Günther Weidlinger will mitmischen
Günther Weidlinger möchte bei den Olympischen Spielen in Peking (China; 15. bis 24. August) die österreichischen Fahnen hochhalten. Wenn er am 17. August (Sonntag) sein Rennen über 10.000 Meter in Angriff nimmt, hat er ein klares Ziel vor Augen. Er will im Ziel der schnellste Nicht-Afrikaner sein.
Bereits seit Sonntag ist er zur Akklimatisierung und finalen Vorbereitung im österreichischen Camp in Hongkong. Er wird am 12. August von Hongkong nach Peking reisen. Der 30-jährige Oberösterreicher nimmt an seinen dritten Olympischen Spielen teil. Ein achter Platz vom Finale über 3.000 Meter Hindernis 2000 in Sydney (Australien) ist sein bestes Resultat.In seinem Lauf über 25 Stadionrunden möchte er im Duell „Afrika gegen den Rest der Welt“ eine gute Figur abgeben: „Ich will mich mit den besten Nicht-Afrikanern matchen und wenn möglich der Beste davon werden. Ich muss mein eigenes Rennen laufen, denn man kann sich bei den schwierigen Bedingungen wahrscheinlich ziemlich leicht ‚abstechen’, wenn man zu schnell anläuft.“
Sturzpech abhaken
Sein am 4. Mai erzielter österreichischer Rekord von 27:36,46 Minuten ist die zweitschnellste Marke eines Europäers in diesem Jahr. Der Sportdirektor des Österreichischen Leichtathletik-Verbandes (ÖLV), Hannes Gruber, sagt: „Der 10.000-Meter-Bewerb ist eines der Highlights der Spiele überhaupt. Das Feld ist voll gepackt mit Stars und Medaillengewinnern. Für Günther ist es eine große Herausforderung, sich dieser afrikanischen Dominanz zu stellen. Er ist aber routiniert und weiß, was auf ihn zukommt.. Ein Platz unter den ersten Zwölf wäre ein sehr schöner Erfolg für ihn.“
Günther Weidlinger habe den Umstieg vom Hindernislauf auf die längste Stadiondistanz „bravourös vollzogen“. Für den Athleten selbst beginnt damit auch eine neue Zeitrechnung. Zu oft war er auf den 3.000 Meter Hindernis vom Sturzpech verfolgt und dafür fast schon berüchtigt, sein böser Crash von der letzten WM in Osaka (Japan) ist noch in bester Erinnerung. Auf der Flachdistanz sollte er es zumindest in dieser Hinsicht einfacher haben.