Hallen-DM - Alle Entscheidungen der Männer
Es geht um die deutschen Hallentitel! leichtathletik.de fasst für Sie alle Entscheidungen der Titelkämpfe in Karlsruhe zusammen.
Live-Ergebnisdienst200 METER |
Arbeitssieg von Aleixo Platini Menga
Die Wattenscheider mussten nach drei erfolgreichen Jahren in der Halle die 200-Meter-Krone wieder abgeben. Der Leverkusener Aleixo Platini Menga wartete bereits im Vorlauf mit einer deutlichen Verbesserung seiner Hallen-Bestzeit auf 20,95 Sekunden auf und steigerte sich im Finale noch einmal um eine Hundertstel. Er verließ als verdienter Sieger die Europahalle, sagte aber: "Das war ein Arbeitssieg."
Denn der auf Bahn drei hinter ihm laufende Sven Knipphals hatte alles versucht. Der Wolfsburger konnte zwar seine Vorlaufzeit (21,02 sec) fast wiederholen, die für DM-Gold nötige Steigerung blieb ihm mit 21,03 Sekunden allerdings versagt. Bronze ging an den Berliner Maximilian Kessler (21,07 sec).
Der Jahresschnellste Robin Erewa, im Vorfeld durch eine Beugerverletzung gehandicapt, konnte nicht nach den Medaillen greifen. Mit 21,41 Sekunden war der Wattenscheider deutlich vom Podest entfernt, nachdem er im Vorlauf noch 21,32 Sekunden angeboten hatte.
Titelverteidiger Sebastian Ernst (TV Wattenscheid 01) musste seinen Start wegen einer starken Erkältung schon im Vorfeld absagen. Kurzfristig fehlten mit dem Vizemeister über 60 Meter, Tobias Unger (VfB Stuttgart), und Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01) zwei weitere bekannte Namen. fc
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400 METER |
Miguel Rigau wehrt Angriffe ab
Von Beginn an ließ Miguel Rigau (LT DSHS Köln) keinen Zweifel an seiner Mission Gold. Bereits in den Vorläufen war der Hallen-DM-Dritte von 2011 und 2008 in 46,86 Sekunden mit Abstand der Schnellste gewesen. Und auch im Finale machte der Kölner vom ersten Meter an Betrieb. Als Erster reihte sich der 26-Jährige nach der Hälfte des Rennens auf der Innenbahn ein, in seinem Windschatten der Saarbrücker Simon Kirch und Titelverteidiger Thomas Schneider aus Potsdam.
Auf der Zielgeraden kam dann der Angriff von beiden Seiten: Simon Kirch versuchte außen und Thomas Schneider innen an Miguel Rigau vorbeizugehen. Der jedoch wehrte alle Angriffe ab und holte nach Bronze im Vorjahr nun in 46,90 Sekunden Gold. Im Kampf um Silber setzte sich Simon Kirch, der Deutsche Hallenmeister von 2004, in 46,96 Sekunden gegen Titelverteidiger Thomas Schneider (47,01 sec) durch. ah
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800 METER |
Kontrolliert zum Titel
Mit Robin Schembera (TSV Bayer Leverkusen) und Sebastian Keiner (Erfurter LAC) hatten zwei Mitfavoriten auf einen Start in Karlsruhe verzichtet und der langfristigen Sommer-Vorbereitung den Vorzug gegeben. So war der Weg frei für Sören Ludolph. Der 800-Meter-Aufsteiger des Vorjahrs kontrollierte mit Blick auf die Videoleinwand das Feld nach Belieben und verteidigte in 1:52,27 Minuten seinen Titel. Dem langen Spurt des Braunschweigers konnte kein anderer folgen.
Auch die weiteren Medaillengewinner freuten sich über ihre Platzierungen. Silber ging in einer Hundertstel-Entscheidung an Jan Riedel (Dresdner SC; 1:52,53 min). Wenige Zentimeter dahinter folgte der Jugendliche Kevin Stadler (Erfurter LAC; 1:52,54 min.). Nicht im Finale dabei war der schnellste deutsche 800-Meter-Läufer des Jahres. Patrick Oehler hatte im Vorlauf das Finale in 1:53,22 Minuten um elf Hundertstel verpasst. Allerdings wurde der Sindelfinger im DM-Vorfeld auch von einer hartnäckigen Schambeinentzündung ausgebremst. mbn
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1.500 METER |
Youngster schlägt Routinier
Ein Youngster hat den Routinier schulbuchmäßig abgekocht: Heyi Homiyu Tesfave ist grade mal 19 Jahre alt. Vor einer Woche wurde der Läufer mit äthiopischen Wurzeln, der für die LG Eintracht Frankfurt startet, Deutscher Jugendmeister über 1.500 Meter, jetzt holte er sich auch den Titel bei den Erwachsenen. Als Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) die Spitze übernahm, hängte sich der Frankfurter dem EM-Zweiten von Barcelona an die Fersen und wartete, bis es zum letzten Mal auf die Zielgerade ging.
