Hallen-EM: Lobinger triumphiert nach Auszeit – Börgeling Bronze
Tim Lobinger erspringt Deutschland den ersten Sieg und wird nach 1998 zum zweiten Mal Halleneuropameister. Der „ewige Vierte“ Lars Börgeling holt Bronze.
Die deutschen Stabhochspringer wurden den hohen Erwartungen des DLV-Stabs vollauf gerecht. Nicht ohne Grund bestritt der sportliche Leiter Dr. Bernd Schubert die Auftaktpressekonferenz mit Tim Lobinger an seiner Seite. Noch viele mehr werden nach seinem Erfolg bei den Halleneuropameisterschaften in Wien folgen.Lobinger zeigte sich in einer Konkurrenz, in der ihm der ganz große Widersacher fehlte, als der nervenstärkste Springer, der dann hochkonzentriert war, als es darauf ankam. Bevor die Latte auf 5,75 Metern gelegt wurde, führte der Computer den Neu-Frankfurter nämlich nur auf dem zweiten Rang. Die spätere Siegeshöhe sollte der extrovertierte Zopfträger jedoch als einziger im ersten Versuch nehmen und damit seinen Erfolg von 1998 wiederholen.
Lars Börgeling dagegen hat auch in den letzten Jahren viel gewonnen: Junioren-Europameister 1997 oder U23-Europameister 2001. Bei den Männern jedoch konnte sich der Leverkusener aufgrund der großen deutschen Konkurrenz bisher nicht einmal für ein Großereignis qualifizieren. Deshalb war der 22jährige auch „überaus froh“, als die stark schwankende Latte nach seinem dritten Versuch über die Höhe von 5,75 Metern endlich sicher liegen blieb. Höhengleich mit dem Sieger Lobinger und dem zweitplatzierten Kristiansson bedeutete das aufgrund der Fehlversuche den dritten Platz.
Dass das deutsche Trio das Traumergebnis von Valencia 1998, als Danny Ecker und Michael Stolle hinter Lobinger die Plätze einnahmen, nicht wiederholen konnte, verhinderte ein ungewohnt nervöser Richard Spiegelburg. Eigentlich als Meisterschaftsspringer bekannt, überquerte Börgelings Trainingspartner lediglich 5,40 Meter und belegte damit nur den achten Platz.