Günther Weidlinger will den Rekord
23 Jahre ist er bereits alt, der österreichische Rekord im Marathon. Bei 2:12:22 Stunden steht er, Gerhard Hartmann hält ihn. Doch am Sonntag (19. April) soll sich all das auf einen Schlag ändern. Günther Weidlinger bläst beim heimischen Vienna City Marathon zur Attacke.
In dem österreichischen Online-Medium LaOla1 wurden schon sechs Gründe gefunden, warum es mit dem Rekord klappen wird. "Wien ist sicher kein langsamer Kurs. Wenn es rollt, dann rollt es", fügte Renndirektor Wolfgang Konrad einen hinzu und machte dem 31-Jährigen, der sich seit Oktober auf das Rennen vorbereitet, Mut.Günther Weidlinger könnte im von Dopingskandalen ordentlich gerüttelten österreichischen Ausdauersport wieder jemand sportlich für positive Schlagzeilen sorgen. "Ich versuche mir immer vorzustellen, wie ich auf der Zielgerade die letzten Meter in das Ziel laufe." Er weiß aber auch: "Auf der Marathon-Distanz bist du nie vor einem Einbruch gefeit."
Im Kampf um den Sieg muss sich der heimische Vorzeigeathlet der Veranstaltung ausschließlich mit Athleten messen, die wie er auf den 42,195 Kilometern ihren Einstand feiern.
Nur für Debütanten
Denn an der Spitze des internationalen Elitefeldes heißt das Motto: „Exklusiv für Debütanten“. Viele Läufer im Feld brennen darauf, mit einer starken Premiere auf sich aufmerksam zu machen. Bereits seit einiger Zeit fix sind Reuben Kosgei, vor neun Jahren in Sydney (Australien) Hindernis-Olympiasieger, Joseph Maregu sowie Jonathan Maiyo (alle Kenia).
Drei weitere Asse mit zuletzt sehr starken Leistungen rückten vor wenigen Tagen noch ins Feld. Der Kenianer William Chebor rechnet sich ebenso wie der Äthiopier Getu Feleke und der Marokkaner Mohamed El Hachimi etwas aus.
Ohne klaren Favoriten
Günther Weidlinger meint zum Konzept der Wiener Neuauflage: „Das Rennen wird damit sehr, sehr spannend, weil es keinen klaren Favoriten gibt. Auch von den Halbmarathonzeiten her kann man nicht sagen, wie jemand den Marathon schafft.“
Wolfgang Konrad ergänzt: „Der erste Marathon ist für jeden Läufer etwas Besonderes, egal ob Hobby- oder Spitzensportler. Die Mischung aus Spannung, Vorfreude und Ungewissheit ist einzigartig. Für die gesamte Elite ist dies gleich wie für einige Tausend Läufer im Massenfeld. Alle machen sie einen Schritt ins Neuland.“
Unter 2:10?
„Es sind mehrere Läufer im Feld, denen ich Zeiten von deutlich unter 2:10 Stunden zutraue. Debütanten mit einer Halbmarathon-Bestzeit von 60 Minuten oder darunter sind sehr gefragt. Es freut mich, dass wir solche guten Leute nach Wien gebracht haben“, erwartet Rennleiter Mark Milde ein hochklassiges Rennen.
Bei den Frauen ist das Elitefeld, in dem die Österreicherin Andrea Mayr die WM-Norm (2:35:00 h) ins Visier nimmt, sogar größer und kompakter als in den letzten Jahren. Zu den stärksten internationalen Läuferinnen zählen Tiruwork Mekonnen aus Äthiopien sowie Esther Mutuku aus Kenia.