Hallen-DM - Alle Entscheidungen der Frauen
Es geht um die deutschen Hallentitel! leichtathletik.de fasst für Sie alle Entscheidungen der Titelkämpfe in Dortmund zusammen.

60 METER |
Verena Sailer nicht aufzuhalten
Nur die leicht gerötete Nase zeugte noch von der Erkältung, die sie fast den Hallen-DM-Start gekostet hätte: Favoritin Verena Sailer (MTG Mannheim) zog im Vor- und Zwischenlauf (7,20 und 7,19 sec) der Konkurrenz davon und ließ auch im Finale nichts anbrennen. In 7,18 Sekunden holte sie sich ihr fünftes DM-Gold unter dem Hallendach.
„Der Infekt hat sich im Laufe der Woche so unerwartet verbessert, dass ich doch antreten konnte“, erklärte sie. „Es war mir wichtig, vor der Hallen-EM noch einmal einen Wettkampf zu machen.“ In Göteborg will sie ins Finale, dort sei möglicherweise noch eine bessere Zeit drin. Sie fühle sich gut, sei ohne Probleme durch die Vorbereitung gekommen. „Das ist mir noch nie passiert“, sagte sie lachend.
In ihrem Sog sprintete auch Tatjana Pinto (LG Ratio Münster) zur nächsten Top-Leistung: 7,24 bedeuteten für die 20-Jährige erneut die Hallen-EM-Norm und Silber. Dass sie mit Verena Sailer zurzeit eine Gegnerin vor der Nase hat, die nur schwer zu schlagen ist, bewertet sie positiv: „Konkurrenz belebt das Geschäft, wir pushen uns gegenseitig“, sagte sie. Platz drei ging an die Paderbornerin Inna Weit (7,38 sec), die Luise Hollender (SC Neubrandenburg; 7,39 sec) verwies. sb
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3.000 METER |
Sweep für Regensburg
Regensburg gegen den Rest Deutschlands. So stellte sich das Bild schon kurz nach dem Startschuss dar. Carolin Aehling sorgte auf den ersten 1.000 Metern mit Corinna Harrer und Maren Kock im Schlepptau für ein konstantes Tempo, das zu einer ersten Zwischenzeit von 3:00,49 Minuten führte.
Damit war das Signal für Corinna Harrer gekommen, das Kommando zu übernehmen. Die Titelverteidigerin zog weiter beharrlich mit diesem Schritt ihre Runden und recht schnell wurde klar, dass ihre Vereinskolleginnen dem nicht genug entgegenzusetzen haben würden.
So zog sich nach dem zweiten Kilometer (6:02,64 min) das Regensburger Trio mit der letztjährigen 1.500 Meter-Hallenmeisterin Maren Kock auf zweiter Position schon recht deutlich auseinander.
Auch auf den letzten Runden änderte sich daran nichts mehr. Corinna Harrer brachte ein überzeugendes Rennen in 9:04,21 Minuten zu Ende, das einige Zuschauer zu Standing Ovations hinriss. "Mir ist es gut gelungen, das Rennen zu gestalten und mich vom Feld zu lösen", stellte die Siegerin, die nun bei der Hallen-EM eine gute Rolle spielen will, fest.
Maren Kock folgte in persönlicher Hallenbestzeit (9:19,93 min) auf Platz zwei, Carolin Aehling (9:22,93 min) machte den Regensburger Sweep perfekt. Die Fürtherin Jannika John (9:24,61 min) vervollständigte sogar einen Vierfacherfolg der bayerischen Starterinnen. Diese Überlegenheit musste die Konkurrenz um die Hamburgerin Jana Sussmann (9:26,32 min) neidlos anerkennen. fc
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60 METER HÜRDEN |
Nadine Hildebrand wieder unter Hallen-EM-Norm
Das Duell Nadine Hildebrand (VfL Sindelfingen) gegen Cindy Roleder (LAZ Leipzig) hatte sich angedeutet. Mit 8,07 bzw. 8,15 Sekunden führten sie die Meldeliste in Abwesenheit der Mannheimerin Carolin Nytra an. Mit 8,11 (Roleder) und 8,14 Sekunden (Hildebrand) hatten sie in den Vorläufen die schnellsten Zeiten präsentiert.
