Hallen-DM - Alle Entscheidungen der Frauen
Bei der Hallen-DM in Leipzig geht es um Titel und Medaillen. leichtathletik.de fasst für Sie alle Entscheidungen vom Sonntag zusammen.
200 Meter |
Christina Haack krönt ihr Wochenende
Nur wenige Augenblicke, nachdem sie im Ziel ausgiebig gejubelt hatte, machte Christina Haack schon eine Ansage: „Jetzt hau ich einen 400er raus. Aber erst im Sommer.“ 23,44 Sekunden war die Gladbeckerin gelaufen. Damit hatte sie das Wochenende perfekt gemacht, nachdem sie tags zuvor über 60 Meter als Dritte bereits auf das Podest gelaufen war. „Das war super, in jedem Lauf Bestleistung.“
Und Christina Haack wunderte sich: „Ich wusste, dass ich schnell bin. Aber so schnell?“ Ein Stück weit profitiert hatte sie auch von der kurzfristigen Absage der Leverkusenerin Cathleen Tschirch. „Da habe ich meine Chance gewittert. Schließlich war ich hinter ihr die Nummer zwei in der Bestenliste.“ Den standesgemäßen Titel ließ sie sich dann auch nicht von der Leverkusenerin Mareike Peters (23,93 sec) und der Dresdnerin Sara Jäpel (23,97 sec) nehmen. fc
400 Meter |
Janin Lindenberg nicht zu gefährden
Nach ihrem beeindruckenden Vorlauf tags zuvor (52,26 sec) hatte Janin Lindenberg noch genug Kraft, um auch im Finale die Konkurrenz in Schach zu halten. Von der Außenbahn sechs aus hatte sie die Gegnerinnen hinter sich, aber die Magdeburgerin überließ nichts dem Zufall. Die ersten 200 Meter ging sie mit 24,08 Sekunden um mehr als vier Zehntel schneller an als noch am Vortag. Damit bog sie als Erste auf die Innenbahn - und der Rest war eine Frage der Substanz. In 52,91 Sekunden blieb Janin Lindenberg auch diesmal unter 53 Sekunden.
„Heute hat es verdammt weh getan, das war mit Abstand das schlimmste Rennen der Saison. Das Wochenende war für mich dennoch ein riesen Schritt nach vorne“, sagte die neue Titelträgerin. Die Potsdamerin Claudia Hoffmann, die sich für einen Start über 400 Meter entschieden hatte, lief mit 52,91 Sekunden vor der Saarbrückerin Larissa Kettenis (53,69 sec) auf einen sicheren zweiten Platz. fc
800 Meter |
Jana Hartmann wählt die richtige Taktik
Es war ein überzeugender Start-Ziel-Sieg von Jana Hartmann. Die Dortmunderin entschied sich dafür, das Rennen von der Spitze aus zu gestalten und das erwies sich als die richtige Taktik. Die Vorzeichen standen dabei ohnehin nicht schlecht: Die Leverkusenerin Annett Horna hatte sich für die 1.500 Meter entschieden und Claudia Hoffmann bereits die 400 Meter in den Knochen. Der Angriff der Potsdamerin blieb aus. „Wo warst du denn, ich habe auf dich gewartet?“, fragte sie Jana Hartmann, die sich über die Videowand ständig einen Überblick des Feldes verschaffte, nach dem Rennen verwundert.
