Hallen-EM - Vorentscheidungen (Frauen)
Von Freitag (1. März) bis Sonntag (3. März) werden in Göteborg (Schweden) die Hallen-Europameister 2013 gesucht. Lesen Sie hier, wie sich die deutschen Athletinnen in den Ausscheidungsläufen und Qualifikationen am ersten Tag geschlagen haben.

1.500 METER |
Sujew-Zwillingen fehlt der Kick
"Ich habe alles falsch gemacht." Das war das Fazit von Elina Sujew nach ihrem Vorlauf und auch Zwillingsschwester Diana (beide LT Haspa Marathon Hamburg) hatte zu ihrer Leistung keinen positiven Kommentar übrig: "Ich bin taktisch schlecht gelaufen."
Elina Sujew war in einem Rennen mit Top-Favoritin und Lokalmatadorin Abeba Aregawi (Schweden), es kam aber nicht zum von der Deutschen erhofften schnellen Tempo. Stattdessen gab es viele Rangeleien. "Meine Beine sehen dementsprechend aus", erklärte Elina Sujew. "Ich habe mich bis 200 Meter vor dem Ziel gut gefühlt. Dann werde ich bei so einem taktischen Rennen fest." Es blieb nur Rang sieben (4.17,81 min) und das Aus. Abeba Aregawi lief dagegen als Siegerin des Laufes (4:11,38 min) locker als Schnellste ins Finale.
Auch im Vorlauf von Diana Sujew machte keine Athletin Tempo, so dass die EM-Sechste plötzlich vorne war. "Das hatte ich eigentlich gar nicht vor. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist." Hinten raus ging es ihr dann ähnlich wie Zwillingsschwester Elina, sie wurde überspurtet und wurde in ihrem Lauf Fünfte (4:17,27 min). "Der Kick fehlt, weil wir nicht speziell für die Halle trainiert haben. Es heißt: Abhaken. Der Sommer zählt." jhr
60 METER HÜRDEN |
Halbfinale
Für Nadine Hildebrand ist im Halbfinale Schluss
Vom Start weg musste Nadine Hildebrand einem kleinen Rückstand hinterherlaufen, der nicht mehr aufzuholen war. Bei 8,11 Sekunden blieb die Uhr für die 25-Jährige stehen, immerhin eine Hundertstel früher als im Vorlauf. Dennoch war die Athletin des VfL Sindelfingen nicht zufrieden. „Das ist nicht das, was ich kann. Ich bin nicht gut rausgekommen, hinten raus war es okay.“ Fürs Finale hätte sie ihre Bestzeit (8,00 sec) einstellen müssen. Nevin Yanit (Türkei) ist drauf und dran, auch unterm Hallendach den Europameistertitel zu gewinnen. In 7,94 Sekunden lief sie schon im Halbfinale Landesrekord.
Nadine Hildebrand kann dennoch Positives aus der Hallensaison mitnehmen, konstante Leistungen waren da, was fehlte war ein Ausreißer nach oben. „Es geht wieder in die richtige Richtung. Die Grundlage für draußen ist da.“ Im vergangenen Sommer hatten Verletzungen für Probleme gesorgt.
Vorläufe
Nadine Hildebrand mit Potential nach oben
Einen guten Start erwischte Nadine Hildebrand. Dann schlich sich aber ein Fehler ein - an der zweiten Hürde. "Ich bin tierisch geflogen." Der Schwingboden bestraft besonders, wenn sich die Athletinnen beim Abdruck in die Hürde nicht richtig treffen. Auch danach fand die Deutsche Hallenmeisterin nicht mehr in den Lauf zurück. "Es war nicht rhythmisch."
Im Ziel blieb in 8,12 Sekunden Rang fünf im Vorlauf, nur die ersten Vier kamen direkt weiter. Die Sindelfingenerin war aber die beste der vier Läuferinnen, die über die Zeit weiterkamen. Die Finalkandidatinnen haben sich innerhalb einer Zehntel bewegt, das verspricht Spannung fürs Halbfinale. "Es wird eine Schlacht. Wer in dem Moment, wo der Schuss fällt, voll da ist, kommt ins Finale. Das ist für mich möglich", meinte Nadine Hildebrand.
