Hallen-DM - Starker erster Tag
Es mangelte nicht an guten Leistungen und Ausrufezeichen. Kugel-Koloss David Storl (LAC Erdgas Chemnitz) führte am ersten Tag der Deutschen Hallen-Meisterschaften in Karlsruhe die Liste der umjubelten Stars an. Der Weltmeister wuchtete sein 7,26 Kilo schweres Arbeitsgerät auf starke 21,40 Meter und riss damit die Zuschauer in der Halle von den Sitzen. In Europa hat in diesem Jahr noch kein Athlet weiter gestoßen.

Der Hamburger Weitspringer Sebastian Bayer segelte auf 8,12 Meter und verteidigte seinen Titel erfolgreich. "Mit dieser Weite habe ich nie gerechnet", sagte der zweimalige Hallen-Europameister. Für ihn war es erst der zweite Wettkampf in diesem Jahr. In Düsseldorf war er zuletzt nicht über 7,68 Meter hinausgekommen.
Carolin Nytra verletzt
Unter ihren Möglichkeiten blieb seine Freundin Carolin Nytra. Die Hürdensprinterin musste sich überraschend Cindy Roleder geschlagen geben. Die Leipzigerin siegte in ihrer neuen Bestzeit von 7,96 Sekunden.
Carolin Nytra, die sich während des Rennens einen Muskelfaserriss zuzog, blieb nur der zweite Platz (7,98 sec). "Für mich ist es phänomenal, dass sie durchgelaufen ist, fast übermenschlich. Zwei, drei Wochen wird es dauern, bis die Verletzung behoben ist", sagte ihr Trainer Rüdiger Harksen. Den Hürdensprint der Männer entschied der Tübinger Gregor Traber für sich, der sich mit 7,59 Sekunden für die Hallen-WM empfahl.
Arne Gabius überzeugt
Überzeugend präsentierte sich auf den 3.000 Metern der Tübinger Arne Gabius. Im Solo siegte er überlegen in 7:51,72 Minuten. Bei den Frauen machte Corinna Harrer (LG TelisFinanz Regensburg; 9:25,87 min) das Rennen.
Im Stabhochsprung kam die Leverkusenerin Silke Spiegelburg, die dieses Jahr den deutschen Hallenrekord schon auf 4,77 Meter geschraubt hatte, bei ihrem Sieg nicht über 4,57 Meter hinaus.
Im Kugelstoßen der Frauen sicherte sich Nadine Kleinert ihren insgesamt 13. nationalen Titel. Die 36-Jährige gewann mit 19,13 Metern vor Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge; 18,68 m). "Die alte Dame hat wieder zugeschlagen", sagte die Magdeburgerin, die mit dem Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen (Griechenland) ihren größten Triumph gefeiert hatte.
Verena Sailer sprintet 7,15 Sekunden
Christian Blum und Verena Sailer sicherten sich die Titel über die prestigeträchtigen 60 Meter. Der Wattenscheider setzte sich in 6,62 Sekunden durch und verteidigte seinen Titel vor Tobias Unger (VfB Stuttgart; 6,69 sec) und Maximilian Kessler (SCC Berlin; 6,70 sec) erfolgreich.
Europameisterin Verena Sailer war in 7,15 Sekunden nicht zu schlagen. Nach überstandenen Problemen an der Achillessehne gewann die Mannheimerin mit deutlichem Vorsprung. Verena Sailer rangiert mit ihrer neuen Bestzeit jetzt auf Platz acht in der Welt.
Esther Cremer glänzt im Vorlauf
In Abwesenheit der deutschen Rekordhalterin Katja Demut hat sich Kristin Gierisch den Titel im Dreisprung gesichert und mit ihren im zweiten Versuch erzielten 14,19 Metern die Hallen-WM-Norm erfüllt. Die Chemnitzerin verbesserte ihre eigene deutsche U23-Hallenbestleistung um neun Zentimeter.
Bei den Männern verteidigte Andreas Pohle seinen Titel erfolgreich. Der Erfurter siegte in der Europahalle mit 16,51 Metern. Kurios: Mit Raul Spank führt immer noch ein Hochspringer die nationale Saison-Bestenliste bei den Dreispringern an (16,54 m).
Bereits im Vorlauf glänzte 400-Meter-Läuferin Esther Cremer mit einer neuen Bestzeit von 52,57 Sekunden. Damit blieb auch die Wattenscheiderin unter der Hallen-WM-Norm.
Förderungskonzept trägt Früchte
Cheick-Idríss Gonschinska, Cheftrainer Track im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), hob besonders die Erfolg der jungen Athleten um den 19-jährigen Gregor Traber sowie die 21-jährigen David Storl und Kristin Gierisch hervor.
Ihr Abschneiden bestätige das Förderkonzept des Junior-Elite-Teams, in dem auch das Sammeln von Erfahrungen bei internationalen Wettkämpfen eine Rolle spielt: "Wir müssen lernen, jungen Athleten zu vertrauen", sagte er.
mit Material des Sport-Informations-Dienstes (sid)
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