| Von Disziplin zu Disziplin

Hallen-EM 2017 Belgrad: Die große Vorschau der Frauen

Einige Top-Stars der Szene gönnen sich auch im nacholympischen Winter keine Pause und greifen bei der Hallen-EM in Belgrad (Serbien) am kommenden Wochenende (3. bis 5. März) schon wieder zu Medaillen. In anderen Disziplinen könnten neue Namen erstmals ganz oben stehen. leichtathletik.de geht die Titelanwärter und Chancen für die DLV-Teilnehmer von Disziplin zu Disziplin durch. Heute: die Wettbewerbe der Frauen.
Martin Neumann
60 Meter – Deutsches Trio mit guten Chancen

Die Medaillengewinnerinnen der Hallen-EM 2015 in Prag fehlen allesamt. Dafne Schippers (Niederlande) startet diesen Winter gar nicht unterm Hallendach. Dina Asher-Smith (Großbritannien) führt zwar die europäische Jahresbestenliste mit 7,13 Sekunden an, konzentriert sich aber auf den Sommer. Und die EM-Dritte von 2015, Verena Sailer, hat ihre Karriere vor anderthalb Jahren beendet.

Nun wittern andere Sprinterinnen ihre Podest-Chance. So auch ein Trio, das 2015 auf den Plätzen vier bis sechs die Medaillen noch knapp verpasst hatte. Ezinne Okparaebo (Norwegen; 7,13 sec), Mujinga Kambundji (Schweiz; 7,18 sec) und OIesya Povh (Ukraine; 7,14 sec) zählen dieses Jahr zu den Medaillenkandidatinnen.

Das gilt nach ihren Vorleistungen auch für Rebekka Haase. Mit fünf Zeiten in diesem Winter zwischen 7,14 und 7,20 Sekunden ist sie konstant stark. In Prag war für sie noch im Halbfinale Endstation. Wie auch für Alexandra Burghardt, die sich 2017 auf 7,19 Sekunden verbessert hat und ebenso eine Finalanwärterin ist wie Lisa Mayer (7,18 sec). Bei der Dichte an der Spitze ist allerdings eines klar: Hundertstel werden über den Finaleinzug und die Medaillen entscheiden. Eine klare Nummer eins wie vor zwei Jahren mit Dafne Schippers gibt’s in Belgrad nicht.

Titelverteidigerin: Dafne Schippers (Niederlande; 7,05 sec)
Jahresschnellste: Dina Asher-Smith (Großbritannien) und Ezinne Okparaebo (Norwegen; beide 7,13 sec)
Deutsche Teilnehmerinnen: Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge; 7,14 sec), Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar, 7,18 sec), Alexandra Burghardt (MTG Mannheim; 7,19 sec)
 

400 Meter – Schweizerin Lea Sprunger in der Poleposition

Zwei 400-Meter-Hürden-Spezialistinnen haben in diesem Winter den zwei Hallenrunden ihren Stempel aufgedrückt: Lea Sprunger (Schweiz; 51,46 sec) und Zuzana Hejnova (Tschechien; 51,77 sec) führen die europäische Bestenliste an. Speziell die Schweizerin hat sich sprunghaft verbessert – um satte neun Zehntel. Mit einer Zubringerleistung aus dem Freien von 22,38 Sekunden über 200 Meter ist eine 51er-Zeit allerdings nicht verwunderlich.

Hinter den Beiden lauern die Britinnen Eilidh Doyle (51,86 sec) und Laviai Nielsen (51,90 sec) auf ihre Chance. Auch Laviais Zwillingsschwester Lina ist mit dabei, mit einer Saisonbestzeit von 52,89 Sekunden allerdings etwas langsamer unterwegs. Sie liegt in der Leistungsklasse von Lara Hoffmann.

Die Deutsche Hallenmeisterin hat sich 2017 auf 52,90 Sekunden verbessert, Rang 17 in der europäischen Bestenliste. Für die Kölnerin wäre der Einzug in die beiden Halbfinals mit je sechs Starterinnen schon ein Erfolg. 2015 in Prag waren dazu über die Zeitregel 53,29 Sekunden nötig. Titelverteidigerin Nataliya Pyhyda (Ukraine) – zwischen 2009 und 2011 wegen Dopings gesperrt – ist nicht dabei. Sie hat ihre Karriere beendet.

