Hallen-DM - Die Entscheidungen bei den Frauen
Wer fährt mit Gold nach Hause? Wer hat überrascht? Und wer ist noch auf den Hallen-WM-Zug aufgesprungen? Auf leichtathletik.de finden Sie alle Entscheidungen der Hallen-DM am Wochenende in Leipzig.

Die Entscheidungen bei den Frauen am Sonntag
Die Entscheidungen bei den Männern am Samstag
Die Entscheidungen bei den Männern am Sonntag
60 METER |
Verena Sailer schnell wie nie in diesem Winter
Verena Sailer bleibt in diesem Winter die Unbesiegbare. Zum sechsten Mal lief die Mannheimerin zu Gold unterm Hallendach. Und zwar verdammt schnell. 7,14 Sekunden – das ist die fünfschnellste Zeit der Welt in diesem Jahr und natürlich deutsche Jahresbestzeit. „Die Zeit ist schon gut, aber der Start, der war gar nichts“, sagte die Ex-Europameisterin über 100 Meter. In Sopot (Polen), bei der Hallen-WM (7. bis 9. März), darf es gerne noch etwas schneller gehen. „Es ist ja immer schwer zu sagen, was mit einem besseren Start drin gewesen wäre, aber ich würde dieses Jahr gerne noch eine neue Bestzeit aufstellen.“ Die liegt seit letztem Winter bei 7,12 Sekunden.
Während Sailer in Leipzig einsam an der Spitze lief, zeigte sich auch ihre Trainingskollegin Yasmin Kwadwo (MTG Mannheim) in guter Form. Nachdem sie im Vorlauf in 7,26 Sekunden nur zwei Hundertstel an der Norm für die Hallen-WM (7,24 sec) vorbei lief und eine neue Bestzeit aufstellte, bestätigte die WM-Vierte mit der Staffel diesen guten Eindruck auch im Finale, wo sie in 7,27 Sekunden Silber holte und die Dritte der U23-EM Tatjana Pinto (LG Brillux Münster; 7,28 sec) auf den dritten Rang verwies. alex
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60 METER HÜRDEN |
Entscheidung auf Weltklasseniveau
Zweimal war Nadine Hildebrand schon Deutsche Hallenmeisterin, 2009 und 2013 lief sie in jeweils 8,07 Sekunden zum Titel über 60 Meter Hürden. Mit einer solchen Zeit wollte sich die Sindelfingerin in der Arena Leipzig am Samstagabend nicht begnügen. Nach einem explosiven Start nahm die Kleinste im Feld die fünf Hürden elegant und stürmte nach 7,92 Sekunden ins Ziel. Eine Weltklassezeit, nur eine Hundertstel entfernt von ihrer Bestleistung. „Das gibt Sicherheit auch für die Hallen-WM. Ich weiß: Egal wer neben mir steht, ich kann es genauso gut wie sie“, sagte Hildebrand.
Sie musste auch eine Top-Zeit anbieten. Denn auf der zweiten Streckenhälfte arbeitete sich Neu-Siebenkämpferin Cindy Rolder (LAZ Leipzig) Zentimeter um Zentimeter an die Sindelfingerin heran und wurde mit 7,95 Sekunden belohnt. Bestzeit und wie im Vorlauf (8,05 sec) Hallen-WM-Norm. „Dabei trainiere ich nur noch einmal pro Woche die Hürden“, lachte Roleder nach ihrem „silbernen Heimspiel“. Ob sie allerdings in zehn Tagen in Sopot starten wird, steht noch nicht fest. „Wir fahren Mitte März ins Trainingslager. Deshalb muss ich das erst genau mit meinem Trainer besprechen“, sagte Roleder. Hildebrand lief übrigens die zweitbeste DM-Siegerzeit in diesem Jahrtausend. Nur Carolin Nytra war 2010 vier Hundertstel schneller. Über ihre erste DM-Medaille jubelte Pamela Dutkiewicz. „Es hat endlich geklappt“, freute sich die Wattenscheiderin nach 8,19 Sekunden und vielen vierten Plätzen in den vergangenen Jahren. mbn
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DREISPRUNG |
Das Dreisprung-Finale hatte ein erfreulich hohes Niveau. Gleich fünf Springerinnen landeten jenseits der 13-Meter-Marke. Vergangenes Jahr in Dortmund waren es nur zwei. Doch so richtige Freude wollte bei der zweiten Meisterin der 61. Hallen-DM nicht aufkommen. Kopfschüttelnd verließ Kristin Gierisch nach dem finalen Versuch die Grube und nahm die verhaltenen Glückwünsche der zweitplatzierten Jenny Elbe (Dresdner SC; 13,83 m) und der drittplatzierten Katja Demut (LC Jena; 13,66 m) entgegen.
