Hallen-WM ohne Michael Schrader
Mit dem Comeback des Jahres hat Michael Schrader (SC Hessen Dreieich) 2013 begeistert. Im Zehnkampf bei der WM in Moskau (Russland) steigerte er sich auf 8.670 Punkte, gewann Silber und sicherte sich nebenbei einen Startplatz für die Hallen-WM in Sopot (Polen; 7. bis 9. März). Dort wird der 26-Jährige allerdings nicht antreten: Knieprobleme verhinderten eine komplett reibungslose Vorbereitung, deshalb gilt die volle Konzentration dem EM-Sommer.
Eine Reizung der Patellasehne hat einen Strich durch die Pläne für die Hallen-WM gemacht. "Ein Start wäre nur infrage gekommen, wenn alles top ist", erklärte Michael Schrader, der noch nie bei einem internationalen Höhepunkt in der Halle dabei war und das gern geändert hätte, zumal er als Vizeweltmeister im Zehnkampf automatisch qualifiziert war."Selbst in Topform wäre eine Medaille allerdings schwer geworden", gibt der 26-Jährige zu Bedenken, für den ein Start in Sopot ein Bonus gewesen wäre, aber keine Priorität hat. Die liegt auf dem Sommer und schließt jedes Risiko im Winter aus.
Das Knie schränkt den Mehrkämpfer in keiner Weise ein. "Ich trainiere ganz normal." Das nächste Ziel ist das Meeting in Götzis (Österreich; 31. Mai/1. Juni). "Ich will gesund durchgekommen, dann kommt die Leistung von ganz alleine", erzählt der WM-Zweite gelassen. Großes Ziel sind die Europameisterschaften in Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August).
Schon Verletzungsmisere weggesteckt
Dass es zwickt und zwackt ist Michael Schrader gewöhnt. Vor allem die Füße machten in den letzten Jahren immer wieder Probleme und zwangen den Zehnkämpfer zu Pausen. Ob Heim-WM in Berlin oder Olympia in London (Großbritannien), er musste immer tatenlos zuschauen, wenn es um Gold, Silber und Bronze ging, vier Jahre lang.
Umso beeindruckender war es, mit welcher Selbstverständlichkeit der Athlet des SC Hessen Dreieich im vergangenen Jahr zurück in die Weltspitze geprescht ist. Er hatte sein Ziel nie aus den Augen verloren und immer an seine Fähigkeiten geglaubt. Die Absage für die Hallen-WM ist da mehr eine Vorsichtsmaßnahme als ein Rückschlag.