Titelverteidigerin: Nataliya Pyhyda (Ukraine; 51,96 sec)
Jahresschnellste: Lea Sprunger (Schweiz; 51,46 sec)
Deutsche Teilnehmerin: Lara Hoffmann (LT DSHS Köln; 52,90 sec)

800 Meter – Titelverteidigerin Selina Büchel erneut Top-Favoritin

Auch auf den 800 Metern haben die Schweizer sehr gute Medaillenchancen: Selina Büchel (2:00,18 min) geht als Titelverteidigerin und Nummer zwei der europäischen Bestenliste an den Start. Da die Nummer eins in Europa – Joanna Jozwik (Polen; 1:59,29 min) – nicht gemeldet ist und die Nummer drei – Laura Muir (Großbritannien; 2:00,56 min als Zwischenzeit im 1.000-m-Rennen) – die längeren Strecken in Angriff nimmt, wird der Titel erneut nur über Selina Büchel gehen.

Dahinter lauern Olha Lyakhova (Ukraine; 2:00,92 min) und Anita Hinriksdottir (2:01,18 min) auf ihre Chance. Allerdings ist die als Frontläuferin bekannte Isländerin auf den letzten 100 Metern nicht die Schnellste. Das weiß die Konkurrenz und würde es im Rennen um die Medaillen nur zu gern ausnutzen. Deutsche Läuferinnen sind nicht am Start.

Titelverteidigerin: Selina Büchel (2:01,95 min)
Jahresschnellste: Joanna Jozwik (Polen; 1:59,29 min)
Deutsche Teilnehmerinnen: keine

1.500 Meter – Konstanze Klosterhalfen mit Medaillenchance

Die Top-Favoritin hat in diesem Winter noch gar kein Rennen bestritten: Die Schottin Laura Muir (Freiluft-Bestzeit: 3:55,22 min) nahm in den vergangenen Wochen andere Distanzen in Angriff. Ihre Europarekorde über 1.000 Meter (2:31,93 min) und 3.000 Meter (8:26,41 min) unterstreichen ihre Ausnahmestellung. In Normalform wird sie nicht zu schlagen sein, zumal die Nummer eins der Bestenliste – Sifan Hassan (Niederlande; 4:03,05 min als Durchgangszeit im Meilenrennen) nicht in Belgrad startet.

So ist nach ihrem deutschen U23-Rekord in Leipzig sogar formal Konstanze Klosterhalfen die Führende der Meldeliste. Dass die Form stimmt, hat die 20-Jährige zuletzt auch mit dem deutschen Rekord oder Leverkusener Staffel über 3x800 Meter unter Beweis gestellt. Zum engeren Kreis der Medaillenanwärterinnen zählen außerdem Meraf Bahta (Schweden; 4:06,40 min), U23-Cross-Europameisterin Sofia Ennaoui (Polen; 4:06,59 min) und Hindernis-Spezialistin Luiza Gega (Albanien; 4:06,66 min).

Titelverteidigerin: Sifan Hassan (Niederlande; 4:09,04 min)
Jahresschnellste: Sifan Hassan (Niederlande; 4:03,05 min)
Deutsche Teilnehmerin: Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen; 4,04,91 min)

3.000 Meter – Laura Muir eine Klasse für sich

Es gibt kein denkbares Szenario außer Sturz oder Verletzung, das eine andere Siegerin als Laura Muir – vor zwei Jahren in Prag nur Vierte – vorn sieht. Zu überlegen war die 23-jährige Britin in diesem Winter. Bei 8:26,41 Minuten steht ihr Europarekord. Klar wäre Sifan Hassan (Niederlande; 8:30,76 min) eine Herausforderin auf Augenhöhe gewesen. Doch die Niederländerin verzichtet auf einen Start in Belgrad.

Das Verfolgerfeld wird so mit 8:43,00 Minuten angeführt von der Schwedin Meraf Bahta und reicht bis zur Deutschen Hallenmeisterin Alina Reh (8:53,56 min). <link news:54637>Für die 19-Jährige wäre der Finaleinzug beim ersten Meisterschaftsauftritt in der Frauenklasse schon ein großer Erfolg. Ein schneller Vorlauf würde ihr entgegenkommen. Davon würde sicherlich auch Hanna Klein (8:57,86 min) profitieren. Ebenfalls gemeldet ist Konstanze Klosterhalfen. Die Leverkusenerin will sich aber in Belgrad auf die 1.500 Meter konzentrieren.

