Hallen-DM - Alle Entscheidungen der Männer
Es geht um die deutschen Hallentitel! leichtathletik.de fasst für Sie alle Entscheidungen der Titelkämpfe in Dortmund zusammen.
Live-Stream / Live-Ergebnisse200 METER |
Ein Titel für den Opa
Maximilian Kessler konnte in Dortmund die Früchte seiner Arbeit ernten. Der Berliner, der auch als Jahresbester und Favorit in die Helmut-Körnig-Halle gekommen war, ließ nichts anbrennen.
Bereits im Vorlauf lief er mit 21,37 Sekunden die eindeutig schnellste Zeit vor dem Mannheimer Patrick Domogala (21,66 sec). Im Finale konnte Maximilian Kessler den Angriff des offensiv angehenden Youngsters dann souverän abwehren. Auf Bahn vier steigerte er sich auf 21,12 Sekunden, Patrick Domogala kam nach 21,44 Sekunden ins Ziel. Bronze ging an den Gewinner des weiteren Zeitendlaufs, Roy Schmidt (LAZ Leipzig; 21,53 sec).
Nach dem Rennen widmete Maximilian Kessler den Titel seinem Opa, der im Vorjahr verstorben war. Dieser hatte ihn vom Fußball zur Leichtathletik gebracht und war trotz seines hohen Alters auch bei den Wettkämpfen des Enkels dabei.
Für Maximilian Kessler schloss sich aber noch ein weiterer Kreis. Vor zwei Jahren stand er schon vor dem Karriereende. Der Münchner Spezialist Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt konnte Auswirkungen eines Muskelbündelrisses aber erfolgreich behandeln und kümmert sich nach wie vor um den Hauptstädter.
"Ich habe soviel in den Sport investiert, aber das hat sich ausgezahlt. Dieser Titel ist für mich eine Belohnung", stellte Maximilian Kessler abschließend fest. Ein Schlüssel sind für ihn auch die Lockerheit und das Selbstvertrauen, das er in diesem Winter gewinnen konnte. fc
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400 METER |
Thomas Scheider macht es von vorne
Thomas Schneider aus Magdeburg ist generell eher für seine stärkere zweite Runde bekannt. Im Finale änderte er allerdings seine Taktik und bog als Führender in der letzte Runde ein. „Das sind Meisterschaften. Da will man gewinnen.“ Keiner der Konkurrenten konnte mehr an ihm vorbeigehen und so holte sich der 24-Jährige seinen zweiten Hallentitel nach 2011. Damals war er allerdings 1,14 Sekunden schneller gewesen als seine 47,33 Sekunden, die er am Sonntag zeigte.
Allerdings liegen einige nicht ganz einfache Monate hinter ihm, im November und Dezember war er oft krank, später bremste ihn eine Oberschenkelverletzung aus. „Ein großes Lob an meine Ärztin, die mich wieder zurechtgebogen hat“, meinte er und kündigte an: „Mit der Staffel wollen wir bei der Hallen-EM einen Schritt weiter gehen als 2009 als wir Vierter waren.“ Spannend war der Kampf um Silber und Bronze. Auf der Zielgeraden zog der Münchner David Gollnow (47,43 sec) noch an Miguel Rigau (47,55 sec) aus Köln vorbei. ah
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800 METER |
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Robin Schembera spurtet zum TitelRobin Schembera ist zurück! Der Deutsche Hallenmeister von 2008 und 2010 spurtete nach einem Seuchenjahr 2012 in Dortmund zum Titel. In 1:49,11 Minuten setzte er sich mit acht Hundertstelsekunden Vorsprung vor dem jahresschnellsten Deutschen Andreas Lange (LG Reinbek/Ohe) durch. Bronze ging mit 1:49,70 Minuten an den Dresdner Jan Riedel.
