Hallen-DM Tag 1 - Yasmin Kwadwo dreht auf
Die Europahalle in Karlsruhe ist an diesem Wochenende die Bühne für die besten deutschen Athletinnen und Athleten. leichtathletik.de nimmt die Entscheidungen bei den Frauen vom Samstag unter die Lupe.
60 MeterYasmin Kwadwo souverän zum ersten Titel"Ich habe im letzten Jahr gesagt, dass diese Saison kein Weg an mir vorbei gehen wird, und jetzt habe ich es umgesetzt", sagte die Wattenscheiderin Yasmin Kwadwo überglücklich, nachdem sie zu ihrem ersten nationalen Titel bei den Erwachsenen gesprintet war. Die 19-Jährige steigerte sich kontinuierlich von Runde zu Runde. 7,36 Metern im Vorlauf ließ die U20-Europameisterin 7,30 Sekunden im Halbfinale und 7,29 Sekunden im Endlauf folgen. Silber und Bronze gingen an Anne Möllinger aus Mannheim und Marion Wagner aus Mainz, die noch bei der WM zusammen Bronze in der Staffel geholt hatten. In Karlsruhe sprintete Anne Möllinger in 7,32 Sekunden nicht nur zu Silber, sondern verbesserte zudem ihre persönliche Hallen-Bestleistung um neun Hundertstelsekunden. Marion Wagner steigerte ihre Saison-Bestleistung um eine Hundertstelsekunde auf 7,36 Sekunden. ah Video3.000 m Frauen Die Dominanz der "Mocki"Bei diesem Gold-Tipp hätte man bei den Buchmachern kaum Gewinn gemacht. Natürlich dominierte Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon) die 3.000 Meter in der Europahalle nach Belieben und lief in 9:13,67 Minuten souverän zum Titel. Dabei steckt die 29-Jährige mitten in der Halbmarathon-Vorbereitung und absolvierte tags zuvor noch einen 18-Kilometer-Dauerlauf. „Ich bin ein bisschen im Trainingsrückstand“, sagte „Mocki“. Obwohl es ein einsames Rennen für die Sportsoldatin war, feierten die Zuschauer in Europahalle zu den Klängen Kölscher Karnevalslieder die Serienmeisterin. Hinter der kleinen Langstrecklerin spurtete Maren Kock (LG Emstal Dörpen) in 9:24,24 Minuten zu Silber. Bronze ging ebenfalls in die Domstadt. Veronica Pohl (LG ASV/DSHS Köln) hatte 31 Hundertstel Vorsprung auf Jana Sussmann (LG Nordheide; 9:26,32 min). Erfreulich: Alle Läuferinnen von Platz zwei bis neun liefen Jahresbestzeit. mbn VideoDreisprung Frauen Erfolgreiches Saisondebüt von Katja DemutBei ihrem ersten Saisonstart durfte Katja Demut (TuS Jena) über Gold jubeln. 13,62 Meter genügten der Titelverteidigerin. Dabei hatte sich die 26-Jährige erst wenige Tage zuvor entschieden, in Karlsruhe anzutreten. Eine Achillessehnenreizung hatte Katja Demut für Wochen außer Gefecht gesetzt. „Mit dem Titel bin ich zufrieden, mit meiner Technik nicht“, sagte die Sportsoldatin. Silber ging wie 2009 an Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz, 13,53 m). Doch die 19-Jährige konnte sich darüber nicht freuen: „Ich habe mich richtig gut gefühlt. Aber die Weite stimmte nicht.“ Mit Saisonbestleistung (13,51 m) ging Bronze an Katja Pobanz (LC Dessau). Eine Medaille hatte auch Maike Nieklauson (TuS Jena) vor Augen. Doch ein gültiger Sprung im „Bereich von 13,50 Metern“, so Maike Nieklauson, wurde nicht gemessen. Zwar wurde der Versuch wiederholt, doch dann übertrat die 20-Jährige. So blieben ihr nur 13,25 Meter und Platz vier. mbn VideoKugelstoßenMeisterschaftsrekord für Nadine Kleinert
Man glaubt es kaum, aber für Nadine Kleinert waren die 19,19 Meter vom Samstagnachmittag ein persönlicher Rekord für Deutsche Meisterschaften. „Ich brauche die internationale Konkurrenz“, erklärte die Magdeburgerin, bei der die Trainingsleistungen auf mehr hindeuten. Entsprechend freut sie sich nun auf das Kräftemessen bei der Hallen-WM in Doha (Katar; 12. bis 14. März).
Dorthin nicht begleiten wird sie Petra Lammert. Die Hallen-Europameisterin vom SC Neubrandenburg kehrte bei der Hallen-DM nach achtmonatiger Verletzungspause in den Ring zurück und sicherte sich den zweiten Platz. Dabei steigerte sie sich im Rahmen ihrer fünf gültigen Versuche von Stoß zu Stoß bis hin zu einer Weite von 18,82 Metern. Trotzdem ist ein Start in Doha für sie kein Thema: „Wir hatten eigentlich gar keine Hallensaison geplant.“
Die Norm erfüllt hat auch Christina Schwanitz. Der Neuzugang der LV 90 Thum konnte in der Europahalle mit 17,53 Metern allerdings die beiden stärksten Konkurrentinnen nicht in Gefahr bringen. Vorn vornherein verzichtet hatte die Titelverteidigerin Denise Hinrichs (TV Wattenscheid 01). fc Video3.000 Meter Gehen
Christin Elß tritt die Nachfolge an
DLV-Disziplintrainer Ronald Weigel war am Morgen zu Späßen aufgelegt. „Wir haben eine Fruchtbarkeitsdisziplin“, sagte er scherzhaft und spielte damit auf den Verzicht der schwangeren Titelverteidigerin Sabine Krantz (TV Wattenscheid 01) an. Obendrein hatte die Potsdamerin Melanie Seeger, die ihrerseits nach einer Babypause auf die nationale Bühne zurückkehren wollte, ihren Start in Karlsruhe kurzfristig wegen Eisenmangels abgesagt.
Unter diesen Vorzeichen kämpften vier Geherinnen um drei Medaillen. Die Hackordnung war dabei früh hergestellt und änderte sich auch nicht mehr bis ins Ziel. Die junge Christin Elß löste mit einer neuen Bestzeit von 13:20,64 Minuten Melanie Seeger und Sabine Krantz ab, die in den letzten sieben Jahren die Titel unter sich ausgemacht hatten. Die bereits 42-jährige Nicole Best (TV Groß-Gerau; 13:28,17 min) holte wie im Vorjahr Silber. Die weitere Potsdamerin Charlyne Czychy (14:04,24 min) heimste eine Woche nach ihrem Titelgewinn bei den Deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaften nun Bronze ein. fc
Video
Hallen-DM 2010 live
(mit Ergebnissen)