Hallen-DM - Die Entscheidungen bei den Männern
Wer fährt mit Gold nach Hause? Wer hat überrascht? Und wer ist noch auf den Hallen-WM-Zug aufgesprungen? Auf leichtathletik.de finden Sie alle Entscheidungen der Hallen-DM am Wochenende in Leipzig.
ErgebnisseDie Entscheidungen bei den Frauen am Samstag
Die Entscheidung bei den Frauen am Sonntag
Die Entscheidungen bei den Männern am Sonntag
60 METER |
Sprint-Festival mit goldenem Ende für Christian Blum
Einige der besten deutschen Sprinter hatten sich bisher rar gemacht. In Leipzig aber präsentierten sie sich in Topform. Für das Finale mussten 6,74 Sekunden her. Zum Vergleich: Mit 6,73 Sekunden ging im Vorjahr Bronze weg! Christian Blum (TV Wattenscheid 01) trumpfte schon im Zwischenlauf mit 6,62 Sekunden auf - nach dreimal 6,63 Sekunden endlich der Richtwert für die Hallen-WM.„Die Norm hatte für mich nicht Priorität“, sagte er – wohl aber der deutsche Titel. Und den holte er sich im Finale: 6,61 Sekunden, noch einmal eine Steigerung, und nach 2007, 2011 und 2012 schon das vierte Hallen-DM-Gold. „Ich bin total froh, dass ich die Nase vorne hatte“, freute er sich. Ob er bei der Hallen-WM starten wird, ließ er offen. „Ich will im Sommer wieder vorne mitmischen“, betonte er, „das ist mir seit 2007 nicht mehr gelungen, da ist noch so viel Potenzial.“
Silber ging an den zeitgleichen Berliner Lucas Jakubczyk, der seine Bestleistung um neun Hundertstel verbesserte. „2012 hatte ich beim Fotofinish den Vorteil, jetzt bin ich Zweiter – alles im grünen Bereich“, bilanzierte er zufrieden. Für den Stuttgarter Alex Schaf (6,64 sec), der seine deutsche Jahresbestleistung von 6,59 Sekunden behielt, sprang Bronze heraus.
Julian Reus (TV Wattenscheid 01) musste seinen Titel zwar abgeben, aber auch er konnte Platz vier und 6,66 Sekunden (Zwischenlauf: 6,63 sec) Positives abgewinnen: „Die Leistungen hier zeigen mir, dass ich in Form bin und dass das Training angeschlagen hat“, sagte er. sb
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3.000 METER |
Tesfaye mit dem besten Endspurt
Nachdem er am Mittag bereits den Vorlauf über 1.500 Meter im Endspurt gewonnen hatte, ließ Homiyu Tesfaye das gleiche Spiel rund fünf Stunden später über 3.000 Meter noch einmal folgen. Lange überließ der Frankfurter dem Berliner Carsten Schlangen und Richard Ringer aus Friedrichshafen die Führung und hielt sich stets hinter ihnen in Schlagdistanz auf. Nach rund 2.000 Metern übernahm der Jahresschnellste Clemens Bleistein aus München die Führung und sorgte für eine Tempoverschärfung. All das konnte Homiyu Tesfaye aber nicht aus der Ruhe bringen. „400 Meter vor dem Ziel wusste ich, dass ich das gewinne“, erzählte er später.
Deshalb schockte ihn auch der Antritt von Carsten Schlangen 250 Meter vor dem Ziel nicht. 100 Meter vor dem Ziel zog Homiyu Tesfaye am Berliner vorbei an die Spitze und sprintete nach 7:58,09 Minuten ins Ziel. „Nach meinem 1.500-Meter-Vorlauf am Mittag war es gut für mich, dass das Tempo nicht zu hoch war. Morgen würde ich über 1.500 Meter gern auch noch gewinnen“, kündigte er an. Silber holte sich Titelverteidiger Carsten Schlangen in 7:58,62 Minuten vor Marcel Fehr (LG Limes-Rems; 7:59,15 min). Clemens Bleistein (7:59,38 min) ging leer aus. ah
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Das gesamte Rennen im Clip auf laufen.de
60 METER HÜRDEN |
Heimsieg für Erik Balnuweit
Er hat sein Hausrecht verteidigt: Erik Balnuweit (LAZ Leipzig) setzte sich in seiner Heimat in starken 7,60 Sekunden durch und blieb damit abermals unter der vom DLV geforderten Norm für die Hallen-WM (7,65 sec). „Das waren schon besondere Meisterschaften für mich“, sagte Balnuweit. Besonders, weil er zuhause übernachten konnte, in seiner Trainingshalle laufen musste. „Da die richtige Balance zwischen Anspannung und Entspannung zu finden, war schwer für mich.“
Doch der Titelverteidiger meisterte die Aufgabe mit Bravour. 7,60 Sekunden – das ist derzeit die zwölftschnellste Zeit der Welt. Und das, obwohl seine Vorbereitung nach eigener Aussage eine Katastrophe war. Erst im Dezember konnte er aufgrund einer entzündeten Plantarsehne ins Training einsteigen. „Dafür läuft diese Saison alles extrem gut“, sagt Erik Balnuweit. Lediglich um zwei Hundertstel ist er mit 7,60 Sekunden von seiner Bestleistung entfernt. Die soll möglichst bei der Hallen-WM fallen. „Da ist noch Potenzial“, glaubt Balnuweit.
