Gute Leistungen bei Linzer Indoor-Premiere
Eine der allerletzten Startgelegenheiten vor der Hallen-Weltmeisterschaft in einer Woche in Birmingham bot am Freitag das internationale Hallen-Meeting in Linz, das zugleich zur offiziellen und feierlichen Eröffnung der nagelneuen, schönen Arena in der Stadt des "Gugl-Meetings" diente. Die rund 2.000 Zuschauer, die gekommen waren, mussten ihr Kommen nicht bereuen. Sie bekamen insgesamt gute Leistungen geboten.
Merlene Ottey trumpfte in Linz groß auf (Foto: Schröder)
Merlene Ottey (Slowenien) wies auf ihre alten Tage in glänzenden 7,17 Sekunden die Österreicherin Karin Mayr (7,18 sec) über 60 Meter in die Schranken. Ohne 100-Meter-Europameister Dwain Chambers (Großbritannien), der im Vorlauf 6,64 Sekunden gelaufen war und dann verletzungsbedingt passte, ging das Finale der Männer über die Bühne. Coby Miller (USA) setzte sich in 6,51 Sekunden durch. Juliet Campbell kam mit der Bahn sechs auf der 200-Meter-Runde bestens zurecht und brachte die Uhr nach 22,95 Sekunden zum Stillstand. "Jetzt will ich auch in Birmingham gewinnen", gab sich die Jamaikanerin motiviert. Bei den Männern siegte über diese Strecke der Pole Marcin Jedrusinski (20,90 sec).
Stephanie Graf taktisch zum Sieg
In einer spannenden Entscheidung über 60 Meter Hürden behauptete sich der kubanische Olympiasieger Anier Garcia (7,49 sec) gegen den Letten Stanislavs Olijars (7,52 sec). Wesentlich klarer fiel der Sieg der Spanierin Aliuska Lopez (8,01 sec) im Frauenrennen aus.
Aus österreichischer Sicht standen natürlich die 800 Meter mit der siegreichen Vize-Weltmeisterin Stephanie Graf (2:00,91 min), die auf der letzen Runde noch einmal Gas gab, im Mittelpunkt: "Ich bin voll auf Taktik gelaufen, ich habe alles richtig gemacht." Die 1.500 Meter gewann der Kenianer Laban Rotich in mäßigen 3:40,87 Minuten.
Vier deutsche Athleten hatten zum Saisonausklang den Weg nach Oberösterreich gefunden. Melanie Paschke kam über 7,34 Sekunden im 60-Meter-Vorlauf in das Finale, wo sie in 7,35 Sekunden Siebte wurde. Das Geld hatte sie noch einmal in den Startblock gelockt. "Wenn ich nicht laufe, verdiene ich auch kein Geld", gestand die Wattenscheiderin. Mit der Zeit war sie nicht ganz zufrieden: "Ich wäre gerne 7,29 Sekunden gelaufen." Was bei ihr fehlte, war die Anspannung: "Ich war heute so wenig nervös als wäre ich zum Training gegangen."
Daniela Rath springt Hausrekord
Die Leverkusener Hochspringerinnen Daniela Rath und Sophia Sagonas stellten sich einer guten internationalen Konkurrenz. Marina Kuptsova (Russland) übersprang als einzige die 2,00 Meter und holte sich damit den Sieg. Mit einer neuen Bestleistung von 1,95 Metern kam Daniela Rath in ihrem erst dritten Hallenwettkampf dieser Saison auf einen glänzenden Rang drei. "Ich hatte gehofft, dass es so gut läuft", freute sich ihr Trainer Hansjörg Thomaskamp. Raths "Begleiterin" Sophia Sagonas meisterte 1,89 Meter.
Vereinskollege Schahriar Bigdeli kam im Weitsprung auf 7,79 Meter und war damit zufrieden. Schade nur, dass er seine Möglichkeiten nicht ganz ausschöpfte. "Ich habe gesehen, dass mehr drin gewesen wäre", stellte er nach dem Wettkampf fest. Den Sieg holte sich der in Bad Langensalza unter Konstantin Krause trainierende Jamaikaner James Beckford (8,11 m).
Die Resultate finden Sie in der leichtathletik.de-Ergebnisrubrik...