Fast 70 Trainer sprengten beinahe die räumlichen Kapazitäten der DLV-Akademie in Mainz. Offenbar war das Angebot an Themen und Referenten der A-Trainer-Fortbildung Sprint am vergangenen Wochenende so vielversprechend, dass die Veranstaltung frühzeitig ausgebucht war. Sportwissenschaftler, Verbands- und erfolgreiche persönliche Trainer sorgten für ein weitgespanntes Programm.
Prof. Dietmar Schmidtbleicher von der Uni Frankfurt erläuterte mit großer Sachkunde, aber auch Augenmaß für die Bedürfnisse der Trainer, die Grundlagen des Schnellkrafttrainings. Die Kurzhürden-Bundestrainer des DLV Rüdiger Harksen und Jan May gewährten einen detaillierten Einblick in die Technik des Hürdensprints, was dann von C-Kader-Disziplintrainer Björn Sterzel mit Hürdensprintern die Trainingspraxis umgesetzt wurde.
Der leitende Bundestrainer Sprint, Volker Beck, arbeitete anschließend die große Bedeutung der Kraftausdauer sowie des Zirkeltrainings für den Langsprint und die Langhürden heraus. Der Athletiktrainer Moritz Martin demonstrierte in überzeugender Weise mit dem Spitzenathleten Georg Fleischhauer unterschiedliche Kraftausdauer-Zirkel sowie sensomotorische Trainingsübungen in der Praxis.
Fokus auf Flachsprint an Tag zwei
Der zweite Tag galt dem Flachsprint: Die Sportwissenschaftler der Deutschen Sporthochschule Köln Dr. Jan-Peter Goldmann und Dr. Björn Braunstein referierten über ihre vielschichtigen Belastungs- und Technikanalysen durchgeführt mit mehreren DLV-Sprintkadern und wiesen unter anderem auf die unterschiedliche Anpassungsdauer von Muskeln und Sehnen hin. DLV-Sprinttechniktrainer Valerij Bauer ging auf die hohe Bedeutung der hüftbeugenden und -streckenden Muskulatur für den Vortrieb ein.
Schließlich stellte DLV-Nachwuchstrainer Jörg Möckel den sportlichen Werdegang seiner bisher erfolgreichsten Athletin Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) vor, die in diesem Jahr den Durchbruch in der Frauenklasse vollzogen hat. Viele Fragen der Teilnehmer und die Diskussionen im Anschluss an die Vorträge zeigten gleichermaßen ihre eigene Fachkompetenz wie auch ihr Interesse an den vorgestellten Themen.