Für den 24-Jährigen war der DM-Triumph, den er mit einem lauten Schrei feierte, eine richtige Befreiung. Schließlich hatte der Leverkusener im vergangenen Jahr nur ein Rennen ins Ziel gebracht. "Das war eine sehr frustrierende Zeit. Aber jetzt habe ich wieder richtig Lust aufs Laufen", sagte der Deutsche Hallenmeister. Das Hauptaugenmerk des Leverkuseners liegt allerdings auf dem Sommer.
Wenn er bei den Weltmeisterschaften in Moskau (Russland) dabei sein will, muss Robin Schembera seine Bestzeit um rund drei Zehntel auf 1:45,35 Minuten steigern. Dafür geht es im Frühjahr ins Höhentrainingslager nach Flagstaff (USA). Dort sollen Kilometer "gefressen" werden. Dass Robin Schembera das Spurten nicht verlernt, hat, konnte er schon bei seinem Sieg in Dortmund beweisen. mbn
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1.500 METER |
Im vergangenen Jahr hatte Homiyu Tesfaye über 1.500 Meter für die große Überraschung gesorgt, als er als Jugendlicher überraschend den ehemaligen Vize-Europameister Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) geschlagen hatte.
In diesem Jahr fand der Titelverteidiger aus Frankfurt in Florian Orth (LG Telis Finanz Regenburg) einen stärkeren Gegner. Nachdem der Erfurter Sebastian Keiner lange für das Tempo gesorgt hatte, ging Florian Orth als Führender in die letzte Runde, Homiyu Tesfaye stürmte hinterher.
Auf der Zielgeraden zog der 20-Jährige noch einmal an, schaffte es aber nicht mehr an Florian Orth vorbei. Selbst ein Sturz ins Ziel half da nicht. Gold ging in 3:41,00 Minuten und mit fünf Hundertstel Vorsprung an Florian Orth, der sich seinen zweiten Hallen-Titel nach 2011 sicherte.
„Ich habe gemerkt, dass sich Homiyu sehr stark an mir orientiert hat. Die gute Position hinter ihm musste ich natürlich aufgeben, als ich eingangs der letzten Runde an ihm vorbei gegangen bin“, meinte Florian Orth und kündigte an: „Bei der Hallen-EM will ich das Finale erreichen.“ Der Erfurter Sebastian Keiner wurde für seine lange Führungsarbeit und seine neue Hallen-Bestleistung von 3:43,25 Minuten mit Bronze belohnt. ah
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4x200 METER STAFFEL |
Seit 2002 hatten die Wattenscheider Jahr für Jahr den Titel abgeräumt. Diese große Ära ging in der Helmut-Körnig-Halle zu Ende. Dabei stand schon vor dem Start ein Fragezeichen hinter der Mission der Blauhemden, nachdem Julian Reus und Alexander Kosenkow verzichtet hatten. Auf der Bahn war das Unternehmen Titelverteidigung dann vorzeitig beendet, als der Wechsel von Christian Blum auf Maurice Huke schief ging.
Nicht lange bitten ließ sich die LG Stadtwerke München, die ihre besten Viertelmeiler auf die 4x200 Meter schickte und dann nach einer überzeugenden Vorstellung in 1:25,76 Minuten als einzige Staffel unter 1:26 Minuten blieb. Sie nutzten dabei auch den Vorteil, dass sie die beiden vorausgegangenen Zeitendläufe beobachten konnten und deshalb wussten, was für den Titel gefordert war.