Eine winzige Hundertstel fehlte dagegen dem Zweitplatzierten Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen) zur Hallen-WM-Norm. „Es überwiegt ganz klar die Freude über 7,66 Sekunden, als dass ich mich über die Hundertstel ärgere“, sagte der Dritte der U23-EM, für den diese Zeit Saisonbestleistung bedeutet. Bronze holte sich der Hamburger Helge Schwarzer, der in 7,78 Sekunden ebenfalls Saisonbestleistung lief. alex
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WEITSPRUNG |
Eine kleine Sensation
Christian Reif (LC Rehlingen) war nach überstandener Erkältung der haushohe Favorit. Doch Julian Howard machte dem Europameister von 2010 in Leipzig einen dicken Strich durch die Titel-Rechnung. Auf 7,98 Meter flog der Karlsruher im fünften Versuch. Dass der Sprung kein Zufallsprodukt war, zeigte seine starke Serie. So hatte er weitere Versuche auf 7,92 und 7,89 Meter. Exakt diese Weite erzielte Christian Reif im vierten Anlauf. Das reichte aber nur zu Silber.
„Klar wäre ich gern die acht Meter gesprungen“, sagte Howard. Das ist ihm schließlich erst bei vier Freiluft-Wettkämpfen gelungen. Doch auf den zweiten Blick durfte sich der 24-Jährige über seinen ersten Deutschen Meistertitel freuen. Als Bonus gab es eine neue Hallen-Bestleistung. Die stand zuvor bei 7,89 Metern – erzielt drei Wochen vor der Hallen-DM.
Eine dicke Überraschung gab’s auch auf dem Bronzeplatz. Marcel Kirstges steigerte seinen Hausrekord um elf Zentimeter auf 7,75 Meter. So weit ist der 22-Jährige von der LG Rhein-Wied auch im Freien noch nicht gesprungen. Dahinter landeten mit Maximilian Gilde (LG Hannover; 7,67 m), Matthias Prey (SC Rönnau; 7,60 m) und Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied; 7,52 m) drei Mehrkämpfer und ärgerten die Spezialisten. mbn
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KUGELSTOSSEN |
Storl ohne Konkurrenz zum dritten Hallen-Titel
Dass sich David Storl im Kugelstoßen nur selbst schlagen konnte, war schon lange vor dem Wettkampf klar, zu überlegen ist der Doppel-Weltmeister spätestens seit dem Karriereende von Ralf Bartels im vergangenen Jahr. Sein dritter Hallentitel nach 2011 und 2012 war daher keine Überraschung. Nur die von seinem Trainer Sven Lang geforderten 21,30 Meter schaffte der Chemnitzer mit 21,22 Metern nicht ganz.
„Der dreht immer ein bisschen durch“, nahm er das schmunzelnd hin. „Aber das Ergebnis geht schon in Ordnung, zumal einer um 21,40 Meter dabei war, der aber leider ungültig war.“ Nächstes Wochenende beim ersten Indoor ISTAF (1. März) in Berlin oder die Woche darauf bei der Hallen-WM, wo er wieder zu den Favoriten gehört, hat der Olympia-Zweite erneut die Chance, mit einer hohen Weite aufzutrumpfen.
Am spannendsten war eigentlich, was sich hinter dem Sieger und dem Zweitplatzierten Tobias Dahm (VfL Sindelfingen; 19,18 m) abspielte: Denn vier Zentimeter lagen nur zwischen Rang drei und fünf. Das glückliche Ende hatte Tobias Hepperle für sich. Der Stuttgarter lag mit der neuen Bestleistung von 18,86 Metern vor dem Chemnitzer Hendrik Müller (18,85 m) und dem Neubrandenburger Dennis Lewke (18,82 m). ah
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