Gregor Traber holt Tipps bei Aries Merritt
Hürdenläufer Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen) steckt in einem Reifungsprozess. Der 20-Jährige ist vor wenigen Tagen aus dem Haus von Olympiasieger Dieter Baumann ausgezogen und hat eine eigene Wohnung eingerichtet. Davor war er zwei Wochen in den USA zu einem Trainingsaufenthalt bei Weltrekordler und Olympiasieger Aries Merritt in Texas (USA). „Ich habe sehr viel mitgenommen“, sagt Traber und geht nun die Herausforderungen der WM-Saison an.

Karrieren können sehr lange dauern, wenn sie entsprechend aufgebaut sind. Dies hat Traber im Generationen-Dialog mit der ehemaligen Diskuswerferin Franka Dietzsch beim DLV-Kongress in Kienbaum Anfang März erfahren.
Der zweimalige Deutsche Hallenmeister über 60 Meter Hürden hat nach Beginn seines Studiums (Volks- und Betriebswirtschaft) erste Belastungs-Korrekturen vorgenommen.
Zwei Wochen mit dem Weltrekordler
„Ich habe mein Pensum an der Uni auf acht Stunden Vorlesungen reduziert“, sagt Traber, und will so dem hohen Anspruch der dualen Karriere gerecht werden. Die Saison 2013 will er nun mit dem „Prinzip der kleinen Schritte“ angehen. „Ich habe mir als erstes Saisonziel die Verbesserung auf 13,42 Sekunden gesetzt“, sagt Traber. Die WM-Norm steht bei 13,40 Sekunden. Auf dem Weg dorthin hat er sich eine Motivationsspritze in den USA geholt.
Zwei Wochen Training in Texas bei Weltrekordler und Olympiasieger Aries Merritt (27), den er im Vorjahr bei der Hallen-WM in Istanbul kenngelernt hat, waren für den Tübinger eine ganz besondere Erfahrung. Dabei konnte er eine ganz andere Trainingsphilosophie kennenlernen. „Die Amerikaner trainieren viel weniger Umfang, dafür aber mit höherer Intensität und Qualität“, berichtet Traber nach seiner Rückkehr. Dies will er nun mit seinem Trainer Dorinel Andreescu besprechen.
Merritt beim Kugelschocken geschlagen
Das Training mit dem Weltrekordler war anfangs von großem Respekt und auch ein bisschen von Nervosität gekennzeichnet, gesteht Gregor Traber. Doch dann konnte Traber den Olympiasieger sogar schlagen – beim Kugelschocken, einer ganz große Stärke des Tübingers.
Hier wird eine Fünf-Kilo-Kugel rückwärts vom Kugelstoßbalken in den Sand geschleudert. „Ich bin auf dem Weg zum optimalen Training“, sagt er. Gleichzeitig ist der 20-Jährige dabei, seinen persönlichen Reifungsprozess voranzutreiben. Dazu zählt auch, einen eigenen Haushalt zu führen.
Ulm, Tampere, Moskau – diese Städte sind die wesentlichen Stationen in dieser Saison, die Traber am 9. Mai in Kreuzlingen (Schweiz) eröffnen will. An das Ulmer Donaustadion, in dem am 6. und 7. Juli die Deutschen Meisterschaften stattfinden, hat er gute Erinnerungen. Hier gewann der Mann aus Meckenbeuren, rund 100 Kilometer von Ulm entfernt, seine ersten deutschen Jugendtitel.
Vorfreude auf die DM
„Ich freue mich auf die DM, weil mich eine Vielzahl von Freunden und Fans auf den Zuschauerrängen unterstützen werden“, sagt Traber. Eines der drei Tickets für die WM in Moskau (8. bis 18. August) ist nach Aussage seines Trainers Andreescu das Ziel des Schwaben.
Eine Woche danach hat der hoffnungsvolle junge Athlet in Tampere (Finnland) bei der U23-EM eine Chance, sich auf internationalem Terrain zu bewähren. Was Gregor Traber aus den USA noch mitgebracht, ist Gelassenheit. In kleinen Schritten zu den großen Zielen, heißt die Devise.
Deutsche Meisterschaften in Ulm (6./7. Juli): Tickets für das Highlight im Donaustadion gibt es unter www.ticketmaster.de oder über die Hotline: 01805 - 969 0000 ( 0,14/Min. aus dem dt. Festnetz / max. 0,42/Min. aus dem dt. Mobilfunknetz). |
DM in Ulm