"Wir hatten nicht nur Können, sondern auch Glück", stellte Kamghe Gaba, der als Startläufer die Isarstädter auf den Weg geschickt hatte, angesichts dieser Konstellation fest. "Wir haben den Kurzsprintern gezeigt, dass wir auch sprinten können", meinte Jonas Plass als weiterer Staffel-EM-Dritter. Für ihn selbst war der Tag damit zu einem Wechselbad der Gefühle geworden, nachdem das Einzelrennen nicht wunschgemäß gelaufen war. Hürdenläufer David Gollnow und der junge Benedikt Wiesend komplettierten das erfolgreiche Quartett, dem in der Endwertung der SCC Berlin (1:26,06 min) und der TV Gladbeck (1:26,38 min) folgten. fc
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HOCHSPRUNG |
Matthias Haverney traf den Nagel auf den Kopf: „Das war der schlechteste Wettkampf, den ich je abgeliefert habe.“ Der Dresdner hätte auch in der Mehrzahl sprechen können. Denn auch die Konkurrenz kam in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle nicht ins Fliegen. So reichten ihm magere 2,15 Meter zum Titel.
Bei den letzten 20 Hallen-Meisterschaften waren mindestens 2,22 Meter für den Sieg nötig. „Ich bin schon früher um den Titel gesprungen. Dass es mit so einer Höhe klappt, war nicht verdient“, ergänzte Matthias Haverney.
Silber ging an Mateusz Przybylko. Der Leverkusener brauchte einen Versuch mehr als der Dresdner, um 2,15 Meter zu nehmen. Bronze sicherten sich Matthias Franta (TSV Schott Mainz) und der Chemnitzer Benjamin Lauckner, die beide im ersten Anlauf 2,10 Meter übersprangen.
Zwei Medaillenkandidaten mussten auf einen Start in Dortmund verzichten. Der 17-jährige Falk Wendrich (TV Wattenscheid) - am Samstag als Jugend-Leichtathlet 2012 ausgezeichnet - wurde von einer Grippe erwischt. Auch 2,30-Meter-Springer Martin Günther (LG Eintracht Frankfurt) fehlte erkrankt. mbn
STABHOCHSPRUNG |
Der Stabhochsprung hielt, was er versprochen hatte. Der Wattenscheider Malte Mohr versuchte alles, um den Olympia-Zweiten Björn Otto vom Thron zu stoßen. Der Kölner konnte seinen Titel aber erfolgreich verteidigen.
Mustergültig lief es lange Zeit nur für Malte Mohr. Der Freiluftmeister nahm alle Höhen einschließlich der 5,80 Meter im ersten Versuch und führte damit die Zwischentabelle an. Björn Otto zeigte aber dann, warum er der derzeit beste deutsche Stabhochspringer ist.
Nach einem ungültigen Sprung bei 5,80 Metern ließ er gleich die nächste Höhe auflegen und diese 5,85 Meter nahm er im ersten Anlauf. Am Konter bei 5,90 Metern biss sich Malte Mohr, der sich aber dennoch in der Helmut Körnig-Halle sehr stark präsentiert hatte, die Zähne aus.
Danach war es an Björn Otto, sich mit 6,01 Metern am deutschen Hallenrekord zu versuchen. Das letzte i-Tüpfelchen unter einen hochklassigen Stabhochsprung-Wettkampf blieb aber aus. Björn Otto stellte allerdings klar: "Heute ging es darum zu gewinnen und nicht darum, die sechs Meter zu springen."
Dafür, dass es so hochklassig wurde, hatte auch Hendrik Gruber gesorgt. Der Leverkusener steigerte seine persönliche Bestleistung um zwei Zentimeter auf 5,75 Meter und durfte die Bronzemedaille vor dem höhengleichen Vereinskollegen Tobias Scherbarth mit nach Hause nehmen. Damit klopfte er lautstark an das Tor zur Hallen-EM in Göteborg (Schweden; 1. bis 3. März) an.
Der Olympia-Dritte Raphael Holzdeppe hatte an diesem Nachmittag das Nachsehen. Mit 5,70 Metern blieb dem Zweibrücker nur Platz fünf. Der angeschlagene Karsten Dilla (TSV Bayer 04 Leverkusen) konnte sich mit einem "Salto Nullo" bei 5,55 Metern nicht mehr für die Hallen-EM empfehlen. fc
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