Gregor Traber - „Hallen-EM-Start wäre schön“
Bei den Deutschen Jugendhallenmeisterschaften in Leverkusen dominierte der Tübinger Gregor Traber den Wettbewerb über 60 Meter Hürden. Im Finale lief der 18-Jährige 7,66 Sekunden. Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften am kommenden Wochenende (26./27. Februar) in Leipzig über die höheren Männerhürden hat er nun ebenfalls gute Chancen auf eine vordere Platzierung und eventuell sogar auf eine Nominierung zur Hallen-EM in Paris (4. bis 6. März).
Gregor Traber, bei den Deutschen Jugend Hallenmeisterschaften waren Sie der haushohe Favorit über 60 Meter Hürden. Wie geht man mit diesem Druck um?Gregor Traber:
Einerseits ist das natürlich ein schönes Gefühl, wenn man weiß man ist der Schnellste, und man hat gute Chancen zu gewinnen. Andererseits darf man das Rennen natürlich trotzdem nicht auf die leichte Schulter nehmen. Man hat nur einen Versuch, und es stehen fünf Hürden im Weg. Aber ich will ganz nach oben, und da muss man mit allem klarkommen, auch mit Druck.
Zwei Wochen vor den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften waren Sie bei einem Länderkampf in Japan am Start, eine Woche darauf sind Sie beim Meeting in Karlsruhe unter anderen gegen Olympiasieger Liu Xiang und den derzeit stärksten Hürdensprinter David Oliver angetreten. Kann man das zwischendurch noch verarbeiten?
Gregor Traber:
Ja, da ist schon einiges los gerade. Ich habe gar nicht so viel Zeit, das zu verarbeiten, denn zur Schule gehe ich ja auch noch. Aber ich finde es schön, so viel mitzunehmen. Die Halle in Tübingen ist nicht so gut, und daher wollten wir viele Wettkämpfe machen und manche auch als eine Art Training nehmen. Das Programm war schon nicht zu unterschätzen, aber ich bin zufrieden wie es gelaufen ist.
In Karlsruhe sind Sie gegen einige der besten Hürdensprinter des Welt gelaufen. Ist es einfacher, dort zu laufen, weil man nicht so im Mittelpunkt steht, oder doch einfacher gegen Gleichaltrige wie in Leverkusen, wo Sie aber der Favorit sind?
Gregor Traber:
Das ist schwer zu sagen, beides ist sehr speziell. Gegen die Besten der Welt in Karlsruhe zu laufen war schon etwas Besonderes. Aber Deutsche Meisterschaften sind natürlich auch immer herausragend.
Am kommenden Wochenende sind Sie auch bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig am Start. Wie gehen Sie diesen Wettkampf an?
Gregor Traber:
Ich will dort zeigen, was ich über die Männerhürden laufen kann.
Bei den Erwachsenen liegen Sie derzeit an Position vier der Deutschen Hallen-Bestenliste. Sie haben also durchaus auch da Chancen auf eine Medaille.
Gregor Traber:
Ich will mich in Leipzig auf jeden Fall gut präsentieren. Ich habe nichts zu verlieren und kann nur gewinnen. Mein Höhepunkt als Jugendlicher waren die Jugendmeisterschaften in Leverkusen. Jetzt sind eher die anderen unter Druck, und ich kann befreit auflaufen. Unschlagbar sind alle, die dort am Start sind, jedenfalls nicht.
Sie sind für den Nachwuchs-Länderkampf am 5. März in Hamburg nominiert. Sie hätten aber auch noch die Chance, sich für die Hallen-EM in Paris am gleichen Wochenende zu qualifizieren. Liebäugeln Sie damit?
Gregor Traber:
Möglich ist das. Über die niedrigere Jugend-Hürde bin ich die Norm schon gelaufen. Und der Unterschied zwischen meinen Zeiten über Männer- und Jugend-Hürde ist meist nicht so groß. Mein Lauf in Leverkusen, in dem ich meine Bestzeit gerannt bin, war auch kein perfekter Lauf. Schön wäre ein Start bei der Hallen-EM, aber ein richtiges Ziel ist es nicht. Da mache ich mir keinen Druck, aber versuchen werde ich es auf jeden Fall.
Laufen Sie im Training über die Jugend-Hürden oder über die höheren Männer-Hürden?
Gregor Traber:
Ich laufe eigentlich nur über die Jugend-Hürden oder über noch niedrigere Hürden oder Bricks. Über Männer-Hürden habe ich in diesem Winter erst zweimal trainiert. Der Wechsel ist bei mir kein Problem. Mir liegen die Männer-Hürden sogar noch eher, da man da noch mehr auf die Technik achten muss. Jugend-Hürden sind eher Spielerei, da muss ich nicht ganz sauber laufen.
In 7,66 Sekunden sind Sie in Leverkusen eine neue persönliche Bestleistung gelaufen. Wie viel war da noch drin?
Gregor Traber:
Ein bisschen mehr hätte ich mir schon noch zugetraut. Vielleicht eine Zeit unter 7,60 Sekunden, Potential ist auf jeden Fall noch da. Aber ich bin trotzdem mit zweimal Bestleistung zufrieden.
Im Video:
Gregor Traber auf dem Weg zum Hürdenstar
Hallen-DM
26./27. Februar in Leipzig