Guter Start für das DLV-Team in Florenz
Die deutsche Mannschaft erwischte in den ersten acht Einzelwettkämpfen des Europacups in Florenz am Freitagabend einen guten Start. Sowohl Männer als auch Frauen liegen auf Platz drei und an den Vorjahresergebnissen von Bydgoszcz gemessen, bestens im Rennen.
WM-Norm für Filmon Ghirmai (Foto: Chai)
Damals sammelten die deutschen Männer, die in der Toskana als Titelverteidiger antreten, in den jeweiligen Disziplinen 2,5 Punkte weniger (jetzt insgesamt 20,5) und bei den Frauen konnten wie vor Jahresfrist 21 Zähler erzielt werden. In Führung liegt in der ersten Zwischenwertung jeweils Russland mit 24 bzw. 27 Punkten.Mit Diskuswerferin Franka Dietzsch stellte der DLV am Freitag auch gleich eine Einzelsiegerin. Über die Erfüllung der WM-Norm über 3.000 Meter Hindernis konnte sich der Tübinger Filmon Ghirmai freuen, während seiner Disziplinkollegin Verena Dreier eine neue persönliche Bestleistung glückte. Damit behielten die positiven Ergebnisse im deutschen Lager die Oberhand.
"Die Mannschaft war gut. Franka Dietzsch hat mit einer imponierenden Serie ihre derzeitige Stärke unter Beweis gestellt. Für die kommenden zwei Tage hoffe ich, das alle Athleten an die heutigen Leistungen anknüpfen. Es kann so weitergehen", sagte Jürgen Mallow, der Leitende Bundestrainer im Deutschen Leichtathletik-Verband, in seiner ersten Zwischenbilanz.
Nur ein gültiger Versuch von Markus Esser
Enttäuscht war der Leverkusener Hammerwerfer Markus Esser, der in diesem Sommer schon die magischen 80 Meter erreichte. Er brachte zu Beginn des Freitagabendprogramms nur einen gültigen Versuch zustande. Die dort erzielten 76,11 Meter bedeuten trotzdem für den Vorjahres-Zweiten diesmal am Ende noch Platz drei hinter dem Polen Szymon Ziolkowski (79,14 m), der wie im Vorjahr gewann, und dem Russen Ilya Konovalov (76,78 m).
Sabrina Mockenhaupt verlor über 5.000 Meter in einem schnellen Rennen bereits nach dem zweiten Kilometer den Anschluss an das führende Quartett. Die kleine Siegerländerin konnte in der Schlussphase allerdings noch die Französin Margaret Maury überlaufen und so zumindest den vierten Rang mit einer Zeit von 15:20,66 Minuten ins Ziel bringen. Die Russin Liliya Shobukhova (15:01,15 min) holte sich ihrerseits mit einem starken Finish auf der letzten Runde die acht Punkte für ihr Team.
Jan Fitschen geschickt unterwegs
Gut verkaufte sich bei den Männern über diese Strecke der Wattenscheider Jan Fitschen, der sich im Rennverlauf taktisch klug verhielt und am Ende nach 13:33,46 Minuten mit einem dritten Platz hinter dem vorneweg laufenden Spanier Juan Carlos De La Ossa (13:30,97 min) und dem Franzosen Bouabdellah Tahri (13:32,34 min) belohnt wurde.
Im Hindernisrennen der Frauen zeichnete sich, angeführt von der letztlich dominierenden Rumänin Cristina Casandra (9:35,95 min), rasch eine Mehr-Klassen-Gesellschaft ab, in der sich Verena Dreier (LG Sieg) zunächst an der sechsten Stelle einreihte. Der erst 20-jährigen gelang es allerdings, noch einen Platz gutzumachen und am Ende in 9:59,22 Minuten sogar eine neue persönliche Bestzeit zu markieren.
Norm für Filmon Ghirmai
Mutig lief über 3.000 Meter Hindernis auch der Tübinger Filmon Ghirmai, der sich bis in die letzte Runde hinein im Führungsquartett aufhielt und am Ende auch den vierten Rang sicher nach Hause brachte. In 8:22,37 Minuten unterbot er zum ersten Mal in diesem Sommer die doppelt geforderte WM-Norm (8:24,60 min).
Den Sieg holte sich auf der Zielgerade der Europameister Antonio David Jiménez, der in 8:20,17 Minuten seiner um den Klassenerhalt kämpfenden spanischen Mannschaft acht wichtige Zähler erlief.
Franka Dietzsch dominiert
Der Leverkusener Roman Fricke lieferte im Hochsprung bis 2,24 Meter eine fehlerlose und damit seine beste Vorstellung in der bisherigen Saison ab. Er scheiterte erst an den 2,27 Metern. Dennoch reichte das nur zu einem fünften Rang. Als Überflieger erwiesen sich Aleksey Dmitrik (Russland) und Nicola Ciotti (Italien), die als einzige 2,30 Meter meisterten.
Weitspringerin Sofia Schulte (LG Staufen) verpasste bei ihrem letzten Satz die Chance, sich in der hinter der Olympia-Zweiten Irina Simagina (Russland; 6,76 m) und der Ex-Weltmeisterin Fiona May (Italien; 6,43 m) sehr engen Entscheidung noch nach vorne zu schieben. 6,34 Meter, die Platz fünf bedeuteten, standen am Ende zu Buche. Ein winziger Zentimeter mehr hätte schon Rang drei gebracht.
Ex-Weltmeisterin Franka Dietzsch erfüllte schließlich im Diskuswerfen alle Erwartungen im deutschen Lager. Mit einer stabilen Serie um die 64 Meter und einer besten Leistung von 64,38 Metern konnte der Neubrandenburgerin keine Konkurrentin das Wasser reichen.
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