Großes Gedrängel im Sprint und Stabhochsprung
Die nun auf leichtathletik.de erschienen offiziellen DLV-Jahresbestenlisten der Männer offenbaren in zwei Disziplinen eine besonders hohe Leistungsdichte an der Spitze. Im 200-Meter-Sprint und im Stabhochsprung dürften deshalb im nächsten Jahr die Tickets zur Europameisterschaft in Göteborg hart umkämpft sein.
Tobias Unger weiß die Konkurrenz im Nacken (Foto: Kiefner)
Über 200 Meter liefen in diesem Jahr sechs Männer, natürlich angeführt vom Hallen-Europameister und dem neuen deutschen Rekordhalter Tobias Unger (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) Zeiten unter 21 Sekunden. Allerdings waren es im Vergleich zu 2004 zwei Sprinter weniger, die diese wichtige Orientierungsmarke knackten. Gemessen an den Leistungen in diesem Jahr, kann mindestens ein Quintett auf die EM-Norm (20,65 sec) hoffen.Ähnlich sieht es im Stabhochsprung aus. Dort ist der Kölner Tim Lobinger mit 5,93 Metern der Klassenprimus. Wie schon 2004 sind fünf weitere Athleten 5,70 Meter oder höher gesprungen. Eine solche Leistung ist auch die Vorgabe, um sich 2006 für die kontinentalen Titelkämpfe in Göteborg zu empfehlen. Ein erbitterter Kampf um die drei Startplätze ist wieder zu erwarten.
Ein leichter Aufwärtstrend zeigt sich im Weitsprung. Mit dem Leverkusener Nils Winter, dem Tübinger Peter Rapp und dem Leipziger Oliver Koenig gab es drei 8-Meter-Springer, die sich damit berechtigte EM-Hoffnungen machen dürfen. Auch im Kugelstoßen und Diskuswerfen durchbrachen jeweils drei Athleten die dort wichtige Schallmauer von 20 bzw. 65 Metern.
Fünf 80-Meter-Werfer und einige Einzelkämpfer
Fünf deutsche Werfer, damit allerdings vier weniger als noch 2004, jagten ihren Speer auf 80 Meter oder mehr. Die 85 Meter, mit denen man international um einen Sieg mitwerfen kann, blieben aber unangetastet. Trotzdem bedeutet die DLV-Jahresbestweite des Rostockers Mark Frank (84,88 m) in der Weltjahresbestenliste den bemerkenswerten Platz sechs.
In den meisten anderen Disziplinen, wie zum Beispiel über 800 Meter mit dem Pirnaer René Herms oder im Hürdensprint mit Thomas Blaschek (LAZ Leipzig), gab es starke und auch international positionierte Einzelkönner, allerdings konnten diesen die Konkurrenten zumindest national kein Paroli bieten. In einer ähnlichen Situation fanden sich auch Dreispringer Charles Friedek (TSV Bayer 04 Leverkusen) oder Zehnkämpfer André Niklaus (LG Nike Berlin) wieder.
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