Hallencup-Plätze sind im DLV-Lager hart umkämpft
Die deutschen Top-Athleten werden sich bei der Premiere des European Indoor Cup in Leipzig am 15. Februar die Ehre geben. Dies ist jetzt schon sicher, nachdem DLV-Cheftrainer Dr. Bernd Schubert die Namen derer genannt hat, die sich um den jeweiligen Startplatz ihrer Disziplin bewerben.
Reicht es für Rückkehrer Tim Goebel noch zum Europacup-Ticket nach Leipzig? (Foto: Chai)
Innerhalb von nur einer Woche sind die Meetings in Erfurt (31.1.), Stuttgart (2.2), Dortmund (5.2.) und Chemnitz (7.2.) angesetzt, die vordergründig als Qualifikationswettkämpfe dienen sollen. Doch auch Leistungen seit dem 1. Januar sowie bei Spezialmeetings bis zum 8. Februar zählen, um sich für den europäischen Teamwettbewerb zu empfehlen.Vier zu eins - wer läuft über 60 Meter?
Besonders das Ticket über die 60 Meter der Frauen und Männer wird hart umkämpft sein. Der Wattenscheider Marc Blume, mit 6,72 Sekunden Anfang Januar bereits gut in die Hallensaison gestartet, bekommt Konkurrenz durch seine Vereinskollegen Ronny Ostwald und Alexander Kosenkow. Mit Spannung erwartet wurde auch das Comeback des lange verletzten Tim Goebel, der 2001 schon mit einem sechsten Platz bei der Hallen-WM in Lissabon auf sich aufmerksam machte. Dabei musste er sich allerdings mit Rang drei begnügen, während sich Peter Riethmüller (6,64 sec) in den Vordergrund schob.
Ebenso zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen bei den Frauen ab. Das Silberquartett über die 4x100 Meter von München nimmt auch die 60 Meter ins Visier. Diesmal werden Sina Schielke, Marion Wagner, Gabi Rockmeier und Melanie Paschke gegeneinander antreten, um sich einen Startplatz unter den besten Sprinterinnen Europas zu sichern. Ins Gespräch brachte sich auch Esther Möller mit einem gelungenen Comeback.
Fahrt zur WM schon im Auge
Schon altbekannt ist das Ringen um die interne Bestleistung im Stabhochsprunglager. Die gesamte Elite der deutschen Höhenjägerinnen hat Hallenwettkämpfe vorgesehen. Zudem bietet der Europacup auch eine gute Gelegenheit, den Platz bei der Hallen-WM im März in Birmingham definitiv abzusichern. Gerade bei den Stabhochspringerinnen heißt die geschaffte DLV-Norm nicht unbedingt, dass eine Reise zur WM eingeplant werden kann. Kommt dazu aber der erste oder zweite Platz beim European Indoor Cup, ist die Qualifikation definitiv geschafft.
Den vakanten Platz über 400 Meter - Europameister Ingo Schultz verzichtet zugunsten der Sommervorbereitung auf die Hallensaison - machen voraussichtlich Ruwen Faller und Lars Figura unter sich aus. Aber der Cheftrainer hegt auch noch eine begründete Hoffnung, dass sich 400-Meter-Hürden-Läufer Thomas Goller aus Jena erfolgreich in der Leichtathletikszene zurückmeldet. "Er steht gut im Training."
Schon als so gut wie gesetzt sieht Schubert Kathleen Friedrich über die 1500 Meter, Mike Fenner über die 60 Meter Hürden und Ralf Bartels im Kugelstoßen. Zu Duellen kann es noch bei den Startplätzen über 3000 Meter der Frauen zwischen Sabrina Mockenhaupt und Hindernisspezialistin Melanie Schulz sowie im 800-Meter-Rennen zwischen Olympiasieger Nils Schumann und dem Deutschen Meister René Herms kommen. Diese beiden Läufer werden am 7. Februar in Chemnitz gegeneinander antreten.
Mit "bestmöglicher Staffelbesetzung" nach vorn
Als Novum wird am 15. Februar in Leipzig eine Mischstaffel durchgeführt, die sich aus den Distanzen 200, 400, 600 und 800 Meter zusammensetzt. Hier wurden die DLV-Disziplintrainer Peter Dost und Harald Werner mit der Zusammenstellung beauftragt, die am 8. Februar bekannt gegeben wird. "Wir nehmen diese Staffel nicht auf die leichte Schulter und wollen für diesen Wettbewerb die bestmögliche Besetzung an den Start schicken", erklärt Schubert. Weiteres Indiz dafür, dass dem Europacup im deutschen Lager einige Bedeutung beigemessen wird, ist die Festlegung von einem Ersatzmann/-frau pro Disziplin.