Hallen-DM Tag 2 - Sosthene Moguenara entfliegt
Die Europahalle in Karlsruhe ist an diesem Wochenende die Bühne für die besten deutschen Athletinnen und Athleten. leichtathletik.de nimmt die Entscheidungen bei den Frauen vom Sonntag unter die Lupe.
200 Meter Frauen Anne Möllinger verteidigt Titel souveränKein Weg führte im Kampf um die 200 Meter-Goldmedaille an Titelverteidigerin Anne Möllinger (MTG Mannheim) vorbei. Bereits im Vorlauf stellte die WM-Dritte mit der Staffel ihre persönliche Bestleistung von 23,51 Sekunden ein und auch im Endlauf war die 24-Jährige auf den Punkt fit und stürmte mit 23,52 Sekunden souverän zum Sieg. Nach dem Lauf merkte die Vizemeisterin über 60 Meter dann doch die Anstrengungen. „Mir tut alles so weh und ich bin jetzt einfach nur glücklich meinen Titel verteidigt zu haben.“ Zweite wurde ihre Staffelkollegin Marion Wagner (USC Mainz) in 23,79 Sekunden. Damit kam sie um acht Hundertstel an ihre Bestzeit heran. Platz zwei über 200 Meter und Platz drei über 60 Meter zeigten, dass man auch mit Marion Wagner bei Deutschen Meisterschaften immer rechnen muss. Die Bronzemedaille ging mit 23,84 Sekunden an Mareike Peters (TSV Bayer 04 Leverkusen), die im Vorlauf bereits 23,82 Sekunden sprintete. il Video400 Meter
Wiebke Ullmann beißt sich durch
Es war ein packendes Rennen mit Konterqualitäten. Von Bahn drei aus machte die Bremerin Jonna Tilgner Jagd auf die vor ihr laufende Wiebke Ullmann. Bereits nach 150 Metern hatte das Nordlicht die mit der besten Vorlaufleistung (54,11 sec) ins A-Finale eingezogene Widersacherin erreicht. Trotzdem blieb nach dem Einbiegen in die zweite Runde (Zwischenzeit: 28,70 sec) der erste Platz hart umkämpft. Wiebke Ullmann steckte eingangs der Kurve zurück, schlug dann aber im Finish eiskalt zurück. In 54,23 Sekunden sicherte sich die 22-Jährige ihren ersten deutschen Hallentitel vor der eigentlichen Hürdenexpertin, die in 54,34 Sekunden ihre Vorlaufzeit exakt bestätigte: "Ich wusste, dass ich hinten raus stark bin." Nur knapp dahinter ging Bronze an die ebenfalls noch aufkommende Berlinerin Jill Richards (54,42 sec). Den Sieg im B-Finale holte sich mit einem ansprechenden Lauf die Mannheimerin Tamara Seer (54,61 sec). fc
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800 Meter
Jana Hartmann mit der besten Strategie
Es war eines der offensten Rennen der Titelkämpfe. Vier heiße Anwärterinnen gab es auf den Titel, dieses Quartett machte dann in einem durchaus von Taktik geprägten Kräftemessen auch die Medaillen unter sich aus. Jana Hartmann sicherte sich mit der besten Strategie Gold. Die Dortmunderin, für die es der zweite Hallentitel nach 2007 war, bestimmte lange das Tempo, bis eingangs der letzten Runde der Angriff von Claudia Hoffmann kam. Die Potsdamerin, die erwartungsgemäß auf die Titelverteidigung über 400 Meter verzichtet hatte, attackierte wahrscheinlich aber doch zu früh. Jana Hartmann konnte den Angriff in der Schlussphase kontern und letztlich in 2:05,95 Minuten ungefährdet gewinnen. Claudia Hoffmann (2:06,55 min) musste hingegen den zweiten Platz noch an ihre WM-Staffelkollegin Fabienne Kohlmann (2:06,38 min) abgeben. Die überraschende Vorjahressiegerin Annett Horna (TSV Bayer 04 Leverkusen; 2:06,74 min) wurde diesmal Vierte. fc