Und so war es kein Wunder, dass die beiden im Finale fast gleichauf über die Hürden fegten, beide auf der Jagd nach ihrem zweiten Hallen-DM-Titel. Letztlich war es Nadine Hildebrand, die in 8,07 Sekunden die Nase vorn hatte und zum zweiten Mal die Hallen-EM-Norm von 8,08 Sekunden unterbot.
„Ich bin froh, dass ich aus dem Startblock gut rausgekommen bin. Das war in letzter Zeit immer ein kleines Problem“, sagte Nadine Hildebrand, die 2009 bei der Hallen-DM bereits einmal den Titel gewonnen hatte. Bei der Hallen-EM will sie ins Finale laufen. „Dafür muss ich noch ein bisschen schneller laufen, aber ich denke, dass das möglich ist.“
Zweite wurde Cindy Roleder (8,11 sec). Ihr Glück kaum glauben konnte Alexandra Burghardt (LG Stadtwerke München). Die 18-Jährige, die am vorangegangenen Wochenende bei den Deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaften auf einen Hürdenstart verzichtet und die 60 Meter flach gewonnen hatte, gewann in 8,25 Sekunden Bronze. ah
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STABHOCHSPRUNG |
Erster Titel für Kristina Gadschiew
Zu einem Kampf mit den eigenen Nerven wurde am Samstagnachmittag der Stabhochsprung der Frauen.
Die deutsche Jahresbeste Kristina Gadschiew leistete sich schon bei 4,25 Metern den ersten Fehlversuch. Bei 4,35 Metern brauchte sie dann den dritten und letzten Sprung und die 4,40 Meter nahm sie wiederum im zweiten Versuch. Dass die Zweibrückerin danach bereits als Deutsche Hallenmeisterin feststehen und ihren ersten nationalen Titel sicher haben würde, kam für alle überraschend. "Es war ein schwieriger Wettkampf, Ich bin froh, dass ich gewonnen habe", sagte Kristina Gadschiew später.
Ex-Hallenmeisterin Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) war bei 4,40 Metern als Letzte in den Wettkampf eingestiegen und brachte dort keinen einzigen vernünftigen Sprung zustande. Katharina Bauer, ebenfalls bereits mit der Hallen-EM-Norm ausgestattet, patzte auch. Die Mainzerin scheiterte an ihrer Einstiegshöhe von 4,25 Metern.
Das eröffnete anderen Athletinnen die Chance, Jagd auf ein Ticket nach Göteborg (Schweden) und die dafür geforderten 4,45 Meter zu machen. Nutzten konnte diese aber keine, so dass Kristina Gadschiew, Lisa Ryzih und Katharina Bauer für den Saisonhöhepunkt planen dürfen.
Die weitere Medaillenvergabe in Dortmund fiel jedoch nach diesem Wettkampfverlauf völlig anders aus als erwartet. Silber ging an die U23-EM-Dritte Annika Roloff (MTV Holzminden), Bronze holte Joana Kraft (TuS Metzingen). Eine Höhe von 4,35 bzw. 4,25 Metern genügte den beiden für das Podest.
Das Niveau mit 4,40 Metern als schwächster Siegleistung seit 2004 machte deutlich: Titelverteidigerin Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen), Vize-Weltmeisterin Martina Strutz (SC Neubrandenburg) und Carolin Hingst (USC Mainz) wurden in der Helmut-Körnig-Halle schmerzlich vermisst. fc
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DREISPRUNG |
Jenny Elbe auch in der Halle vorn
Im Freien ist Jenny Elbe die amtierende Deutsche Meisterin, nun ist sie es auch in der Halle. Die Dresdnerin legte gleich im ersten Anlauf 13,57 Meter vor und steigerte sich im zweiten auf 13,86 Meter. Damit war der 22-Jährigen der Titel nicht mehr zu nehmen.
