Hallen-DM - Alle Entscheidungen der Frauen
Es geht um die deutschen Hallentitel! leichtathletik.de fasst für Sie alle Entscheidungen der Titelkämpfe in Dortmund zusammen.
Live-Stream / Live-Ergebnisse200 METER |
Die Medaillen bleiben in Westfalen
Die Halle tobte, als Lokalmatadorin Katharina Grompe im 200-Meter Finale um die Bahn stürmte. Die Dortmunderin forderte Freiluftmeisterin Inna Weit mehr als gedacht. Doch die Paderbornerin setzte sich am Ende deutlich mit 23,53 Sekunden gegen Katharina Grompe (23,72 sec) durch. Die Siegerin des ersten Finals, Maike Dix (TV Wattenscheid 01), schob sich mit 23,61 Sekunden zwischen die beiden auf den Silberplatz. Damit blieben alle drei Medaillen im Gastgeber-Landesverband Westfalen. Außerdem stellte das schnelle Trio beim Saisonhöhepunkt neue Bestleistungen auf.
Speziell die Entwicklung der Dortmunderin ist erstaunlich. Die 19-Jährige war mit 24,26 Sekunden als Bestzeit in die Saison gegangen und steigerte diese in der heimischen Helmut-Körnig-Halle um mehr als eine halbe Sekunde. Für Inna Weit war es der zweite Meistertitel nach Freiluft-Gold 2012. Die Paderbornerin ist zu einer festen Größe im deutschen Sprint geworden. Da zeigt auch die Bronzemedaille über 60 Meter, die sich die 24 Jahre alte Physiotherapeutin am Samstag in 7,38 Sekunden ergattert hatte. mbn
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400 METER |
Julia Förster mutig von vorn
Der 400 Meter-Wettbewerb der Frauen musste prominente Ausfälle verkraften: Titelverteidigerin Esther Cremer (TV Wattenscheid 01) hatte schon frühzeitig grippegeschwächt ihren Verzicht verkündet, die Jahresbeste Janin Lindenberg (SC Magdeburg) erwischte kurzfristig ein Magen-Darm-Infekt und Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg), zweitschnellste Viertelmeilerin des Jahres, hatte die DM-Norm zu spät erzielt, sodass sie nur im Vorlauf (54,14 sec) außer Konkurrenz starten durfte.
So nutzte Julia Förster (TSV Bayer 04 Leverkusen; 54,22 sec) mit einem mutigen Rennen die Gunst der Stunde. In 24,80 Sekunden absolvierte sie die erste Hallenrunde – so schnell war sie über 200 Meter noch nie unterwegs. „Das war happig“, schnaufte sie noch Minuten nach dem Finale.
Auf der zweiten Runde kam die Konkurrenz um die Zweitplatzierte Christiane Klopsch (LG Ovag Friedberg-Fauerbach; 54,62 sec) und die Drittplatzierte Wiebke Ullman (TSV Bayer 04 Leverkusen; 55,03 sec) näher, aber nicht an Julia Förster vorbei. So durfte sie über ihren ersten deutschen Meistertiteln jubeln: „Das war sehr geil“, beschrieb sie den Moment, als sie die Ziellinie überquerte. „Ich wäre gerne noch schneller gelaufen. Aber ich nehme eine Riesenmotivation für den Sommer mit.“ sb
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800 METER |
"Die Jugend ist da"
Für Jana Hartmann war es ein besonders emotionaler Nachmittag. Die 31-Jährige verabschiedete sich als Athletin der LG Olympia Dortmund vor dem heimischen Publikum von der großen Leichtathletik-Bühne: "Nach zwanzig Jahren kann man Tschüß sagen. Ich kann erhobenen Hauptes von der Bahn gehen." Dazu hatte sie auch allen Grund. In 2:06,43 Minuten schaffte es die frühere WM-Teilnehmerin als Dritte noch einmal auf das Podest. Danach fand sie die passenden Worte, die das Rennen nicht treffender hätten beschreiben können. "Die Jugend ist da!"
