Claudia Gesell Fünfte über 800 Meter
"Ich habe nie von einer Medaille gesprochen, ich bin auch nicht enttäuscht", sagte die Deutsche Claudia Gesell nach dem WM-Finale in Paris über 800 Meter, bei dem sie in 2:01,84 Minuten einen fünften Platz erreichte. Bis zur Zielgerade war die Leverkusenerin noch auf Tuchfühlung zur Spitze, dann tat sich plötzlich eine Lücke auf.
Platz fünf für Claudia Gesell in Paris (Foto: Kiefner)
"Auf einmal waren sie weg, ich konnte hinten raus nicht mehr", analysierte die Deutsche Meisterin. Zuviel Kraft hatte sie zwischen 500 und 600 Metern gelassen, eben dort, wo die Marokkanerin Amina Ait Hammou mit aller Gewalt an ihr vorbei wollte und auch eine Rempelei dafür in Kauf nahm.Aber bereits nach der ersten Runde musste Claudia Gesell den langen Weg gehen. Obwohl sie flott startete, fand sie sich nach 400 Metern in eingekeilter Position und suchte den Weg nach vorne auf der Außenspur, um den entscheidenden Antritt nicht zu verpassen.
Maria Mutola nicht zu schlagen
Doch die Entscheidung fiel erst auf der Zielgerade mit Maria Mutola als der erwarteten Siegerin (1:59,89 min). Die Titelverteidigerin aus Mozambique fing ihre britische Trainingskollegin Kelly Holmes (2:00,18 min) noch ab, nachdem sie bereits die langsame erste Runde diktiert hatte. Die Russin Natalja Krushcheljova (2:00,29 min) holte sich Bronze.
Für Claudia Gesell blieb eine Erkenntnis für die nächsten Aufgaben. "Ich brauche in Zukunft noch ein paar schnelle Rennen." Sie bekannte auch selbstkritisch: "Ohne Ceplak und Graf war die Chance auf eine Medaille da." Doch diese Chance hatten sich praktisch alle sieben verbliebenen Finalistinnen ausgerechnet, was sich auch im Rennverlauf, der von viel Taktik, Gedrängel und wenig Rhythmus geprägt war, widerspiegelte.