Ihre Rivalin seit Jugendzeiten, Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz), legte zwar eine konstante Serie hin, allerdings nur im mittleren 13er-Bereich. Ihr bester Sprung landete bei 13,71 Metern, was zu Silber reichte.
„Mir ist es nicht gelungen, alle drei Sprünge zusammenzubringen“, haderte Jenny Elbe trotz der Goldmedaille. Im vergangenen Jahr war die Rangfolge noch umgekehrt. Da setzte sich Kristin Gierisch in Karlsruhe mit starken 14,19 Metern gegen Elbe (14,02 m) durch. Für beide sind diese Weiten noch immer Hallen-Bestleistung. Bronze ging in Dortmund überraschend an Elina Sterzing (TSV Rottweil; 12,91 m).
Ob das Duo aus Sachsen auch bei der Hallen-EM startet, wird sich am Montag entscheiden. Zwar verpassten beide ihre Saisonbestleistungen von 13,96 Metern (Elbe) und 13,91 Metern (Gierisch) und damit auch die Hallen-EM-Norm von 14,00 Metern. Eine „erweiterte Endkampf-Chance“ - was in etwa Platz zwölf der bereinigten europäischen Bestenliste entspricht - gilt als Hürde. Stand Samstag liegen die beiden auf den Plätzen zwölf und 15. mbn
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KUGELSTOSSEN |
Christina Schwanitz besticht mit Bestleistung
Christina Schwanitz bekam den ersten großen Sonderapplaus der Hallen-DM. Die Hallen-Vize-Europameisterin durfte sich nach 19,79 Metern im dritten Durchgang vom Publikum in der ausverkauften Helmut-Körnig-Halle feiern lassen. Das war zum einen eine Verbesserung ihrer eigenen Saisonbestmarke von 19,58 Metern, mit der sie bereits die Weltjahresbestenliste angeführt hatte, und zum anderen auch eine neue persönliche Bestleistung. Diese war bei der Athletin des LV 90 Erzgebirge fünf Jahre alt.
"Das war ein voll runder Stoß. Das habe ich gleich gefüht", sagte die 27-Jährige. Bereits zu Beginn des Wettkampfs hatte Christina Schwanitz mit 18,87 und 18,96 Metern angedeutet, dass an diesem Tag an ihr kein Weg vorbeiführen würde. Danach verbuchte sie neben zwei ungültigen Versuchen noch einen weiteren 19 Meter-Stoß (19,32 m).
Die Hallen-EM-Dritte Josephine Terlecki gewann in Abwesenheit ihrer grippegeschwächten Magdeburger Vereinskollegin Nadine Kleinert wie erwartet Silber. Die 27-Jährige zeigte mit 17,69 Metern ihren zweitbesten Wettkampf des Jahres und damit eine ordentliche Form für die Hallen-Europameisterschaft in Göteborg (Schweden; 1. bis 3. März).
Im letzten Durchgang schaffte schließlich die U20-Weltmeisterin Shanice Craft noch den Stoß nach Göteborg. Die 19-Jährige von der MTG Mannheim steigerte mit 17,66 Metern ihre Hallen-Bestleistung gleich um satte 1,15 Meter und lag auch um 51 Zentimeter über ihrer Freiluft-Bestmarke.
Sophie Kleeberg (LV 90 Erzgebirge; 16,98 m) und Lena Urbaniak (LG Filstal; 16,85 m) konnten dagegen nicht in den Bereich der Hallen-EM-Norm (17,60 m) vorstoßen. Der durch den Verzicht von Nadine Kleinert vakant gewordene Startplatz ging damit klar an Shanice Craft. fc
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Video-Interview
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