„Grande Dame“ des Sprints verabschiedet sich
Die fünftschnellste 100-Meter-Sprinterin der Geschichte macht Schluss: Christine Arron (Frankreich) hat am vergangenen Wochenende ihr Karriere-Ende verkündet. Die 39 Jahre alte Europarekordlerin ist im vierten Monat schwanger.
Mit einer Zeit von 10,73 Sekunden hat sich die auf Guadeloupe geborene Christine Arron am 19. August 1998 in Budapest (Ungarn) in die Geschichtsbücher eingetragen. Angeschoben von exakt zwei Metern pro Sekunde Rückenwind rannte sie zu EM-Titel und Europarekord.Bei den Europameisterschaften in Helsinki (Finnland) schloss sich in diesem Sommer der Kreis: Mit Frankreichs 4x100 Meter-Staffel stand Christine Arron erneut in einem EM-Finale und wurde Fünfte.
Dazwischen liegen 14 Jahre Sport auf Weltniveau mit neun internationalen Medaillen, wobei ihr der ganz große Erfolg im Einzel stets verwehrt blieb. Im Jahr 2005 holte sie bei der WM in Helsinki über 100 und 200 Meter Bronze - angereist war sie mit Hoffnungen auf Gold. WM-Gold gab es dafür 2003 mit der französischen Sprintstaffel, ein Jahr später kam für das Quartett um die Europarekordlerin Olympia-Bronze hinzu.
Entscheidung für ein zweites Kind
Schon seit zehn Jahren werde sie nach ihrem Karriereende gefragt, erklärte Christine Arron in einem Interview mit der Zeitschrift „Journal du Dimanche“. Doch ihr Spaß am Sprinten sei ungebrochen und sie habe selbst für das Jahr 2013 damit geliebäugelt, noch eine Saison dranzuhängen.
„Ich höre nicht auf, weil ich zu alt fürs Laufen bin oder weil ich keine Lust mehr dazu habe“, sagte die Mutter eines zehn Jahre alten Sohnes. „Aber die Uhr tickt, und ich habe mich dazu entschieden, dass es Zeit ist für ein zweites Kind.“