Seinem Antritt hatte der zwölf Jahre ältere Berliner nichts entgegenzusetzen, und im Ziel hieß es 3:47,34 zu 3:48,05 Minuten für den Nachwuchsmann. „Ich hatte Respekt, weil Carsten die Nummer eins in Deutschland ist, aber 50 Meter vor dem Ziel habe ich ihm ins Gesicht geschaut und gesehen, dass ich eine Chance habe. Und da bin ich einfach vorbei.“ che
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4x200 METER STAFFEL |
Gold-Abo mit Rekord verlängert
Im letzten Finale der 59. Hallen-DM gab es noch einen deutschen Rekord zu bejubeln. Der TV Wattenscheid stürmte in 1:23,90 Minuten zu Gold. Damit waren Julian Reus, Robin Erewa, Alexander Kosenkow und Christian Blum exakt acht Hundertstel schneller als das Wattenscheider Quartett (Sebastian Ernst, Marc Blume, Jan-Christopher Schulte und Ronny Ostwald) bei der Hallen-DM vor sechs Jahren, die ebenfalls in Karlsruhe ausgetragen wurde. Das ist umso erstaunlicher, da der deutsche 200-Meter-Hallenrekordler Sebastian Ernst wegen einer Erkältung auf die Hallen-DM verzichten musste.
Die ebenfalls nicht in Bestbesetzung angetretene Staffel des SCC Berlin (Lucas Jakubczyk fehlte verletzt) konnte das seit 2002 andauernde Titel-Abo der „Blauhemden“ nicht beenden. Mit 1:24,84 Minuten schlugen sich die Hauptstädter aber achtbar und verwiesen das Quartett der LG Stadtwerke München (1:25,54 min) auf den Bronzeplatz. mbn
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HOCHSPRUNG |
Flugshow von Raúl Spank
Er hatte ein klares Ziel ausgegeben, und das erreichte er eindrucksvoll: Raúl Spank (Dresdner SC 1898) flog sicher im ersten Anlauf über 2,29 Meter und hatte damit die Norm für die Hallen-WM in Istanbul in der Tasche.
Anschließend folgte die Kür: Der Dresdner floppte auf Anhieb über 2,32 Meter und ließ dann sogar 2,35 Meter auflegen. Ein Sprung darüber hätte die Einstellung des Meisterschaftsrekords von Ralf Sonn aus dem Jahr 1992 bedeutet, aber daraus wurde trotz vielversprechender Versuche nichts. „Ich hoffe, dass die Latte, die heute noch bei dieser Höhe runtergefallen ist, bei der Hallen-WM liegenbleibt“, sagte der Dresdner im Hinblick auf seine Ziele für Istanbul.
Kleiner Wermutstropfen für ihn und die Staffel des Dresdner SC 1898: Der Hochsprung-Wettbewerb war so spät zu Ende, dass Raúl Spank auf die 4x200 Meter Staffel verzichten musste und auch der Rest des Quartetts nicht zum Zug kam.
Zweitbester Hochspringer war in Karlsruhe wie auch schon im Vorjahr bei den Freiluft-Meisterschaften Matthias Haverney (Dresdner SC 1898; 2,26 m). Er scheiterte nur knapp an 2,29 Metern. Platz drei ging an Sebastian Kneifel (TSV Bayer 04 Leverkusen; 2,15 m). sb
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STABHOCHSPRUNG |
Björn Otto wieder über 5,92 Meter
Es war der erwartetet hochklassige Wettbewerb, den Björn Otto (TSV Bayer Uerdingen/Dormagen) für sich entschied. Dafür musste er aber seine deutsche Jahresbestleistung von 5,92 Metern einstellen, nachdem Malte Mohr (TV Wattenscheid 01) 5,87 Meter im ersten Versuch überflogen hatte.
Nach zwei Fehlversuchen über 5,82 Metern hatte es für Björn Otto schon so ausgesehen, als müsste er sich mit Platz drei begnüge. Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) hatte ihn überflügelt, indem er die Höhe im zweiten Durchgang nahm. Doch der 34 Jahre alte Otto spielte seine Routine aus, setzte alles auf den dritten Versuch, den er sich für 5,87 Meter aufsparte. Mit Erfolg: Während er die Höhe nahm, scheiterte Holzdeppe einmal.
Natürlich ging das Pokern weiter: Holzdeppe sparte sich die beiden übrigen Versuche für 5,92 Meter auf, scheiterte aber zweimal. Zwischenzeitlich hatte aber Malte Mohr auf Anhieb die 5,87 Meter überwunden, sodass das Duell bei 5,92 Metern Mohr gegen Otto hieß. Und der Uerdinger hatte das Glück des Tüchtigen: Bei seinem ersten Versuch sprang die Latte ein paar Zentimeter in die Höhe, bevor sie wieder auf den Auflegern zum Liegen kam.
Danach wurde erstmal ein Kampfrichter umarmt und dann schaute sich Björn Otto an, wie Malte Mohr an 5,97 Metern dreimal scheiterte. Als deutscher Meister nahm er noch zweimal die deutsche Rekordhöhe von 6,01 Metern in Angriff, aber die Luft war raus, und er scheiterte dreimal. che VideoVideo-Interview
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