Besonders schnell war das Rennen dabei nicht. Nach 2:09,40 Minuten hatte Jana Hartmann unter den Augen ihrer Eltern den Titel verteidigt. Die Edenkobener Nachwuchshoffnung Hanna Klein (2:09,70 min) kam ebenso wenig an ihr vorbei wie die Münchnerin Karoline Pilawa (2:10,10 min). Nachdem sie tags zuvor bereits ihre neun Jahre alte 400-Meter-Bestzeit auf 54,35 Sekunden verbessert hatte, war es für Jana Hartmann ein „geiles Wochenende“. fc
1.500 Meter |
Denise Krebs gelingt Titelverteidigung
EM-Titel am Samstag, DM-Titel am Sonntag – das nennt man wohl ein perfektes Wochenende. Am Samstag hatte die Wattenscheiderin Denise Krebs bei der Militär-Cross-EM in Warendorf mit der Mannschaft den Titel gewonnen, am Sonntag verteidigte sie in Leipzig über 1.500 Meter ihren Titel. Bis 150 Meter vor dem Ziel hatte die Leverkusenerin Annett Horna für das Tempo gesorgt, bevor Denise Krebs auf der letzten Gegengeraden ihren Angriff startete, gleich ein paar Meter zwischen sich und ihre Konkurrentinnen legte und den Abstand stetig anwachsen ließ. In 4:16,77 Minuten gewann sie wie im Vorjahr den Hallentitel. Einen harten Kampf gab es um die Silbermedaille. Letztlich war es die Potsdamerin Diana Sujew, die ebenfalls der siegreichen Militär-Cross-EM-Mannschaft angehörte, die das bessere Finish hatte. In 4:17,89 Minuten holte sie nach Bronze im Vorjahr diesmal Silber. Nur zwei Hundertstel trennten sie von Annett Horna auf dem Bronzerang. ah
60 Meter Hürden |
Ein deutsches Trio für Paris
Rechtzeitig zu den Deutschen Hallen-Meisterschaften war Carolin Nytra (MTG Mannheim) wieder voll da. Nach ihrem verletzungsbedingten Verzicht auf Meetingstarts in Düsseldorf und Karlsruhe verpasste die Mannheimerin als überlegene Siegerin des Finales von Leipzig in 7,93 Sekunden ihre Jahresbestzeit nur um eine Hundertstelsekunde. Ganz zufrieden war sie damit am Tag nach ihrem 26. Geburtstag allerdings nicht: „Ich wollte eigentlich noch ein bisschen schneller sein“, sagte sie nach ihrem Sieg vor Lokalmatadorin Cindy Roleder (LAZ Leipzig), die von den 4000 Zuschauern in der Halle für ihren Sprint zu den Hallen-Europameisterschaften in Paris gefeiert wurde. In 8,03 Sekunden blieb sie zum ersten Mal unter den vom DLV geforderten 8,10 Sekunden. Weil Nadine Hildebrand (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) bereits im Vorlauf in 8,09 Sekunden unter der Hallen-EM-Norm geblieben war, wird der DLV in Paris bei den Frauen von einem Hürden-Trio vertreten. che
Hochsprung |
Marie-Laurence Jungfleisch beerbt Ariane Friedrich
Bereits nach den Versuchen über 1,84 Meter stand Marie-Laurence Jungfleisch (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) als Siegerin fest. Die 20-Jährige hatte diese Höhe im zweiten Versuch überflogen, keiner anderen Springerin gelang dies in Leipzig. Noch im vergangenen Jahr reichten 1,84 Meter gerade einmal zu Rang vier. Befreit lief die Sechste der U20-EM von 2009 danach bei 1,88 Metern an und nahm diese Höhe locker im ersten Anlauf. Erst als sie danach erneut die Hallen-EM von 1,92 Metern, die sie bereits vor den Meisterschaften erfüllt hatte, überwinden wollte, fiel die Latte dreimal hintereinander. „Im letzten Versuch war ich eigentlich schon drüber, dann habe ich mit den Füßen gerissen“, sagte sie. „Ein bisschen mehr Druck von hinten hätte gutgetan.“ Gleich vier Athletinnen flogen über 1,80 Meter, die Fehlversuche entschieden über die Vergabe der beiden verbleibenden Medaillen. Im ersten Anlauf nahm die Potsdamerin Annett Engel diese Höhe und wurde dafür mit Silber belohnt. Einen Fehlversuch mehr leistete sich Melina Brenner von der LG Wipperfürth, die Bronze gewann. ah