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1.500 Meter
Denise Krebs sprengt den Sister Act
Doppelt hält besser, aber nicht immer. Die Taktik der Sujew-Zwillinge Diana und Elina ist in der Europahalle nicht aufgegangen. Zwar machten die beiden Potsdamerinnen lange Zeit die Führungsarbeit, belohnt wurden sie dafür aber nicht. 150 Meter vor Schluss kam die Freiluftmeisterin Denise Krebs aus dem Hinterhalt mit aller Gewalt. Dem starken Finish der Wattenscheiderin, die unter der Woche noch über Rückenbeschwerden geklagt hatte, konnten die Brandenburgerinnen nicht genug entgegensetzen. Denise Krebs stürmte ihrem ersten Hallentitel entgegen und machte ihn in der persönlichen Hallenbestzeit von 4:16,34 Minuten perfekt. Diana Sujew (Dritte in 4:20,81 min) und Elina Sujew wurden auf der letzten Runde auch noch von der Leverkusenerin Saskia Janssen überlaufen. fc
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60 Meter Hürden
Carolin Nytra läuft "utopische Zeit"
Vor vier Jahren, bei den letzten Deutschen Hallen-Meisterschaften in Karlsruhe, war Carolin Nytra (Bremer LT) noch weit weg von der deutschen Spitze. Damals lief die heute 25-Jährige mit 8,46 Sekunden auf Platz sieben. Spätestens mit dem DM-Finale 2010 ist sie in der absoluten Weltklasse angekommen, denn 7,89 Sekunden bedeuten Rang drei in der Weltjahresbestenliste. Außerdem war noch nie eine Hürdensprinterin bei Deutschen Hallen-Meisterschaften schneller. „Die Zeit war für mich eigentlich utopisch“, jubelte Carolin Nytra nach ihrem Gold-Coup. Es war überhaupt erst ihre zweite Zeit unter acht Sekunden. Erstmals hatte sie beim Hallen-Meeting in Leipzig mit 7,99 Sekunden diese Marke unterboten. Neue Bestzeiten erzielten auch die Sprinterinnen hinter der Bremerin. Nadine Hildebrand verbesserte sich um sechs Hundertstel auf glatte 8,00, Anne-Kathrin Elbe um eine auf 8,08 und Cindy Roleder (LAZ Leipzig) um drei auf 8,12 Sekunden. Das verspricht Spannung im Kampf um die EM-Tickets im Sommer. mbn
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Hochsprung
Im Doppelpack über 2,00 Meter
In einem der besten Wettbewerbe in der Geschichte von Deutschen Meisterschaften sprangen zwei Athletinnen 2,00 Meter oder höher. Und als Meike Kröger (LG Nord Berlin) ihre Bestleistung gleich um vier Zentimeter von 1,96 auf 2,00 Meter gesteigert hatte, wackelte sogar die große Favoritin Ariane Friedrich (LG Eintracht Frankfurt) kurz. Ihr erster Versuch über 2,00 Meter misslang, bevor sie sich die übrigen zwei für 2,02 Meter aufsparte. Diese Höhe nahm die WM-Dritte mit einem blitzsauberen Flop und holte ihren insgesamt neunten nationalen Titel. Meike Kröger ist jetzt die zehnte Deutsche überhaupt, die entweder in der Halle oder im Freien die magischen zwei Meter überflogen hat. Bereits ihre 1,98 Meter waren in Karlsruhe persönliche Bestleistung, bevor sie sich im ersten Versuch den Traum von den 2,00 Metern erfüllte. che
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Stabhochsprung
Mit zwei Sprüngen zum Titel
