| Interview

Günter Eisinger: "Fünf 2,40-Springer - das gab's noch nie"

Günter Eisinger ist der "Mister Hochsprung" der deutschen Leichtathletik. Er ist nicht nur Trainer, sondern hat als Athleten-Manager zahlreiche Meetings in Deutschland geprägt, darunter "Hochsprung mit Musik" in Arnstadt und das weltbeste Hochsprung-Meeting in Eberstadt. Eisinger hat auch für die 36. Auflage an diesem Wochenende die Athletenfelder zusammengestellt. Im Vorfeld unterhielt sich Leichtathletik mit dem Friedberger.
Ewald Walker

Günter Eisinger, wie ist die Hochsprungszene international derzeit einzuschätzen?

Günter Eisinger:

Wir haben bei den Männern derzeit in der Szene gleich sechs Springer über 2,40 Meter. Das gab es noch nie.

Und mit Bohdan Bondarenko und Mutaz Essa Barshim gleich zwei Springer über 2,42 Meter. Lässt sich daraus im Hinblick auf die Verbesserung des 21 Jahre alten Weltrekords von Javier Sotomayor etwas folgern?

Günter Eisinger:

Wenn der Weltrekord in diesem Jahr bei einer derart breiten Spitze nicht fällt, wird es schwer. Ich würde die Chance für einen Weltrekord auf 50:50 einschätzen. Für den Hochsprung wäre es natürlich ein historisches Ereignis, wenn die 2,45 Meter von "Soto" getoppt würden.

Welche Springer werden in Eberstadt am Freitag an den Start gehen?

Günter Eisinger:

Wir haben mit  Hallen-Weltmeister Mutaz Essa Barshim (Katar), Olympia­sieger Ivan Ukhov (Russland), dem Kanadier Derek Drouin, dem Vize-Europameister vom Zürich Andriy Protsenko (Ukraine) und dem Russen Alexej Dmitrik gleich fünf 2,40-Meter-Springer am Start. Das gab's noch nie.

Was ist mit Bohdan Bondarenko, den neben Mutaz Essa Barshim derzeit fast alle Experten als ersten Anwärter für den Weltrekord sehen?

Günter Eisinger:

Bondarenko war im Vorjahr Sieger. Er ist in diesem Jahr so teuer geworden, dass wir ihn nicht finanzieren können, ohne das Meeting zu gefährden. 

Wie ist die Situation bei den Frauen am Sonntag?

Günter Eisinger:

Da haben wir praktisch die EM-Revanche von Zürich. Mit Ruth Beitia (Spanien) der  "Dauerbrennerin", die in Zürich ihren Europameistertitel erfolgreich verteidigen  konnte, Ana Simic (Kroatien), die in Zürich Bronze gewonnen hat und Justyna Kasprzycka (Polen), EM-Vierte mit 1,99 Metern, sind absolute Topspringerinnen dabei. Zudem freuen wir uns, dass die Deutsche Meisterin Marie-Laurence Jungfleisch aus Tübingen ihre Bestleistung auf 1,97 Meter steigern konnte und wir somit auch wieder eine starke nationale Vertreterin am Start haben.

<link>Quelle: Leichtathletik - Ihre Fachzeitschrift

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024