Stabhochsprung |
Lisa Ryzih setzt sich durch
Die Stabhochspringerinnen lieferten ein hochklassiges Finale ab. Gleich vier Athletinnen sprangen 4,50 Meter oder höher. Das beste Ende hatte Lisa Ryzih. Hochkonzentriert meisterte die Ludwigshafenerin im zweiten Anlauf ihre neue Hallenbestleistung von 4,65 Metern – und das in ihrem erst zweiten Wettkampf des Winters und nach einer längeren Erkältung. Da konnte Kristina Gadschiew (LAZ Zweibrücken) nicht mehr kontern. Zwar hob sie sich einen Versuch für 4,70 Meter auf, doch diese Marke war zu hoch. Rang drei ging an Martina Strutz (ESV Hagenow). Die 29-Jährige nahm 4,55 Meter im zweiten Versuch. Höher war sie in ihrer langen Karriere weder im Freien noch in der Halle gesprungen. Die stärkste Springerin der vergangenen Jahre fehlte in der Arena. Silke Spiegelburg musste krank passen. Allerdings wird die Leverkusenerin bei der Hallen-EM starten, sofern sie einen Gesundheitstest Anfang der Woche besteht. mbn
Weitsprung |
Michelle Weitzel fliegt zu Norm und Gold
Gleich im ersten Versuch gelang der Hamburgerin Anika Leipold mit 6,50 Metern ein richtig guter Versuch – nur fünf Zentimeter unter der Norm für die Hallen-EM. Auch einer anderen Springerin war im Vorfeld der Meisterschaften ein Sprung auf genau die gleiche Weite gelungen: Der Regensburgerin Michelle Weitzel. Die 23-Jährige hatte in Leipzig zunächst Probleme, das Brett zu treffen, hatte das Problem aber im fünften Durchgang behoben. Mit 6,1 Metern verbesserte sie ihre Hallenbestleistung um elf Zentimeter und löste das Ticket zur Hallen-EM. „Es war ein riesengroßer Traum, hier die Norm zu springen“, gab sie nach dem Finale zu. Dass diese 6,61 Meter von keiner Konkurrentin mehr übertroffen wurden und sie letztlich sogar Gold gewann, war dann die Krönung des Tages für die Lehramt-Studentin. Anika Leipold gewann mit 6,50 Metern Silber vor der Hamburgerin Nadja Käther (6,42 m), die die Norm bereits vor der Hallen-DM erfüllt hatte. ah
4x200 Meter |
Leverkusenerinnen halten Serie
Nach drei Titeln hintereinander war das 4x200-Meter-Quartett
des TSV Bayer 04 Leverkusen auch in Leipzig favorisiert, aber nachdem Ausfall
von Cathleen Tschirch schien der vierte Erfolg in Gefahr. Mit der
kurzfristig eingesprungenen Siebenkampf-Vizeweltmeisterin Jennifer Oeser
sprinteten Mareike Peters, Julia Förster und Wiebke Ullmann in 1:37,03 Minuten
doch noch zum Titel. „Ich war schon nervös, dass ich es vielleicht vergeigen
könnte. Wenn die stärkste Läuferin durch eine Mittelklasseläuferin ersetzt wird,
kann es schon eng werden“, gab Jennifer Oeser nach ihrem ersten Staffel-Gold
unter dem Hallendach zu. Die 27-Jährige erfuhr nach der Oberschenkelzerrung von
Cathleen Tschirch erst Freitagnachmittag von ihrem Einsatz. Die Konkurrentinnen
aus Wattenscheid mit Christina Frewer, Maral Feizbaksh, Pamela Dutkiewicz und
Lea Hilgert schieden nach einem Wechselfehler vorzeitig aus und auch die Münchnerinnen
hatten Wechselprobleme und mussten sich zum Schluss in 1:39,78 Minuten
zufrieden geben. Hinter den Leverkusenerinnen konnte sich das LT DSHS Köln mit Leena Günther in 1:37,55 Minuten Silber sichern, die LG Olympia Dortmund kam in 1:39,20 Minuten auf den dritten Rang.
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