Bleibt eine große Unbekannte: Yasemin Can. Die als Vivian Jemutai 1996 in Kenia geborene Türkin gewann 2016 die EM-Titel über 5.000 Meter, 10.000 Meter und im Crosslauf. Sie könnte wahrscheinlich als Erste Laura Muir Paroli bieten. Ihr bis dato einziger Hallenauftritt des Jahres – 4:11,54 Minuten über 1.500 Meter – wird der Schottin allerdings wenig Angst einjagen.

Titelverteidigerin: Yelena Korobkina (Russland; 8:47,62 min)
Jahresschnellste: Laura Muir (Großbritannien; 8:26,41 min)
Deutsche Teilnehmerinnen: Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen; 8,51,75 min), Alina Reh (SSV Ulm 1846; 8:53,56 min), Hanna Klein (SG Schorndorf 1846; 8:57,86 min)

60 Meter Hürden – Deutsche Asse gegen starke Titelverteidigerin

War das ein Klasse-Rennen bei der Hallen-DM in Leipzig! Über 60 Meter Hürden stürmten Pamela Dutkiewicz (7,79 sec) und Cindy Roleder (7,84 sec) zu neuen Bestzeiten und an die Spitze der europäischen Bestenliste. <link news:54744>Wer in Belgrad ganz vorn sein will, muss dieses pfeilschnelle deutsche Duo schlagen.

Wie das geht, weiß Alina Talay. Die Weißrussin könnte nach Siegen 2013 in Göteborg und 2015 in Prag ihren Hallen-EM-Hattrick perfekt machen. Allerdings hat sie in diesem Jahr bisher „erst“ 7,94 Sekunden (Bestzeit: 7,85 sec) als Nummer drei in Europa stehen. Dass die Nummer vier des Kontinents, Cindy Ofili (Großbritannien; 7,96 sec), nicht in Belgrad startet, erhöht die Chancen von Ricarda Lobe auf einen Finalplatz. Mit 7,99 Sekunden rangiert die Mannheimerin auf Platz neun der Meldeliste.

Titelverteidigerin: Alina Talay (Weißrussland; 7,85 sec)
Jahresschnellste: Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01; 7,79 sec)
Deutsche Starterinnen: Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01; 7,79 sec), Cindy Roleder (SV Halle; 7,84 sec), Ricarda Lobe (MTG Mannheim; 7,99 sec)

4x400 Meter – Vorteil Großbritannien

Die Medaillengewinner von 2015 sind auch in Belgrad in der Favoritenrolle: In Prag machten die Französinnen in 3:31,66 Minuten vor Großbritannien (3:31,79 min) und Polen (3:31,90 min) das Rennen. Dieses Jahr sind die Britinnen wohl am besten besetzt. Zum Vergleich: Drei britische Viertelmeilerinnen liefen in diesem Jahr (deutlich) schneller als die deutsche Nummer eins Lara Hoffmann.

Für den deutschen „Vierer“ geht’s in Belgrad darum, so lange wie möglich Anschluss an die Spitze zu halten und sich unter den sechs Mannschaften so teuer wie möglich zu verkaufen. Die deutsche Staffel dürfte in etwa in der Leistungsklasse von Italien und der Ukraine laufen.

Titelverteidigerinnen: Frankreich (3:31,66 min)
Jahresschnellste: wird nur bei Meisterschaften ausgetragen
Deutsche Teilnehmerinnen: Lara Hoffmann (LT DSHS Köln), Carolin Walter (TSV Bayer 04 Leverkusen), Laura Gläsner (VfL Eintracht Hannover), Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg), Nadine Gonska (MTG Mannheim)

Hochsprung – Zwei-Meter-Springerin Airine Palsyte die Gejagte

Der Vorname ist Programm: Bei Airine Palsyte muss es um Sprünge in luftigen Höhen gehen. Die Litauerin gehört seit dem 28. Januar zum Zwei-Meter-Klub. Exakt 2,00 Meter meisterte sie und ist damit die einzige europäische Zwei-Meter-Hochspringerin des Jahres.

Hinter der 24-Jährigen folgen in der europäischen Bestenliste Olympiasiegerin Ruth Beitia (Spanien; 1,98 m) und Hallen-Weltmeisterin Kamila Licwinko (Polen; 1,97 m). Das Trio ist damit erster Anwärter auf die Medaillen in Belgrad. Schließlich ist die Konkurrenz bis dato nicht über 1,94 Meter hinausgekommen. 14 Springerinnen folgen mit Höhen zwischen 1,90 und 1,94 Meter.

