Haile Gebrselassie peilt 27. Weltrekord an
Am Freitag (16. Januar) will Superstar Haile Gebrselassie (Äthiopien) beim Dubai-Marathon (Vereinigte Arabische Emirate) einen weiteren Versuch unternehmen, seinen im letzten Herbst beim Berlin-Marathon aufgestellten Weltrekord ein weiteres Mal zu verbessern. Und er verspricht: „Ich fühle mich sogar besser in Form als im vergangenen Jahr.“
Dabei lockt den Äthiopier vor allem das Geld der Scheichs in die Vereinigten Arabischen Emirate. Neben einem Antrittsgeld in sechsstelliger Höhe und 250.000 US-Dollar für den Sieg, winkt dem 35-Jährigen eine Prämie von einer Million US-Dollar falls er es schafft, seine eigene Bestmarke von 2:03:59 Stunden noch einmal zu unterbieten.„Eine Zeit unter 2:03:30 Stunden ist für mich möglich“, äußerte sich der Äthiopier bereits wenige Tage nach seinem neuerlichen Rekordlauf in Berlin. „Aber für einen Rekord in Dubai muss alles perfekt sein. Das Wetter, die Tempomacher und natürlich meine Form.“ Für den Äthiopier wäre es der insgesamt 27. Weltrekord in seiner seit 1992 andauernden Karriere.
Schnelle Strecke
An den Grundvorrausetzungen wird es dabei wohl nicht scheitern, denn der Kurs in Dubai gilt spätestens nach dem Vorjahressieg Haile Gebrselassies (2:04:53 h) als einer der schnellsten der Welt. Die Route mit ihren endlos langen Geraden führt dabei ohne jegliche Höhenunterschiede direkt an der Küste entlang und weist inklusive der beiden Wendepunkte lediglich fünf Kurven auf - und dies verteilt auf 42,195 Kilometer.
Auch den hohen Temperaturen wird dabei aus dem Weg gegangen, denn der Start erfolgt bereits um 6:30 Uhr Ortszeit. Was allerdings beim Marathon in dem Emirat laut eigener Aussage Haile Gebrselassies fehlt, ist die Unterstützung der Zuschauer, die ihn gerade bei seinen Rekordläufen in der deutschen Hauptstadt immer wieder über sich hinaus hat wachsen lassen.
Im vergangenen Jahr lief der 1,64 Meter kleine Superstar in Dubai die ersten zehn Kilometer mit 28:39 Minuten jedoch viel zu schnell an und verschenkte damals den möglichen Weltrekord, legte aber dennoch die zu diesem Zeitpunkt zweitschnellste Zeit in der Geschichte hin. „Den Fehler, zu schnell anzugehen, will ich in diesem Jahr nicht mehr machen“, sagt der 35-Jährige.
Äthiopischer Dreikampf bei den Damen
Im Frauenfeld verspricht vor allem der Zweikampf der Siegerinnen der vergangenen beiden Jahre Spannung. Titelverteidigerin und Streckenrekordinhaberin Berhane Adere trifft dabei auf die Berlin-Zweite Askale Tafa Magarsa (beide Äthiopien). Hinter der Leistung von Berhane Adere, die mit 2:20:42 Stunden auch den äthiopischen Rekord hält, steht jedoch ein großes Fragezeichen. Nach dem Ausstieg bei den Olympischen Spielen in Peking (China) nach 30 Kilometern, folgte für die 35-Jährige beim Chicago-Marathon in den USA Anfang Oktober unter Hitzebedingungen nur ein enttäuschender zehnter Rang.
Deshalb wird wohl ihrer Landsfrau Askale Tafa Magarsa die Favoritenrolle zufallen. „Ich habe sehr hart trainiert und will meinen Sieg von vor zwei Jahren unbedingt wiederholen“, erklärte die 24-Jährige, die im September in Berlin hinter der Wattenscheiderin Irina Mikitenko in persönlicher Bestleistung von 2:21:29 Stunden ins Ziel kam.
Lachende Dritte?
Die lachende Dritte im Bunde könnte dabei eine weitere Äthiopierin sein: Bezunesh Bekele, die im vorherigen Jahr nur knapp hinter Berhane Adere auf Rang zwei landete und bei ihrem Marathondebüt starke 2:23:09 Stunden ablieferte.
So stark die Elitefelder in der Spitze auch besetzt sein mögen, der erste international bedeutsame Marathon des Jahres, mal abgesehen vom Xiamen-Marathon (China) vor zehn Tagen, ist im Vergleich zu den Klassikern in New York (USA) oder London (Großbritannien) mit etwa 1.000 Teilnehmern über die klassische Distanz ein eher kleineres Event.