Carolin Hingst hat viel riskiert und alles gewonnen. Erst bei 4,50 Metern stieg die Mainzerin in den Wettkampf ein. Obwohl sie zuvor in dieser Saison bloß einen Zentimeter höher gesprungen war, brauchte sie für ihre Anfangshöhe nur einen Versuch. Auch 4,60 Meter meisterte sie auf Anhieb - genau wie Kristina Gadschiew (LAZ Zweibrücken), die sich bereits bei ihrer Anfangshöhe von 4,25 Metern einen Fehlversuch leistete. Dieser Fehler entschied am Ende über Gold und Silber, weil beide bei 4,70 Metern erfolglos waren. Die Mainzerin gewann ihren ersten nationalen Titel, seit sie im Sommer 2008 in Nürnberg mit 4,55 Metern triumphiert hatte. Bronze sicherte sich in Karlsruhe Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen), indem sie ihre persönliche Bestleistung um drei Zentimeter auf 4,55 Meter steigerte. Dahinter folgte mit Joana Kraft (TuS Metzingen) schon eine Jugendliche, die die deutsche U20-Bestmarke in der Halle auf 4,45 Meter steigerte und damit Caroline Hasse (SC Potsdam) entthronte. Die Potsdamerin hatte die Marke erst vor einer Woche bei den Deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaften auf 4,40 Meter verbessert. Wegen eines Magen-Darm-Infektes nicht am Start war Titelverteidigerin Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen). che
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Weitsprung
Sosthene Moguenara fliegt noch weiter in die Weltspitze
Es war die Flugshow der Sosthene Moguenara (TV Wattenscheid 01). Von 6,46 Metern steigerte sich die Titelverteidigerin bis auf 6,75 Meter. Dabei war nicht nur die Weite etwas Besonderes, sondern auch ihr Sprungstil. Mit einer Leichtigkeit hebt sie vom Brett ab und gewinnt enorme Höhe. „Ich habe gut trainiert, sogar 6,80 Meter sind möglich“, sagte die Wattenscheiderin. Das Geheimnis liegt in ihrem schnellen Fuß. Das mussten auch Bianca Kappler (LC Rehlingen) und Michelle Weitzel (LG Telis Finanz Regensburg) anerkennen. Sie sicherten sich mit 6,51 bzw. 6,50 Metern Silber und Bronze. Pech hatte Melanie Bauschke (LG Nike Berlin). Die U23-Europameisterin sprang ebenfalls 6,50 Meter, hatte aber den schlechteren zweiten Versuch - oder besser gesagt gar keinen, da die fünf weiteren ungültig waren. Für die Deutsche Meisterin Sophie Krauel (TuS Jena) war nach dem Vorkampf Endstation. Eine Fußstauchung machte ihr sichtbar zu schaffen. So gingen ein ungültiger und ein ausgelassener Versuch in die Ergebnislist ein. mbn Video 4x200 Meter Leverkusen feiert HattrickDas Frauen-Quartett aus Leverkusen wurde den Erwartungen gerecht. Mit der besten Vorleistung waren sie nach Karlsruhe gereist und feierten ihren dritten Hallen-Titel in Folge. Von Beginn an hatten sie im Rennen gegen die Wattenscheiderinnen die Führung übernommen und wehrten alle Angriffe der Blauhemden ab, die mit den Deutschen Hallen-Meisterinnen Yasmin Kwadwo (60 m) und Sosthene Moguenara (Weitsprung) ins Rennen gingen. Cathleen Tschirch, Anne-Kathrin Elbe, die 400-Meter- Meisterin Wiebke Ullmann und Mareike Peters bekamen für 1:34,97 Minuten Gold, während die Wattenscheider Sprinterinnen für 1:35,57 Minuten mit Silber belohnt wurden. Die Sprinterinnen von der MTG Mannheim, die auf Verena Sailer verzichten mussten aber mit der 200-Meter-Siegerin Anne Möllinger an den Start gingen, setzten sich im zweiten Zeitendlauf in 1:35,82 Minuten gegen den USC Mainz (1:37,90 min) durch und gewannen Bronze. ah Video
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