Die schnellste Zeit legte Nevin Yanit (Türkei; 8,01 sec) auf die Bahn. Ein Titel unterm Hallendach fehlt der 27 Jahre alten Freiluft-Europameisterin der Jahre 2010 und 2012 noch. jhr
Weitsprung Melanie Bauschke und Stefanie Voss scheitern
Die beiden deutschen Weitspringerinnen Melanie Bauschke und Stefanie Voss verpassten am Freitagvormittag den Einzug in das Finale. Die Berlinerin Melanie Bauschke zeigte Sprünge von 6,16 und zweimal 6,19 Meter. Damit blieb ihr nur Platz 14. Die internationale Debütantin Stefanie Voss (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) reihte sich mit 6,12 Metern zwei Plätze dahinter ein.
"Ich habe ein paar technische Fehler im Anlauf. Ich kriege es gerade nicht aufs Brett", sagte Melanie Bauschke, die in diesem Winter schon 6,68 Meter erzielt hatte. "Ich weiß nicht, ob es mit einem grippalen Infekt, den ich vor drei Wochen hatte, oder mit meinem Kopf zusammenhängt." Stefanie Voss haderte ihrerseits ein wenig: "Ich hatte zwei gute Sprünge, die aber ungültig waren. Ich muss noch ein bisschen Erfahrung sammeln."
Die Weiten der internationalen Konkurrenz versprechen ein spannendes Finale. Die ersten Fünf, angeführt von Titelverteidigerin Darya Klishina (Russland; 6,62 m), trennten nur drei Zentimeter. fc
Dreisprung Jenny Elbe bucht das Finalticket
Bei Jenny Elbe war nach der Qualifikation die Erleichterung zu spüren. Die Dresdnerin schaffte auf dem ungewohnten Schwingboden als Siebte mit 13,88 Metern den Satz in das Finale.
"Es war schwer auf dem Schwingboden. Ich wusste überhaupt nicht, wie man darauf springt. Deshalb bin ich erst einmal froh, dass ich im Finale einer solchen Hallen-Europameisterschaft stehen kann. Das ist cool, dass ich unter den ersten Acht bin. Im Finale kann man hier nicht so sehr auf die Weite kucken", sagte Jenny Elbe.
Vier Athletinnen, mit der Favoritin Olha Saladuha (Ukraine; 14,47 m) an der Spitze, schafften den Satz über die 14 Meter hinausund bilden damit den Kreis der Medaillenkandidatinnen. Insgesamt 21 Athletinnen hatten sich der harten Qualifikation gestellt. fc
Stabhochsprung Erfolgreicher Kampf ums Finale Freude und Zufriedenheit im deutschen Stabhochsprung-Lager: Kristina Gadschiew (LAZ Zweibrücken) und auch Katharina Bauer (USC Mainz) schafften am Freitagabend den Einzug in das Finale.
Während die Deutsche Hallenmeisterin Kristina Gadschiew mit im ersten Versuch übersprungenen 4,46 Metern auf Platz sechs der Qualifikation recht sicher weiterkam, war es vor allem für die Hallen-EM-Debütantin Katharina Bauer eine nervenaufreibende Angelegenheit.
Die 22-Jährige war aber nicht aus der Ruhe zu bringen. Als die Schwedin Angelica Bengtsson bei 4,46 Metern im dritten Versuch auf Platz acht sprang und Katharina Bauer damit verdrängte, hatte die Mainzerin den Konter parat und holte sich ihren Finalplatz zurück. Das sollte dann am Ende auch reichen, auch wenn die 4,56 Meter noch aufgelegt wurden.
"Es war kein Selbstläufer und ein sehr anstrengender Wettkampf. Es hat sehr lange gedauert. Wir waren viereinhalb Stunden in der Halle", stellte Kristina Gadschiew fest, "meine Sprünge waren auf jeden Fall besser als bei den Deutschen Meisterschaften. Für das Finale habe ich mir vorgenommen, schön und gut zu springen."
Katharina Bauer, die ihre Bestleistung um einen Zentimeter steigern konnte, war nach dem erbitterten Kampf um das Weiterkommen von ihrem Glück ergriffen: "Wenn ich daran denke, dass ich jetzt zu den acht Besten in Europa gehöre, dann könnte ich vor Freude weinen. Ich freue mich tierisch auf das Finale. Dass ich es überhaupt dorthin geschafft habe, ist schon der Oberkracher."
Den besten Eindruck hinterließ in der Qualifikation die Russin Anastasiya Savchenko, die als einzige 4,36, 4,46 und dann auch 4,56 Meter im ersten Versuch nahm. fc
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