Die Jugend, das sind Sonja Mosler (TV Herkenrath) und Christine Gess (TSG Balingen). Sonja Mosler, als Nummer zwei der deutschen Jahresbestenliste angereist, spielte in der Helmut-Körnig-Halle dann auch eben jene jugendliche Stärke aus. Die 19-Jährige, die im Vorjahr bei der U20-WM auf Platz fünf gelaufen war, holte sich mit einer Zeit von 2:05,54 Minuten ihren ersten Erwachsenen-Titel. Über Silber und eine neue Hallen-Bestzeit von 2:05,97 Minuten durfte sich die ein Jahr jüngere Christine Gess freuen. Die U18-WM-Achte führte mit diesem Erfolg ihren Weg weiter entschlossen fort.
Die Stabübergabe von Jana Hartmann an die Jugend um Sonja Mosler wurde dann auch auf der Ehrenrunde noch symbolisch. Beide legten zusammen die 200 Meter zurück und Jana Hartmann hatte mit einem T-Shirt, das die Aufschrift "Danke Dortmund" trug, die passende Botschaft vorbereitet. fc
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1.500 METER |
Annett Horna hatte das beste Finish (Foto: Kiefner)
Annett Horna überraschtEigentlich hatten alle ein Duell der Sujew-Zwillinge aus Hamburg erwartet, die in diesem Jahr als Einzige die Hallen-EM-Norm unterboten hatten. Und Diana und Elina setzten sich auch gleich an die Spitze und schlugen ein Tempo an, das sich nur die Rehlingerin Annett Horna traute mitzugehen. Diese zog in der Schlussrunde einen Spurt an und lief auf der Gegengeraden zuerst an Diana Sujew vorbei. Eingangs der Zielgeraden scherte sie aus und flog dann auch noch an Elina Sujew vorbei.
Ich habe ein bisschen schmarotzt. Aber es war meine einzige Chance, hier zu gewinnen“, gab Annett Horna zu, die in 4:13,26 Minuten eine neue Bestleistung lief. In den letzten zehn Jahren war keine Deutsche Hallen-Meisterin schneller gewesen.
In 4:13,57 und 4:14,74 Minuten liefen Elina und Diana Sujew zu Silber und Bronze, waren aber enttäuscht. „Wir wollten Tempo machen, aber es war nicht schnell genug“, sagte Diana Sujew. „Ich weiß nicht was los war und bin sehr traurig.“ Geknickt war auch ihre Schwester: „Wir wollten bei der Hallen-EM ins Finale, aber nach der heutigen Vorstellung weiß ich nicht, ob das realistisch ist.“ ah
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Video-Interview
4x200 METER STAFFEL |
TV Wattenscheid 01 siegt im Fernduell
Der Kampf um Staffel-Gold wurde in einem Fernduell entschieden. Der TSV Bayer 04 Leverkusen mit Siebenkämpferin Kira Biesenbach, 400-Meter-Siegerin Julia Förster, Wiebke Ullmann und Mareike Peters legte im ersten von drei Zeitläufen 1:35,87 Minuten vor. Im zweiten Zeitlauf versuchte sich das LT DSHS Köln vergeblich an der Marke, sicherte sich aber in der Besetzung Laura Zurl, Leena Günther, Kim-Carina Schmidt und Lara Hoffmann in 1:36,02 Minuten Bronze.