Es wird also schon in der Qualifikation einen Zentimeter-Krimi geben – zumal die Qualifikationshöhe bei Hallen-Europameisterschaften mit 1,94 Metern zuletzt sehr hoch angesetzt war, damit nur acht Springerinnen ins Finale kommen. So sind auch Marie-Laurence Jungfleisch und Jossie Graumann schon in der Qualifikation gefordert. Titelverteidigerin Mariya Kuchina ist aufgrund der Suspendierung des russischen Verbandes nicht dabei. Sie übersprang zuletzt in Moskau 2,03 Meter.

Titelverteidigerin: Mariya Kuchina (Russland; 1,97 m)
Jahresbeste: Airine Palsyte (Litauen; 2,00 m)
Deutsche Teilnehmerinnen: Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart, 1,92 m) und Jossie Graumann (LG Nord Berlin; 1,92 m)
 

Stabhochsprung – Alle gegen die Olympiasiegerin

Das deutsche Stabhochsprung-Duo Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) und Annika Roloff (MTV Holzminden) muss wie die restlichen elf Starterinnen die Qualifikations-Hürde nicht nehmen. Erstmals geht’s bei einer Hallen-EM – nach dem Vorbild der Hallen-WM – direkt im Finale zur Sache. Die EAA hatte die Norm extra sehr hoch angelegt, auf 4,70 Meter, um ein kleines Feld am Start zu haben.

Diese Höhe schaffte in der aktuellen Hallensaison einzig die Olympiasiegerin Ekaterini Stefanidi. Der Rest des Feldes wurde aufgestockt. Klar, wer da die Titelfavoritin ist. Mit 4,82 Metern liegt die Griechin in der europäischen Bestenliste 15 Zentimeter vor der zweitplatzierten Lisa Ryzih. „Ich würde gern 4,90 Meter springen und den Meisterschaftsrekord von Yelena Isinbayeva verbessern“, sagte die Griechin im EM-Vorfeld. Hinter ihr kämpfen eigentlich alle zwölf anderen Springerinnen um Silber und Bronze.

Zehn von ihnen weisen Saisonrekorde zwischen 4,50 und 4,67 Meter auf. So dürfte es ein ganz enges Finale werden – mit einer Top-Favoritin an der Spitze und einer Medaillenkandidatin Lisa Ryzih. Titelverteidigerin Anzhelika Sidorova (4,70 m im Saisonverlauf) ist aufgrund der Suspendierung des russischen Verbandes nicht dabei. Sie hatte 2015 in Prag mit 4,80 Metern vor Ekaterini Stefanidi (4,75 m) triumphiert.'

Titelverteidigerin: Anzhelika Sidorova (Russland; 4,80 m)
Jahresbeste: Ekaterini Stefanidi (Griechenland; 4,82 m)
Deutsche Teilnehmerinnen: Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen; 4,67 m) und Annika Roloff (MTV Holzminden; 4,51 m)
 

Weitsprung – Ivana Spanovic will das Heim-Gold

Sie ist Titelverteidigerin, Freiluft-Europameisterin, 2017 ungeschlagen – und ein Sportidol in Serbien. Die Fans in Belgrad erwarten von Ivana Spanovic nichts anderes als den Titel. Mit 6,96 Metern führt die 26-Jährige die Europa-Bestenliste klar vor Claudia Salman-Rath aus Frankfurt und der Britin Lorraine Ugen (beide 6,76 m) an. Serbiens Rekordlerin ist die klare Goldfavoritin. Spanovic steigerte die nationale Hallen-Bestleistung zwischen 2007 und 2016 von 6,53 bis auf 7,07 Meter. Die Hallen-EM könnte der sechste Sieben-Meter-Wettkampf ihrer Karriere werden.

Als Vierte der Europa-Bestenliste reist die Kölnerin Alexandra Wester (6,71 m) an. Für die junge Maryse Luzolo (6,56 m) wäre der Sprung ins Finale ein großer Erfolg. Ebenfalls im Feld als einzige russische Starterin in Belgrad überhaupt ist die in Florida lebende Sieben-Meter-Springer Darya Klishina (6,78 m). Sie startet unter neutraler Flagge.

