Impressionen von der U23-EM in Bydgoszcz
Vom 17. bis 20. Juli fanden im polnischen Bydgoszcz die U23-Europameisterschaften statt. Direkt aus dem östlichen Nachbarland haben uns nun nach Ende der Wettkämpfe weitere Impressionen aus dem deutschen Lager von Viertelmeiler Sebastian Gatzka erreicht. Lesen Sie selbst...
Sebastian Gatzka schildert auf leichtathletik.de seine Eindrücke von der U23-EM in Bydgoszcz (Foto: Kiefner)
Hallo und letzte Grüße von der U23-EM!Der positive Stimmungstrend der letzten Tage hat zum Glück angehalten! Und gerade am Sonntag wurde dann doch noch der Höhepunkt erreicht.
Am Tag der letzten und meisten Entscheidungen ging es im Stadion "Zawsiza" noch einmal richtig ab!
Da wurde geschrien, gefeiert und angefeuert, was das Zeug hielt! Und unser Team aus Deutschland hielt sich dabei, wo doch die meisten ihre Wettkämpfe schon hinter sich gebracht haben, keineswegs zurück. Denn endlich fanden viele die Zeit sich in die Menge zu stürzen.
Ich selbst stand an diesem Tag ja noch im Wettkampf, musste mich also noch einmal für den finalen Wettbewerb – die 4x400-Meter Staffel – konzentrieren. Fast nur am Rande konnte ich also meine Staffelkolleginnen auf ihren Wegen zu Silber bzw. Bronze, die guten Silber-Würfe von Jana Tucholke oder den Sprung zum Vize von Marvin Osei-Tutu – um nur eine Auswahl zu nennen – verfolgen.
Da stand ich wieder auf dem bekannten Rot …
Und das Stadion begann zu beben. Denn das polnische 4x400-Meter-Team stand zusammen mit uns im Finale. Keine Kunst werden sich viele sagen, denn die Vorläufe wurden abgesagt und es fanden bei den Frauen wie bei den Männer gleich die Finals statt.
Mit Schlussläufer Marek Plawgo, der bereits über die 400 Meter Hürden erfolgreich Europameister wurde, hatte das Publikum schon seinen Liebling gefunden. Und als es auf den letzten 100 Metern dieser Meisterschaft zu dem Duell zwischen ihm und unserem Schlussmann Bastian Swillims kam, waren die Zuschauer fast nicht mehr zu halten.
Aus vollen polnischen Kehlen
Minutenlanger Beifall folgten dem Sieg der Polen auf dem Fuß … und als eine knappe halbe Stunde später die Nationalhymne durch die Lautsprecher schallte, sang jede polnische Kehle aus Leibeskräften mit. Auch wenn wir uns für diesen Moment vielleicht die eigene Hymne gewünscht hätten, sind diese Augenblicke doch immer wieder ergreifend.
Ich hatte auch in diesem Jahr wieder viel Spaß an den internationalen Meisterschaften und kann nur hoffen, dass dieses Gefühl von meinen Team-Kollegen geteilt wird. Die U23 bewahrt trotz aller Ernsthaftigkeit ein Stück Jugendlichkeit in den Wettkämpfen.
Ich verabschiede mich damit von den U23-Europameisterschaften! Bis bald...
Viele Grüße
Euer Sebastian