Hallen-WM Tag 3 - Yelena Isinbayeva ist zurück
Am abschließenden dritten Tag der Hallen-WM in Istanbul (Türkei) meldete sich Yelena Isinbayeva (Russland; 4,80 m) am Sonntag im Stabhochsprung endgültig zurück. Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen; 4,70 m) sorgte als Vierte für das beste Ergebnis des Tages aus deutscher Sicht. Brittney Reese (USA) flog im Weitsprung auf 7,23 Meter. Aries Merritt (USA; 7,43 sec) schnappte Liu Xiang (China; 7,49 sec) Gold über 60 Meter Hürden weg.
Die letzte Einzelentscheidung der WM bot noch einmal ein Highlight: Liu Xiang wollte sich den Titel über 60 Meter Hürden sichern. Doch nach einem vielversprechenden Start berührte der Olympiasieger die zweite Hürde, geriet etwas ins Straucheln und musste sich in 7,49 Sekunden mit Silber zufriedengeben.Die Chance nutzte Aries Merritt (7,43 sec). Der US-Hallenmeister kam bis auf eine Hundertstel an seine Bestzeit heran und stürmte zu Gold.
Yelena Isinbayeva stark wie zu ihren besten Zeiten
Yelena Isinbayeva dominierte den Stabhochsprung. Ein Sprung hätte schon für Gold gereicht. Die Russin stieg mit einem gelungenen Versuch über 4,70 Meter ein. Zu diesem Zeitpunkt lag sie noch gleichauf mit Vanessa Boslak (Frankreich) an der Spitze, die 4,70 Meter ebenfalls im ersten Anlauf meisterte, dann aber nicht mehr höher kam. Den alleinigen Sieg sicherte sich Yelena Isinbayeva mit einem blitzsauberen Sprung über 4,80 Meter. Der neue Hallen-Weltrekord von 5,02 Meter war dann zu hoch.
"Die Pause hat mir gut getan. Mein Körper und mein Geist haben das gebraucht", erklärte die Weltrekordhalterin, die zum ersten Mal seit 2008 wieder einen großen Titel gewann."Außerdem verstehe ich jetzt besser, was ich schon erreicht habe und wie besonders das war."
Silke Spiegelburg verpasste eine Medaille knapp. Mit 4,65 Metern wurde sie Vierte. Kristina Gadschiew (LAZ Zweibrücken; 4,30 m) landete auf dem zwölften Rang.
US-Rekord durch Brittney Reese
Der Weitsprung der Frauen nahm im letzten Durchgang richtig Fahrt auf. Brittney Reese (USA) steigerte sich auf 7,23 Meter. Damit übernimmt sie Platz drei in der ewigen Bestenliste, seit 23 Jahren ist keine Frau mehr in der Halle so weit gesprungen. Landsfrau Janay DeLoach legte ebenfalls im letzten Versuch eine Steigerung hin und flog auf 6,98 Meter und zu Silber.
Über 3.000 Meter hatte Bernard Lagat (USA) zum Schluss die meisten Kräfte übrig. In 7:41,44 Minuten lag er vor Augustine Kiprono Choge (Kenia; 7:41,77 min). Ein starkes Rennen lieferte Arne Gabius (LAV Tübingen). In 7:45:01 Minuten landete er auf Platz acht und nahm viel Rückenwind für den Sommer mit.
Bei den Frauen schnappte Hellen Onsando Obiri (Kenia; 8:37,16 min) den Äthiopierinnen den Titel weg. Meseret Defar (8:38,26 min) rundete mit Silber aber dennoch eine erfolgreiche Comeback-Saison ab. Bitter enttäuscht war sie trotzdem.
Pamela Jelimo wiedererstarkt
Eine andere gefallene Laufheldin meldete sich mit Gold zurück. Pamela Jelimo kämpfte sich über 800 Meter zum Sieg und lief nun in der Halle in 1:58,83 Minuten so schnell wie seit vier Jahren nicht mehr, als sie reihenweise Spitzenzeiten lieferte und souverän Olympiasiegerin wurde.
Die 800 Meter der Männer waren ein Steigerungslauf, von Runde zu Runde wurde es schneller. Mitfavorit Adam Kszczot (Polen; 1:49,16 min) war lange vorn, wurde aber zum Schluss bis auf Platz vier durchgereicht. Zum Sieg spurtete Mohammed Aman (Äthiopien; 1:48,36 min) vor Jakub Holuša (Tschechische Republik; 1:48,62 min) und Andrew Osagie (Großbritannien; 1:48,92 min).
Im Dreisprung kam es zum erwarteten Zweikampf der US-Amerikaner. Der Jahresbeste Will Claye behielt mit 17,70 Metern die Oberhand und verwies Freiluft-Weltmeister Christian Taylor (17,63 m) auf den Silber-Rang.
Titelverteidigung geglückt
Als schnellste Frau unterm Hallendach erwies sich einmal mehr Veronica Campbell-Brown. Die Jamaikanerin holte in 7,01 Sekunden den dritten Titel über 60 Meter infolge. Sie musste sich aber strecken. Murielle Ahoure (Elfenbeinküste; 7,04 sec) kam ihr gefährlich nah.
Dimítrios Hondrokoúkis (Griechenland) sorgte für eine Überraschung im Hochsprung. 2,33 Meter bedeuteten Gold und Bestleistung. Bei der Freiluft-WM war der 24-Jährige schon auf Platz fünf gekommen.
Raúl Spank (Dresdner SC 1898) war von seinen 2,28 Metern und Platz neun enttäuscht. Er hatte sich eine Bestleistung vorgenommen.
Eine kleine Sensation brachte die 4x400 Meter Staffel der Frauen. Die Britinnen (3:28,76 min) rangen die US-Amerikanerinnen (3:28,79 min) um drei Hundertstel nieder. Einzelsiegerin Sanya Richards-Ross verpasste damit ihr zweites Gold. Besser machten es die US-Boys, die in 3:03,94 Minuten siegten.
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