Titelverteidigerin: Ivana Spanovic (Serbien; 6,98 m)
Jahresbeste: Ivana Spanovic (Serbien; 6,96 m)
Deutsche Teilnehmerinnen: Claudia Salman-Rath (LG Eintracht Frankfurt; 6,76 m), Alexandra Wester (ASV Köln; 6,71 m), Maryse Luzolo (Königsteiner LV; 6,56 m)
  

Dreisprung – Offenes Finale

Diese Disziplin ist so offen wie wohl keine zweite bei der Hallen-EM. Mit 14,33 Metern führt die Rumänin Elena Panturoiu zwar die Bestenliste mit 14 Zentimetern Vorsprung an. Doch in diese Bereiche können viele Konkurrentinnen springen. Beispielsweise Europameisterin Patricia Mamona (Portugal; 14,13 m), die in diesem Winter noch ungeschlagen ist.

Kandidatinnen für 14-Meter-Leistungen sind auch die deutschen Starterinnen Jenny Elbe (Dresdner SC; 14,07 m), Neele Eckhardt (LG Göttingen; 14,06 m) und Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz; 13,96 m). 18 Springerinnen sind gemeldet. Die stärkste persönliche Bestleistung bringt die Griechin Paraskeví Papahrístou (14,47 m) mit, einen Zentimeter dahinter folgt die zuletzt mit Anlaufproblemen kämpfende Kristin Gierisch. Wie gesagt: Diese Disziplin ist offen wie wohl keine andere.

Titelverteidigerin: Yekaterina Koneva (Russland; 14,69 m)
Jahresbeste: Elena Panturoiu (Rumänien; 14,33 m)
Deutsche Teilnehmerinnen: Jenny Elbe (Dresdner SC; 14,07 m), Neele Eckhardt (LG Göttingen; 14,06 m), Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz; 13,96 m)
 

Kugelstoß – Die Welt- und Europameisterin fehlt

Ohne Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) geht diese Entscheidung über die Bühne. Die Welt- und Europameisterin erwartet im Sommer Nachwuchs. So ist der Weg frei für Anita Marton. Die Olympia-Dritte und Titelverteidigerin aus Ungarn ist mit 18,97 Metern klare Nummer eins in Europa. Mit mehr als einem halbe Meter Abstand folgt in der Meldeliste Yulia Leantsiuk (Weißrussland; 18,39 m).

Ohnehin haben in diesem Jahr lediglich fünf Europäerinnen – inklusive Christina Schwanitz – die 18-Meter-Marke übertroffen. Das könnte die Chance für das junge deutsche Duo Claudine Vita (SC Neubrandenburg; 17,78 m) und Alina Kenzel (VfL Waiblingen; 17,68 m) sein. Sie rangieren auf den Plätzen acht und neun der Meldeliste. Gelingt ihnen in Belgrad eine Steigerung, könnten sie sehr weit vorn landen.

Titelverteidigerin: Anita Marton (Ungarn; 19,23 m)
Jahresbeste: Anita Marton (Ungarn; 18,97 m)
Deutsche Starterinnen: Claudine Vita (SC Neubrandenburg; 17,78 m), Alina Kenzel (VfL Waiblingen; 17,68 m)
 

Fünfkampf – Olympiasiegerin Nafissatou Thiam ist die Gejagte

Die Favoritinnen sind dieses Jahr noch nicht in Erscheinung getreten: Sensations-Olympiasiegerin Nafissatou Thiam (Belgien) und Nadine Broersen (Niederlande) haben 2017 noch keinen Fünfkampf bestritten. Trotzdem wird der Titel nur über die beiden gehen. Speziell die Belgierin zeigte sich mit Bestleistungen im Hürdensprint und mit der Kugel in starker Form.

Nummer eins der Bestenliste ist die jüngste Starterin: Alina Shukh (Ukraine) – vor drei Wochen 18 Jahre jung geworden – steigerte Ende Januar den U20-Weltrekord auf 4.550 Punkte. In diese Bereiche werden einige Starterinnen in Belgrad vorstoßen, womöglich auch die beiden zuletzt stark verbesserten Österreicherinnen Ivona Dadic (4.520 Punkte) und Verena Preiner (4.486 Punkte).

Titelverteidigerin Katarina Johnson-Thompson ist nicht im Fünfkampf am Start. Die Britin sammelte 2015 in Prag glatte 5.000 Zähler und schob sich damit auf Platz zwei der ewigen Weltbestenliste. Sie startet in Belgrad trotz guter Form ebenso wie Siebenkämpferin Claudia Salman-Rath nur im Weitsprung.

Titelverteidigerin: Katarina Johnson-Thompson (Großbritannien; 5.000 Punkte)
Jahresbeste: Alina Shukh (Ukraine; 4.550 Punkte)
Deutsche Starterinnen: keine

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