| Universiade

Gwangju: Silber für Steinacker - Bronze für Stauß

An Tag zwei der Leichtathletik-Wettbewerbe bei der Universiade im koreanischen Gwangju (8. bis 12. Juli) hat es die ersten beiden Medaillen für die deutschen Athleten gegeben. Marike Steinacker holte sich im Diskuswurf mit 58,83 Meter Silber, Rene Stauß gewann im Zehnkampf Bronze mit 7.791 Punkten. Dazu sind alle in den Qualifikationen startenden DLV-Athleten ins Finale eingezogen.
Pamela Ruprecht

Nach Tag eins war Rene Stauß nach fünf Disziplinen noch in Führung gelegen, auch am zweiten Tag hatte der Tübinger einen Lauf: ein guter Start über die 110 Meter Hürden (15,69 sec), der Disziplinsieg im Diskuswurf (45,00 m), eine neue Bestleistung im Stabhochsprung (4,70 m) und ein solider Speerwurf (56,61 m) ließen ihn schon vor dem abschließenden 1.500-Meter-Lauf (4:43,89 min) als Gewinner der Bronzemedaille feststehen. Mit 7.791 Punkten blieb er schließlich nur rund 50 Punkte unter seiner Bestmarke.

Im Stabhochsprung, der siebten Disziplin, musste der Deutsche Mehrkampf-Meister zwei Athleten vorbeiziehen lassen. Den Universiade-Sieger von 2013 und Hallen-WM-Dritten im Siebenkampf Thomas van der Plaetsen (7.952 Pkt) und den Franzosen Bastian Auzeil (7.913 Pkt), die 5,20 und 5,10 Meter überflogen, und auch im Speerwurf mit 60-Meter-Würfen ihren Vorsprung auf Rene Stauß ausbauten.

Starker letzter Versuch mit dem Diskus

Medaille Nummer zwei ging an Marike Steinacker. Schon im ersten Versuch flog ihre Diskus-Scheibe auf im Feld weite 58,13 Meter. Die Russin Yulia Maltseva konterte im nächsten auf 59,37 Meter, ihre spätere Siegesweite. Zwischenzeitlich wurde die Leverkusenerin von der Italienerin Stefania Strumillo (58,22 m) auf den Bronze-Rang verdrängt. Aber sie konnte im letzten Durchgang nochmal alles mobilisieren und sich mit einer Steigerung auf 58,83 Meter den Silber-Platz zurückholen.

Nicht der Tag war es hingegen für Stabhochspringerin Martina Schultze (VfL Sindelfingen), die sich im Finale bereits mit drei Ungültigen bei ihrer Einstiegshöhe (4,15 m) verabschieden musste. Anna Felzmann (LAZ Zweibrücken) wurde mit übersprungenen 4,25 Meter Siebte. 4,35 Meter waren dreimal zu hoch, nachdem sie 4,30 Meter ausgelassen hatte. Es siegte die Chinesin Ling Li mit 4,45 Meter.

Ebenfalls auf dem siebten Platz landete Geher Nils Gloger (SC Potsdam) über die 20-Kilometer-Strecke, die er in 1:25:17 Stunden absolvierte. Erster des Wettbewerbs wurde der Brite Dane Bird-Smith (1:21:30 h).

Finale kann kommen

Einen starken Einstand hat Eva Strogies über 100 Meter Hürden erzielt. Als Siegerin ihres Vorlaufs zog die Wattenscheiderin mit 13,16 Sekunden - nahe an ihrer Bestzeit - ins Finale ein, nur eine Athletin war schneller. Trotzdem sagte sie nach dem Rennen: „Perfekt war‘s nicht, aber so war es geplant.“ Für den Endlauf sieht sie noch Potenzial nach oben: „Ich denke, im Finale ist noch einiges drin. Ich fühle mich jedenfalls fit. Der Vorlauf gibt mir Rückenwind – und jetzt konzentriere ich mich vollkommen aufs Finale!“ Dort hofft sie am Freitag auf Rückenwind, um die WM-Norm (12,95 sec) für Peking attackieren zu können.

Die Stadionrunde gut eingeteilt hat sich Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg). Die Langsprinterin ging das Halbfinal-Rennen nicht zu schnell an, so dass sie auf der Zielgeraden noch eine Konkurrentin überlaufen konnte und mit 52,75 Sekunden – nicht weit von ihrer Bestzeit (52,58 sec) - den zweiten Platz hinter der Chinesin Huizhen Yang erreichte (52,43 sec). So wie sich die Psychologie-Studentin präsentierte, kann sie im Finale um die vorderen Plätze mitlaufen.  

Als eine der Favoritinnen ist Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) ins Finale über 800 Meter eingezogen. Von der Spitze weg machte sie Tempo und konnte in 2:02,99 Minuten ihren Halbfinal-Lauf vor der ebenfalls als stark einzuschätzenden Jamaikanerin Campbell Simoya Kadine (2:03,10 min) gewinnen. Für das Finale am Freitag kann sie sich gute Chancen auf eine Medaille ausrechnen.

Akani Simbine bricht Universiade-Rekord

Problemlos für das Stabhochsprung-Finale qualifiziert haben sich Marvin Caspari (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Daniel Clemens (LAZ Zweibrücken). Sie sind beide im ersten Anlauf über die geforderte Qualifikationshöhe von 5,30 Meter gesprungen, ebenso wie der Pole Robert Sobera, der als Favorit in den Endkampf am Samstag zieht.

Das Highlight des Tages war das 100-Meter-Finale der Männer mit Akani Simbine, der schon im Halbfinale mit 10,00 Sekunden glatt, den Universiade-Rekord, der zuvor bei 10,07 Sekunden stand, verbesserte. Eine Stunde später im Finale setzte der Südafrikaner noch einen drauf und trommelte 9,97 Sekunden auf die Bahn. Damit ist er der erste Sprinter, der bei dieser Meisterschaft unter der magischen Zehn-Sekunden-Marke bleibt.

Pawel Fadjek eine Klasse für sich

Weltmeister Pawel Fajdek hat mit fünf Metern Vorsprung das Hammerwerfen gewonnen. Der Pole, einer der hochklassigsten Starter bei der Universiade, beförderte sein Wurfgerät im letzten Durchgang auf 80,05 Meter.

Den Titel im Weitsprung holte sich bei den Frauen die Russin Iuliia Pidluzhnaia mit 6,79 Metern. Im Dreisprung erwischte ihr Landsmann Dmitrii Sorokin mit 17,29 Meter einen guten Sprung und flog so weit wie nie.

Die Qualifikation von Kugelstoßerin Lena Urbaniak (LG Filstal) entfiel. "Daher konnte ich heute die Sonne genießen und Kräfte sammeln für mein Finale am Samstag", schrieb sie auf ihrer Facebook-Seite. Genauso die Vorläufe über 3.000 Meter Hindernis, somit steht Martin Grau (LSC Höchstadt/Aisch) auch schon im Finale.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024