und sich einen Platz auf dem Podium erläuft, der kann so gut wie sicher mit einem Start in London planen (<link https: www.leichtathletik.de fileadmin user_upload nominierungsrichtlinien _blank>zu den Nominierungsrichtlinien). Nach 2011 ist die Stadt im Ruhrgebiet zum zweiten Mal in der Geschichte Austragungsort der 10.000 Meter-Meisterschaften.

Dass Alina Reh (SSV Ulm 1846) in starker Verfassung ist, das hat sie in den vergangenen Wochen eindrucksvoll bewiesen. Die Vierte der Europameisterschaften über die 10.000 Meter ist bereits zweimal in der noch jungen Saison über 5.000 Meter unter der WM-Norm geblieben. „Bisher lag der Fokus im Training auf den 5.000 Metern. Erst zuletzt haben wir im Training spezifisch für die 10.000 Meter gearbeitet“, sagt Alina Reh. Eine Strecke, auf der sie noch nicht viele Rennen in den Beinen hat. „Es ist erst mein drittes 10.000-Meter-Rennen auf der Bahn. Darum gehe ich mit Respekt an die 25 Runden und bin auch schon etwas nervös. Aber natürlich würde ich gern meinen ersten DM-Titel über die Strecke gewinnen.“

Richtung WM-Norm

Und nicht nur das. Denn neben den 5.000 Metern sind auch die 10.000 Meter bei der WM in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober) durchaus eine Option für die 22-Jährige. 31:50 Minuten müssen dafür unterboten werden, das wäre Bestzeit für Alina Reh, die bislang 32:17,17 Minuten aus dem vergangenen Sommer stehen hat. „Wenn ich gut ins Rennen finde, würde ich gern Richtung 32:00,00 Minuten oder etwas darunter anlaufen. Vielleicht ergibt sich ja eine gute Gruppe, in der wir zusammenarbeiten können.“

Denn die Konkurrenz ist stark. Neben Alina Reh haben auch Titelverteidigerin Anna Gehring (ASV Köln), die Zwillinge Deborah und Rabea Schöneborn (LG Nord Berlin), U23-Athletin Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) und Katharina Steinruck, geborene Heinig, gemeldet.

Richard Ringer direkt aus der Höhe

Für die Frankfurterin Katharina Steinruck wird es das erste 10.000-Meter-Rennen überhaupt. „Die Norm für den Europacup ist mein Ziel“, sagt die Marathonläuferin, die sich nach ihrer Achillessehnen-Operation im Vorjahr in diesem Frühjahr auf die für sie kürzeren Distanzen konzentriert. „Der Fuß reagiert noch auf höhere Belastungen, aber ich fühle mich gut“, sagt sie. Für den Herbst plant die 29-Jährige wieder mit einem Marathon.

Direkt aus der Höhe von Sankt Moritz (Schweiz) reist Richard Ringer zum Wettkampf ins Ruhrgebiet. „Der Sieg kann eigentlich nur über ihn gehen“, sagt Thomas Dreißigacker, der Leitende Bundestrainer Lauf/Gehen im Deutschen Leichtathletik-Verband. Der Neu-Rehlinger war bereits 2014 Deutscher Meister über die 10.000 Meter. Im vergangenen Jahr verzichtete er zugunsten des Europacups in London auf die deutschen Titelkämpfe und räumte dort bekanntlich den Sieg ab. Seine damalige Zeit: 27:36,52 Minuten. Die Norm für die Weltmeisterschaften in Doha hat er damit schon abgehakt.

Schnelles Männer-Feld

Auch wenn das Rennen in Essen für Richard Ringer nach Ausflügen auf die Straße im Frühjahr das erste Bahnrennen werden wird, er ist der brandheiße Titelaspirant. Die vergangenen drei Wochen hat sich der 30-Jährige in Sankt Moritz auf den WM-Sommer vorbereitet. Bis zu den Olympischen Spielen 2020, so hat Richard Ringer bereits angekündigt, wird er der Bahn, trotz bereits starker Auftritte auf der Straße, treu bleiben.

Richard Ringer auf den Fersen zu bleiben, dieser Aufgabe wird sich das schnelle Feld um Titelverteidiger Sebastian Hendel (LG Vogtland), Samuel Fitwi Sibhatu (LG Vulkaneifel), den Regensburgern Philipp Pflieger, Florian Orth und auch Simon Boch, dem Meister im Jahr 2017, stellen müssen. Nicht mit Essen plant der Wattenscheider Amanal Petros nach seinem Auftritt in Stockholm (Schweden) über die 10.000 Meter.

Nachwuchs läuft um Normen

„In der männlichen U23 erwarte ich ein schnelles Rennen von Mohamed Mohumed und Nils Vogt“, sagt Thomas Dreißigacker. Der Dortmunder und der Wattenscheider haben bereits die Norm für die U23-EM über 5.000 Meter, peilen aber zusätzlich noch die über die 10.000 Meter an.

In der männlichen Jugend U20 geht der Dortmunder Elias Schreml mit der schnellsten Vorleistung favorisiert ins Rennen. Bei der weiblichen Jugend U20 haben Josina Papenfuß (TSG Westerstede), Linn Lara Kleine (LGO Olympia Dortmund) und Paulina Kayser (SC Itzehoe) beste Aussichten auf Medaillen über die 5.000 Meter.

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