In ihrem besten Versuch war die Chemnitzerin auf 14,03 Meter gekommen. Ein souveräner Sieg, aber auch die letzte Chance auf einen Hallen-WM-Start verpasste sie damit. 14,25 Meter hätten es sein müssen, einen Zentimeter weniger war sie schon im Januar in Chemnitz gesprungen – wobei sie noch rund 15 Zentimeter verschenkt hatte. Auch in Leipzig war es nicht besser. „80 Prozent der Sprünge waren vor dem Brett. Das tut natürlich weh“, sagte Kristin Gierisch.
Erfreulich die Weiten hinter den Medaillengewinnerinnen: Neele Eckhardt (LG Göttingen; 13,30 m), Klaudia Kaczmarek (LAZ Rhede; 13,10 m) und Birte Damerius (TSV Rudow; 12,95 m) sprangen als Vierte bis Sechste weiter als jemals zuvor in der Halle. mbn
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STABHOCHSPRUNG |
Beinahe drei Stunden musste die Favoritin auf ihren Auftritt warten. Fast wäre ihr das zum Verhängnis geworden. Denn die Latte fiel, zweimal, als Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) bei 4,51 Metern endlich zum Stab griff. Dann aber flog sie drüber, quittierte das Fast-Aus mit einem Kopfschütteln – und ließ direkt die nächste Höhe wieder aus. Auch für 4,61 Meter musste sie dreimal Anlauf nehmen, aber das sollte reichen. Denn Titelverteidigerin Kristina Gadschiew (LAZ Zweibrücken), die mit 4,61 Metern eine neue Saison-Bestleistung aufstellte, hatte sich genau einen Fehlversuch mehr geleistet. Bronze holte sich die Ludwigshafenerin Lisa Ryzih (4,51 m).
Jubeln konnte Silke Spiegelburg über ihren Titel aber nicht, der lange Wettkampf-Tag zollte seinen Tribut. Nachdem sie sich vergeblich an 4,71 und dann an die neuen deutschen Rekordhöhe von 4,78 Metern versucht hatte, machte ihr Kreislauf schlapp. Ihr Trainer Andrei Tivontchik musste sie zur Bank geleiten, wo entkräftet auf den Boden sank und sofort ärztlich behandelt wurde. Ihr drittes Hallen-DM-Gold hätte sie sicher lieber auf einer Ehrenrunde gefeiert. sb
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KUGELSTOSSEN |
Schwanitz wieder überlegen
Schon im vergangenen Jahr war Christina Schwanitz‘ Vorsprung auf die Zweitplatzierte bei der Hallen-DM riesig gewesen: Mit 19,79 Metern zu 17,69 Metern von Josephine Terlecki hatte sie in Dortmund gesiegt. Noch beeindruckender war ihre Dominanz in diesem Jahr. Die WM-Zweite aus Thum kam auf 19,89 Meter. Zuletzt hat Astid Kumbernuss 1996 mit 20,05 Metern bei einer Hallen-DM weiter gestoßen.
Josephine Terlecki stieß 17,50 Meter. Die zweitplatzierte Hallenserin hatte im Vorfeld mit 17,69 Metern nur elf Zentimeter unter der Norm für die Hallen-WM in Sopot gelegen, konnte diese Vorgabe aber auch in Leipzig nicht knacken. Bronze sicherte sich die Filstalerin Lena Urbaniak mit 16,97 Metern und lag damit nur drei Zentimeter vor der Vorjahres-Dritten Shanice Craft aus Mannheim.
Trotz des überlegenen Siegs war Christina Schwanitz nicht voll zufrieden. „Das Kugelstoßen läuft noch nicht ganz so, ich hatte mir mehr vorgenommen und gewünscht“, meinte die 28-Jährige, die gerne wie bei ihrer Weltjahresbestweite von 20,05 Metern wieder die 20-Meter-Marke geknackt hätte. „Das kommt jetzt hoffentlich in Sopot.“ Bei der Hallen-WM in Polen gehört sie spätestens nach ihrem dritten deutschen Hallen-Titel zu den Favoritinnen. Vor allem die neuseeländische Doppel-Olympiasiegerin Valerie Adams und die russische Olympia-Zweite Yevgeniya Kolodko zählt sie zu den größten Konkurrentinnen. ah
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