Im dritten Zeitlauf präsentierte das Quartett aus Wattenscheid einen schlagkräftigen Joker: Esther Cremer, die für die Titelverteidigung über 400 Meter noch gepasst hatte, stand nach einem grippalen Infekt wieder auf der Bahn. Sie baute an Position zwei den Vorsprung aus, den Startläuferin Maike Dix herausgelaufen hatte. Maral Feizbakhsh und Pamela Dutkiewicz brachten den Staffelstab sicher und schnell ins Ziel: 1:35,42 Minuten bedeuteten Gold und die Titelverteidigung – im Vorjahr hatten die 01-Sprinterinnen allerdings für die 4x200 Meter nur 1:33,86 Minuten gebraucht. sb
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HOCHSPRUNG |
Gold ohne Norm
Für die nationale Konkurrenz war die 1,80-Meter-Marke der Gradmesser, Favoritin Marie-Laurence Jungfleisch (LAV Stadtwerke Tübingen) dagegen hoffte auf die Norm für Göteborg (1,92 m). Nur Nadja Kampschulte (TV Wattenscheid 01) leistete der Neu-Tübingerin bis 1,84 Meter Gesellschaft, was ihr Silber einbrachte. Dann floppte Marie-Laurence Jungfleisch als einzige Athletin über 1,87 Meter und ließ die Latte anschließend auf 1,92 Meter auflegen. An dieser Höhe scheiterte sie jedoch drei Mal, sodass die Hallen-EM wohl ohne deutsche Hochspringerin stattfinden wird. Nur ein Mal seit 1995 hatte ein Sprung über 1,87 Meter für Hallen-DM-Gold gereicht.
„Ich habe es versucht, es hat nicht gereicht“, sagte Marie-Laurence Jungfleisch zur verpassten Hallen-EM-Norm. „Ich versuche immer, 1,90 Meter zu schaffen. Leider konnte ich heute nicht beweisen, dass ich es kann.“ Dennoch schaut die Deutsche Hallen-Meisterin optimistisch Richtung Sommer. Dort wolle sie die Wettkämpfe noch spezieller auswählen und dann die Norm für die WM in Moskau (Russland) angreifen, die bei 1,95 Metern liegt.
Die Bronzemedaille teilten sich gleich vier Athletinnen, die ohne Fehlversuch über 1,80 Meter floppten: Nele Hollmann (TV Wattenscheid 01), Julia Straub, Linda Zuber (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) und die Deutsche Jugend-Hallen-Meisterin Imke Onnen (LG Hannover). sb
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WEITSPRUNG |
Überraschende Podiums-Besetzung
Es war definitiv nicht der qualitativ beste Wettkampf einer Hallen-DM, aber er gehörte sicherlich zu den spannendsten. Die besten sieben Springerinnen lagen am Ende lediglich 14 Zentimeter auseinander. Und dabei sprangen Athletinnen auf das Podest, mit denen man zuvor nicht unbedingt gerechnet hatte. Lisa Steinkamp (VfL Sindelfingen) stand zwar schon zweimal bei Deutschen Meisterschaften ganz oben auf dem Siegerpodest, allerdings war das bei der Jugend, und vor vier Jahren. Jetzt flog sie im vierten Versuch zur neuen Bestleistung von 6,38 Metern und gewann damit Gold. „Ich bin nur knapp in den Endkampf gekommen und bin dadurch lockerer geworden“, erklärte sie.
Fast noch mehr jubelte Urszula Westhof (SCC Berlin), die einen Zentimeter hinter ihr lag und Silber gewann. Auch die 35-Jährige weiß, wie es ist, Deutsche Meisterin zu werden. Allerdings liegt der Titel, den sie gewonnen hatte, schon neun Jahre zurück.
Bronze holte sich Stefanie Voss (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), die im Vorfeld der Hallen-DM mit 6,54 Metern nur einen Zentimeter unter der Norm für die Hallen-EM gelegen hatte, diese mit 6,33 Metern aber auch in Dortmund nicht nachreichen konnte. So bleibt Melanie Bauschke (LG Nike Berlin) die einzige Starterin mit EM-Norm. In Dortmund blieb sie mit 6,30 Metern als Vierte allerdings ohne Medaille. „Nach dem ersten Versuch war der Wurm drin. Bei der Hallen-EM möchte ich alles besser machen“, sagte sie. ah
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Video-Interview
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