Günther Weidlinger auf Kurs zum Marathon-Debüt
Ende September hat Günther Weidlinger mit seinem Aufbau für den Wiener City Marathon begonnen, wo der Österreicher nun am 19. April auf heimischem Boden zum ersten Mal die klassische Distanz von 42,195 Kilometer bestreiten wird. Nach Trainingslagern in Australien und Spanien, 2.700 gelaufenen Kilometern und einigen Testrennen nähert sich seine Vorbereitung dem letzten Drittel.
Gut 2.000 Kilometer stehen noch auf dem Plan: „Mir gefällt das Marathontraining und es ist bisher sehr gut gelaufen. Vor dem Marathon selbst habe ich trotzdem Respekt, ebenso groß ist aber die Vorfreude“, sagte er zuletzt bei einem Pressegespräch in Wien.Marathon-Tipps von den Größen
Bis zum Rennen am 19. April bleibt der Marathon Neuland für ihn. Mit Tipps von Laufgrößen wie Haile Gebrselassie (Äthiopien) und Viktor Röthlin (Schweiz) hat Günther Weidlinger gemeinsam mit seinem Vater versucht, den Fahrplan zum Marathon-Debüt so gut wie möglich zu gestalten. „Nur nichts übertreiben, man muss in den Marathon hineinwachsen“, habe Haile Gebrselassie bei einem Treffen im Dezember in Melbourne (Australien) gemeint.
Diese Zurückhaltung sei wichtig: „Haile spricht aus eigener Erfahrung. Vor seinem ersten Marathon in London 2002 haben viele geglaubt, er wird sofort den Weltrekord brechen. Dazu hat er aber mehrere Jahre gebraucht. Ich werde sicher nicht mit der Einstellung ins Rennen gehen, dass ich beim ersten Marathon schon alles ‚zerreißen’ kann. Ich glaube, das gilt für jeden Läufer. Man kann auch keine Ziele verfolgen, die einem andere auferlegen wollen. Für meinen ersten Marathon habe ich ein klares Ziel, das ist der österreichische Rekord von 2:12:22 Stunden. Wenn das gelingt, werde ich mich sehr freuen.“
Rahmenbedingungen fürs Training
Das Training wird in der kommenden Zeit immer spezifischer. Die Dauerläufe werden noch länger, wie vom Schweizer WM-Dritten Viktor Röthlin empfohlen bis 38 Kilometer bzw. 2,5 Stunden lang. Bei Steigerungsläufen, die langsam beginnen und stufenweise bis ans Renntempo heranführen, soll der Körper auf die Herausforderungen des Marathons vorbereitet werden.
Ein weiteres Trainingslager ist für März in Viareggio (Italien) geplant. „Es ist wichtig, die Läufe bei möglichst guten Bedingungen zu machen. Man kann, wie letzte Woche bei Schneeuntergrund, auch auf dem Laufband trainieren. Aber das ist nicht die erste Wahl.“ Mit der Unterstützung des Marathon-Veranstalters und von Sponsoren konnten sehr gute Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Günther Weidlinger nutzen will.