Halali im Hürdenwald
Bei den deutschen Hürdensprintern steigt die Anspannung. Am Samstag (9. Juni) wird noch einmal in Mannheim getestet. Eine Woche später geht es bei der DM in Bochum-Wattenscheid (16./17. Juni) um die Startplätze für die EM in Helsinki (Finnland; 27. Juni bis 1. Juli) und vielleicht auch schon vorentscheidend um jene für die Olympischen Spiele in London (Großbritannien), für die allerdings erst Anfang Juli nominiert wird.
Vorgelegt haben bereits zwei Athleten. Alexander John (LAZ Leipzig) legte am vergangenen Wochenende in Regensburg die 110 Meter Hürden in 13,45 Sekunden zurück und erfüllte damit die Olympia-Norm von 13,49 Sekunden genauso wie Gregor Traber (LAV Tübingen) seinerseits mit 13,47 Sekunden in Genf (Schweiz). Doch darauf ausruhen kann sich keiner der beiden.Das weiß gerade Alexander John, der derzeit die deutsche Jahresbestenliste anführt. Das habe „gar keine“ Aussagekraft, meint der Leipziger: „Die Norm ist schön und gut. Aber man muss sich bei den Deutschen Meisterschaften beweisen, bei den Europameisterschaften und wenn man zu den Olympischen Spielen fährt, dann auch in London. Es ist gut fürs Selbstbewusstsein, dass man die Norm abgehakt hat. Aber im nächsten Rennen stehen da wieder zehn Hürden auf 110 Metern.“
Über Mannheim zur DM
Und das tun sie zunächst in Mannheim. Für den DLV-Testwettkampf hat die gesamte deutsche Hürdenspitze gemeldet. Dort geht es darum, sich in Szene zu setzen und auf dem Weg zu den deutschen Titelkämpfen vielleicht noch einmal eine Normleistung anzubieten, so dass es in Wattenscheid nicht an Selbstvertrauen mangelt.
Denn wenn im Lohrheidestadion für die besten Acht das Finale ansteht, dann werden die Karten völlig neu gemischt. „Da kann viel passieren“, weiß Alexander John, „gerade bei Deutschen Meisterschaften. Dort spielt auch der Kopf eine gewisse Rolle. Die Prognose ist immer schwer. Schon die Touchierung von einer Hürde kann ausreichen, um das Rennen aus der Hand zu geben.“
Meisterschaftsläufer lauern
Es lauern dann die Meisterschaftsläufer wie der Hattrick-Sieger Matthias Bühler (LG Offenburg) und der zweimalige Hallenmeister Gregor Traber (LAV Tübingen) auf ihre Chance. Oder der weitere Leipziger Erik Balnuweit, der bereits die EM-Norm (13,61 sec) abgehakt hat, der Hamburger Helge Schwarzer und der Wattenscheider WM-Halbfinalist Willi Mathiszik, der jetzt in Mannheim in die Saison einsteigen will.
Dann blasen sie alle gemeinsam mit Alexander John zum „Halali“- auf der Jagd nach den EM- und Olympiatickets. Dieses einzige Rennen kann in diesem Sommer über Wohl und Wehe entscheiden.