Gregor Traber pirscht sich an die Elite heran
Japan und Karlsruhe im Rückspiegel nimmt Gregor Traber nun Kurs auf die Jugend-Hallen-DM in Leverkusen am Wochenende (19./20. Februar). Dort ist der Hürdensprinter von der LAV Asics Tübingen der haushohe Favorit.
In der sportlichen Entwicklung von Gregor Traber geht es zurzeit Schlag auf Schlag. Am ersten Februar-Wochenende war der U18-WM-Fünfte noch im japanischen Osaka im Rahmen des U20-Länderkampfes zwischen Deutschland, Japan und den USA im Einsatz.Dann folgte am letzten Sonntag das nächste Highlight: ein Start beim hochkarätig besetzten BW-Bank-Meeting in Karlsruhe. Gregor Traber war plötzlich mittendrin im Konzert der Großen. Doch alles der Reihe nach...
„Ein riesengroßer Lernprozess“
Beim Hallen-Länderkampf in Osaka gelang Gregor Traber in 7,73 Sekunden einer von zwei Siegen für das DLV-Team. Die Reise nach Asien war ein weiterer Baustein im „riesengroßen Lernprozess“, den Gregor Traber gerade durchläuft. Er nahm viele wertvolle Erfahrungen mit nach Hause.
Dieser Prozess wurde auch außerhalb der Wettkämpfe, in Form eines von Nachwuchs-Bundestrainer Dietmar Chounard organisierten Seminars zu den Grundlangen der internationalen Wettkampfgestaltung, ergänzt.
Nichts zu verlieren
Wieder zuhause, traf die Startzusage für Karlsruhe erst relativ kurzfristig ein. Die Vorbereitung war nicht optimal. „Die Beine waren schon noch etwas müde von Osaka, aber so eine Chance wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen“, sagte der Tübinger. Von dieser Müdigkeit war in den beiden Läufen nichts mehr zu spüren.
Ausgezeichneten 7,78 Sekunden aus dem Vorlauf und das über die hohe Männerhürde, ließ der eigentlich noch A-Jugendliche Gregor Traber nochmals 7,80 Sekunden im Finale folgen. „Etwas nervös war ich schon vor dem Lauf, aber da ich nichts verlieren konnte, hielt es sich in Grenzen.“
Nummer drei bei den Männern
Damit gelang ihm der Sprung auf Platz drei in der aktuellen deutschen Bestenliste der Männer, hinter Alexander John (LAZ Leipzig) und Helge Schwarzer (Hamburger SV). Ebenfalls bemerkenswert ist, der Youngster hatte in Karlsruhe im internen DLV-Duell mit Alexander John (Vorlauf 7,78 sec, Finale 7,89 sec) bereits knapp die Nase vorn.
Damit lieferte er einen klaren Fingerzeig in Richtung der Konkurrenz. Im Kampf um die Medaillen bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig (26./27. Februar) dürfte auch mit ihm zu rechnen sein.
Die Chance, die er in Karlsruhe bekommen hat, nutzte Gregor Traber damit eindrucksvoll. Er pirschte sich an die Elite heran. Die Freude über die neue Bestleistung war jedenfalls groß und das Fazit durchweg positiv. „Auf Augenhöhe bin ich natürlich noch nicht, aber ich konnte schon ganz gut mitlaufen“, resümierte er zufrieden.
Favorit in Leverkusen
Die großartige Stimmung in der Europahalle und der direkte Vergleich mit dem Athen-Olympiasieger aus China, Liu Xiang, sowie dem US-Boy David Oliver gaben Auftrieb. Den nimmt Gregor Traber jetzt mit.
Dass er souverän, ja fast überlegen die aktuelle DLV-Jugendbestenliste über 60 Meter Hürden mit 7,71 Sekunden anführt, ist beinahe überflüssig zu erwähnen. Bei den Deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaften in Leverkusen wird der Sieg nun wohl nur über ihn gehen. Es ist sogar schwer vorstellbar, dass er in seiner derzeitigen Verfassung überhaupt zu schlagen sein wird.
VIDEOS:
Gregor Traber auf leichtathletik.TV
Hürdenfinale Karlsruhe (Gregor Traber Bahn eins)