Halbmarathon im holländischen Winter
Der Egmond-Halbmarathon gilt in den Niederlanden als der härteste Lauf über die Wintermonate. Das Teilnehmerlimit, das schon vor Weihnachten erreicht war, liegt bei 12.500 Athleten. Am 8. Januar 2006 steigt die nächste Auflage, die vom Veranstalter mit dem Untertitel "Kampf gegen die Natur" beworben wird.
Der Egmond-Halbmarathon hat es in sich (Foto: Mijderwijk)
Einige starke und mutige Athleten werden auch zu Beginn des kommenden Jahres erwartet, um den Kampf gegen die besonderen und jedes Jahr verschiedenen Bedingungen mit Kälte, Wind und Schnee anzutreten. Teilnehmer aus über zwanzig Ländern, darunter neben Deutschland, Belgien und Großbritannien auch Starter aus den USA und Südafrika, gaben diesmal ihre Meldung abBekannte Läufer wie Robert Cheboror, William Kipsang, Tegla Loroupe (alle Kenia) und Lornah Kiplagat (Niederlande) haben sich in den vergangenen Jahren auf dem Kurs, der sieben Kilometer am Strand entlang und danach auch zehn Kilometer durch hügelige Dünen und Wälder führt, durchgebissen.
Susan Chepkemei vor drittem Sieg?
2001 und 2002 stürmte Susan Chepekemei so schnell wie keine andere durch die Dünen. 2006 feiert sie in dem kleinen Küstenstädtchen ihren Saisoneinstand und hofft auf den dritten Erfolg bei diesem renommierten Rennen, das zum 34. Mal ausgetragen wird.
Wenn am 8. Januar der Startschuss abgefeuert wird, ist die 30-jährige Kenianerin die große Attraktion im Feld der flotten Damen. Wer, bitte schön, soll Susan Chepkemei aufhalten? Die Britin Paula Radcliffe und die Lettin Jelena Procopcuka sind nicht gemeldet. Sie haben ihr in diesem Jahr und zwölf Monate zuvor beim prestigeträchtigen New York-Marathon auf den letzten Metern den Traum vom großen Triumph zerstört.
Venuste Niyongabo bei den Männern
Susan Chepkemei, die in der US-Metropole beide Male vom Pech verfolgt war, schaut nach vorn und nicht zurück. In Holland, ihrer Wahlheimat, will sie zurückkehren in die Erfolgsspur. Hilda Kibet, ihre Landsfrau aus Kenia, wird die schärfste Widersacherin sein. 2005 gewann sie den Klassiker in Egmond aan Zee, einem Dorf, das in ungefähr einer Stunde von der niederländischen Hauptstadt Amsterdam aus zu erreichen ist.
Die Hauptdarsteller in der Männer-Konkurrenz sind Venuste Niyongabo, 1996 in Atlanta Olympiasieger über 5.000 Meter und mittlerweile auf die langen Strecken gewechselt und von Burundi nach Italien übergesiedelt, und William Kipsang aus Kenia, der sich schon vor zwei Jahren das erste Preisgeld geschnappt hat. Außenseiter-Chancen haben die drei Marathonspezialisten aus Holland: Luc Krotwaar, 2003 Erster in Egmond, Kamiel Maase und Hugo van den Broek.
Eins ist jetzt schon sicher: Auf dem sandigen Kurs wird es wieder hoch hergehen.